▶ JETZT! Kostenlos lesen Bestseller-Bücher online
  • HOME
  • BUCH
    • Populäres Buch
    • Bücherliste
    • Genre-Liste
  • BLOG
Suche Erweitert
Sign in Sign up
  • HOME
  • BUCH
    • Populäres Buch
    • Bücherliste
    • Genre-Liste
  • BLOG
  • Adult
  • Action
  • Bestseller
  • Romance
  • Fantasy
  • Thrillers
  • Science-fiction

Zehnter Dezember - Teil 19

  1. Home
  2. Zehnter Dezember
  3. Teil 19
Prev
Next

Lebens! Muss das nicht mal hinschreiben, weil den Irrsinnstag vergesse ich nie! Aber will ihn für Generationen der Zukunft festhalten. Schön für sie zu wissen, dass Glückszufall und Glücklichsein real und möglich! Im Amerika meiner Zeit, das sollen sie wissen, ist alles möglich!

Komisch, vorherige Eintragung zu lesen, »Warum nicht jetzt?«, weil genau! Genau das ist passiert!

Wow wow wow, kann ich nur sagen! Wisst ihr noch, dass ich, siehe oben, mittags immer Rubbellos kaufe? Hab ich schon gesagt? Vielleicht noch nicht gesagt? Also, Freitag hab ich ZEHN RIESEN gewonnen!! Jeden Freitag halte ich an Laden nicht weit von zu Hause, um mich für eine gute Woche zu belohnen, und leiste mir einen Butterfinger-Schokoriegel plus ein Rubbellos. Manchmal, wenn Woche hart war, zwei Schokoriegel. Manchmal, wenn Woche sehr hart war, drei Schokoriegel. Aber wenn drei Schokoriegel, dann ohne Rubbellos. Aber Freitag ZEHN RIESEN gewonnen!! Mit Rubbellos! Ließ beide Schokoriegel fallen, stand mit Münze da, mit der ich gerubbelt hatte, und mit offenem Mund. Krachte irgendwie in Zeitschriftenständer rein. Typ nahm Los, las Los, sagte: Sieger! Typ kam raus, stellte Ständer gerade, schüttelte mir Hand.

Sagte dann, wir würden einen Scheck kriegen, Scheck über ZEHN RIESEN, nächste Woche.

Raste zu Fuß nach Hause, vergaß Auto. Raste zurück, um Auto zu holen. Auf halbem Wege gedacht, was soll’s, zu Fuß nach Hause gerast. Pam raste nach draußen, wo ist Auto? Zeigte ihr Rubbellos, sie stand sprachlos in Garten.

Sind wir jetzt reich?, fragte Thomas, der herausraste, Ferber am Halsband hinterherzerrte.

Nicht reich, sagte Pam.

Reicher, sagte ich.

Reicher, sagte Pam. Verdammich.

Dann tanzten wir alle durch Garten, Ferber glotzte ratlos auf plötzliches Tanzen, tanzte dann eigenen Tanz, indem er eigenen Schwanz jagte.

Dann mussten wir natürlich entscheiden, was wir damit machen. Abends im Bett sagte Pam, teilweise Kreditkarten abbezahlen? Mein Gefühl sagte mir, ja, okay, könnten wir. Aber fand ich nicht sehr aufregend und sie auch nicht, überhaupt nicht.

Pam: Es wäre nett, etwas Besonderes für Lilly zu ihrem Geburtstag zu machen.

Ich: Find ich auch, ganz genau, ja!

Pam: Würde ihr guttun, sie war in letzter Zeit so niedergeschlagen.

Ich: Weißt du was, wir machen das.

Weil Lilly unsere Älteste ist, haben wir Schwäche für sie, Schwäche heißt oft auch Sorge.

Also brüteten wir Plan aus und führten ihn durch.

Nämlich: Fuhren zu Greenway-Landschaftsarchitekten, ließen sie ganzen Garten neu gestalten, inkl. zehn Rosenbüsche + Zedernauffahrt + Teich + kleiner Jacuzzi + Arrangement mit vier SGs! Am meisten Spaß hat gemacht, wie schnell kann’s gehen? Plus, kann es diskret gemacht werden? Greenway sagte, gegen Aufpreis in einem Tag, während Kinder in der Schule. (Notiz an mich selbst: Brief schreiben mit Lob für Greenway-Mädel Melanie: super-hilfsbereit.)

Schritt zwei war, heimliche Einladungen zur Überraschungsparty rausschicken, für Abend der Fertigstellung, also morgen, also Grund für Funkstille in diesem Buch letzte Woche, sorry, sorry, hatte einfach zu viel zu tun!

Pam und ich haben super zusammengearbeitet, wie früher, eng und lieb, totale Übereinstimmung, an dem Abend, als alles arrangiert war, früh (!) ins Bett gegangen. (Szenario Masseurin, keine weiteren Fragen!)

Sorry, wenn ich sülze.

Bin einfach glücklich.

Manchmal so viel los, dass ich sie nicht sehe / sie mich nicht sieht. Aber wenn wir uns dann sehen, wie in Anfangstagen, zum Beispiel erstes Rendezvous am Melody Lake, wo wir uns beim Eintritt in Spelunken-Höhle küssten, obwohl eine Menge aus graubärtigen Animatronen in der Nähe war, und es roch nach Chlornebel vom hellblauen Wasserfall daneben.

Anfang unserer wunderschönen Geschichte.

Bin so glücklich.

Notiz an Generationen der Zukunft: Glück möglich. Und wenn glücklich, alles so viel besser als Gegenteil, also traurig. Hoffentlich wisst ihr das! Ich wusste es, hatte es aber vergessen. Mich dran gewöhnt, ein bisschen traurig zu sein! Ein bisschen traurig wegen Stress, wegen Sorgen über begrenzte Möglichkeiten. Aber jetzt, wow, nix: glücklich!

Morgen große Party für Lilly.

21. September! Lillys Geburtstag(!)

Es gibt so perfekte Tage, dass man Gefühl hat: Darum geht’s im Leben. Wenn ich alt bin, werde ich spüren, Leben hat sich gelohnt, weil ich diesen perfekten Tag erlebt habe.

Heute so ein Tag.

Vielleicht zu aufgeregt, um in richtiger Reihenfolge zu erzählen, und müde nach langem tollem Tag. Versuch’s aber mal.

Morgens gehen Kinder wie üblich zur Schule. Greenway kommt um zehn. Nette Kerle. Starke Kerle! Einer mit Mohawk. Garten schon um zwei (!) fertig. Rosen drin, Brunnen drin, Weg verlegt. SG-Truck kommt um drei. SGs steigen aus, stehen scheu am Zaun, während Gestell aufgebaut wird. Schönes Gestell. »Lexington« gewählt (mittleres Preissegment): Bronzestangen mit Kolonialstilabdeckung, Schnelllöse-Hebel.

SGs schon in weißen Gewändern. Mikroleitung schon durchgezogen. SGs halten Mikroleitung schlaff in Händen, wie Bergsteiger mit Seil. Nur kein Berg da (!). Eine hockt am Boden, andere stehen höflich/nervös da, eine schnuppert an neuen Rosen. Sie winkt schüchtern, andere sagt was zu ihr, so wie: Hey, dürfen nicht winken. Aber ich winke zurück, so wie: In diesem Haus ist Winken okay.

Arzt überwacht Installation per Gesetz. So jung! Sieht eher aus, als würde er bei Burger King arbeiten. Sagt, wir können beim Hochziehen zuschauen oder auch nicht. Wirft mir bedeutungsvollen Blick zu, zwinkert Richtung Pam, so wie: Zimperlich, die Frau? Pam ist eher zimperlich. Manchmal mag sie rohe Hühner nicht verarbeiten. Ich sage, gehen wir rein, Kerzen auf Kuchen stecken.

Kurz darauf Klopfen an der Tür; Arzt sagt, Hochziehen erledigt.

Ich: Wir können also gucken?

Er: Absolut.

Wir gehen raus. SGs hängen jetzt, ca. ein Meter über Boden, lächelnd schaukeln sie in Brise. Von links nach rechts: Tami (Laos), Gwen (Moldau), Lisa (Somalia), Betty (Philippinen). Erstaunlicher Effekt. Da ich ähnliche Anordnungen so oft in Gärten von vermögenderen Leuten gesehen habe, wirkt eigener Garten sofort vermögend, man fühlt sich selber anders, als hätte man endlich zu seinesgleichen aufgeholt und zu Zeit, in der wir leben.

Großartiger Teich. Großartige Rosen. Gartenweg, Jacuzzi, alles großartig.

Alles fertig.

Konnte es nicht fassen, dass wir das hingekriegt hatten.

Holte Lilly früh von Schule ab. Sie ließ Kopf hängen, weil heute Geburtstag und keiner hat beim Frühstück Happy Birthday gesagt und bis jetzt keine Party und keine Geschenke, plus jetzt soll sie zum Arzt und Spritze geben lassen?

Weil das war Trick.

Im Auto tat ich so, als hätte ich mich verfahren. Lilly (verzweifelt): Daddy, wie kannst du dich verfahren, wo Hunneke schon ewig unser Arzt? (Das hat Pam im Voraus mit Schwester abgekaspert, die, als ich seine Praxis endlich »gefunden« hatte, rauskam und sagte, Arzt wäre krank, zu krank, um Spritze zu geben: erste von einer Serie von Super-Überraschungen für Lilly!)

Währenddessen zu Hause: Pam, Thomas, Eva rackern sich mit Schmücken ab. Essen geliefert (Barbecue von Snakey’s). Freunde kommen. Als Lilly also aus Auto steigt, sieht sie – was? Ganz neuen Garten voller Schulfreunde, die an neuem Picknicktisch bei neuem Jacuzzi sitzen (Notiz an mich selbst: Brief schreiben, um Kinder zu loben, weil bewundernswert zurückgehalten / Geheimnis bewahrt), neue Leitung mit vier SGs dran, und Lilly bricht vor Glück buchstäblich in Tränen aus!

Dann weitere Tränen, als glänzende rosa Päckchen ausgepackt, »Ruhende Wildheit« plus »Mädchen, das kleiner Schwester vorliest« sind drin. Lilly berührt, weil ich exakt richtige Figuren in Erinnerung behalten habe. Plus »Sommerdusel« (angelnder Penner-Clown, 380$), den sie sich gar nicht gewünscht hatte (um Großzügigkeit zu demonstrieren). Noch mehrere Schübe Glückstränen, Umarmungen, alles vor Freunden, als wäre Dankbarkeit/Zuneigung zu uns größer als Angst, von Freunden verlacht zu werden.

Partygäste spielten übliche Spiele, »Peitschenknallen« usw. usf. Irgendwie wurden Spiele durch neuen Garten lebhafter. Kids fröhlich, dankten uns für Einladung, mehrere sagten, Garten wäre toll. Mehrere Eltern blieben nachher noch, sagten, Garten wäre toll.

Und Lillys Gesichtsausdruck, als alle weg waren, mein Gott!

Weiß, dass sie diesen Tag nie vergessen wird.

Nur ein kleines Minus: Nach Party, beim Aufräumen, stampft Eva weg, nimmt Katze zu grob hoch, wie sie es manchmal macht, wenn wütend. Katze kratzt sie, rennt zu Ferber, haut Klauen in Ferber. Der rast weg, rennt gegen Tisch, für Lilly gekaufte Rosen krachen runter, auf Ferber.

Wir finden Eva im Schrank.

Pam: Mein Schatz, mein Schatz, was ist denn los?

Eva: Ich mag das nicht. Es ist nicht nett.

Thomas (rennt mit der Katze an, um zu zeigen, dass er Katzenherrchen ist): Das wollen die, Eva. Die haben sich dafür beworben, sachichma.

Pam: Sag nicht »sachichma«.

Thomas: Die haben sich dafür beworben.

Pam: Wo sie herkommen, haben sie keine so guten Chancen.

Ich: Das hilft ihnen, ihre Lieben zu unterstützen.

Eva Gesicht zur Wand, Lippe vorgereckt, wie immer bei Prä-Weinen.

Dann kommt mir Idee: Gehe in Küche, blättere Persönliche Äußerungen durch. Schrecklassnach. Schlimmer als gedacht: Laotin (Tami) beworben, weil zwei Schwestern schon in Bordells. Moldauerin (Gwen) hat Cousin, der dachte, er würde in Deutschland Fensterputzer, aber denkste: Sexsklave in Kuwait (!). Somali (Lisa) sah, wie Vater + kleine Schwester an Aids gestorben, selbe kleine Strohhütte, selbes Jahr. Filipina (Betty) hat kleinen Bruder, »sehr begabt für Computer«, Eltern können sich Schule nicht leisten, wohnen mit drei anderen Familien in kleiner Hütte, seit eigene Hütte bei Erdrutsch nach Erdbeben den Hügel runtergestürzt ist.

Ich wähle »Betty« aus, gehe zurück zum Schrank und lese laut »Betty« vor.

Ich: Hilft dir das? Verstehst du jetzt? Kannst du dir ihren kleinen Bruder vorstellen, an einer guten Schule, wegen ihr, wegen uns?

Eva: Wenn wir ihnen helfen wollen, warum können wir ihnen nicht einfach das Geld geben?

Ich: Ach mein Schatz.

Pam: Komm, wir schauen mal. Wir schauen nach, ob sie traurig aussehen.

(Sehen nicht traurig aus. Unterhalten sich vielmehr ruhig im Mondlicht.)

Eva am Fenster still. Tiefes Wasser. So sensibel. Schon ganz klein war Eva sensibel. Als frühere Katze Squiggy im Sterben lag, schlief Eva neben Katzenbett, gab Squiggy mit Augenpipette Wasser. Gutes Herz. Aber ich mache mir Sorgen, Pam macht sich Sorgen: Wenn Kind zu sensibel und geht in die Welt hinaus, wird die Welt ihm nicht das Herz rausreißen, d. h. muss etwas

Prev
Next

SIE KÖNNEN AUCH MÖGEN

Fuchs 8
Fuchs 8
April 18, 2020
  • HOME
  • Copyright
  • Privacy Policy
  • DMCA Notice
  • ABOUT US
  • Contact Us

© 2019 Das Urheberrecht liegt beim Autor der Bücher. All rights reserved