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Wind, Sand und Sterne - Teil 2

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aus dem Hintergrund des Autobusses das eine Wort: »Nein.« Wir warteten, aber es kam nichts mehr. Und wie sich Sekunde an Sekunde reihte, wurde uns immer klarer, dass diesem Nein kein anderes Wort folgen würde. Es war ein Nein ohne Widerruf. Lécrivain war nicht in Casablanca gelandet; er war nirgends gelandet und würde auch nirgends mehr landen. –

An jenem Morgen meines ersten Flugs machte ich diese unfeierliche Weihe durch wie alle anderen. Mir fehlte dabei das rechte Selbstvertrauen, wenn ich so durch die Scheiben hinaussah, wie sich die Straßenlampen auf nassem Asphalt spiegelten und auf den Pfützen kleine Wellen vom Wind hingejagt wurden. Ich sagte mir: Für deinen ersten Postflug hast du wahrhaftig kein Glück! Ich wandte mich an den Inspektor: »Schlechtes Wetter, was?« Er sah mechanisch zum Fenster hinaus und knurrte nach einer Weile: »Danach kann man nicht gehen.« Und ich grübelte darüber nach, wonach man eigentlich gehen müsste, um schlechtes Wetter zu erkennen. Am Abend zuvor hatte Guillaumet mit einem Lächeln alles Unken der Alten beiseitegewischt. Nun kam mir das ganze Gerede wieder, mit dem sie uns duckten: »Wenn einer nicht jeden Kieselstein auf der Strecke kennt und er gerät in einen Schneesturm, dann kann er mir leidtun. Ja, ja, dann kann er mir leidtun!« Natürlich, sie mussten ihr Ansehen wahren und sahen uns mit einem leichten Kopfschütteln und einer besonderen, etwas peinlichen Art von Mitleid an, als ob unsere kindliche Einfalt sie erbarmte.

Wie vielen von uns hatte dieser Autobus das letzte feste Dach geboten? Sechzig, achtzig? Alle hatte derselbe schweigsame Fahrer an einem trüben Morgen gefahren. Ich sah mich um. Wie kleine Glühwürmchen standen die Zigaretten in der Dunkelheit. Hinter jeder zogen unbedeutende Gedanken durch eine angegraute Beamtenstirn. Wie vielen von uns hatten diese Leute das letzte Geleit gegeben?

Ich erhaschte einige Bruchstücke von den Gesprächen, die leise geführt wurden. Da ging es um Krankheiten, Geldsorgen und allerlei häusliche Nöte. Jedes Wort ließ die kalte Gefängnismauer ahnen, hinter der diese Leute sich selbst eingeschlossen hatten. Mir war, als sähe ich das Antlitz des Schicksals plötzlich vor mir.

Du alte Beamtenseele, Kamerad an meiner Seite! Nie hat dir jemand den Weg ins Freie gezeigt, und du kannst nichts dafür. Du hast dir deinen Frieden gezimmert, indem du wie die Termiten alle Luken verschlossen hast, durch die das Licht zu dir drang und durch die du zum Licht schautest. Du hast dich eingerollt in bürgerliche Sicherheit, in Gepflogenheiten, in die erstickenden Bräuche deines Provinzlebens. Du hast ein bescheidenes Bollwerk aufgerichtet gegen Sturm und Flut und Gestirne. Du willst dich nicht mit großen Fragen belasten; du hattest genug zu tun, dein Menschentum zu vergessen. Du fühlst dich nicht als Bewohner eines Sterns, der durch den Weltraum irrt, du stellst keine Fragen, auf die du keine Antwort bekommst; nein, du bist ein braver kleiner Bürger von Toulouse. Als es noch Zeit war, hat keiner dich mitzureißen versucht; nun ist der Lehm, aus dem du gemacht bist, eingetrocknet und hart, das verborgene göttliche Spiel in dir wird nie zum Klingen erwachen: Tot ist der Dichter, der Musiker, der Sternenforscher, die vielleicht auch in dir einst gewohnt haben.

Nein, ich will mich über den peitschenden Regen nicht beklagen. Der Zauber meines Berufes erschließt mir eine Welt, in der ich schon in zwei Stunden die schwarzen Drachen bekämpfen und gegen die Berge anrennen darf, die blaue Blitze umwallen, wo ich, wenn die Nacht gekommen ist, frei bin und meinen Weg in den Sternen lese.

So verlief unsere Berufsweihe, und dann stiegen wir auf. Die meisten Flüge hatten keine Geschichte. Friedlich versenkten wir uns in die Tiefen unseres Reichs, wie die Berufstaucher ruhig ins Meer hinabsteigen. Heute ist ja alles gut erschlossen. Flugzeugführer, Mechaniker und Funker versuchen keine Abenteuer mehr, sondern verschließen sich in ein förmliches Laboratorium. Sie gehorchen dem Spiel ihrer Instrumente, nicht mehr dem Lauf der Landschaft. Gewiss lauern auch heute noch draußen Berge in der Dunkelheit. Aber es sind keine Berge mehr, es sind unsichtbare Kräfte, deren Nahen man errechnen muss. Der Funker schreibt brav im Schein seines Lämpchens Zahlen auf, der Mechaniker steckt die Ergebnisse auf der Karte ab und der Flieger gleicht den Kurs aus. Denn die Peilungen verraten, wenn die Berge nicht dort sind, wo er sie vermutete, wenn der Gipfel, den er links liegen lassen wollte, sich heimlich und leise vor ihm aufbaut wie ein gutgetarnter feindlicher Aufmarsch.

Die Funkstationen, die auf der festen Erde wachen, buchen alle ebenso treu zur gleichen Sekunde den gleichen Funkspruch: »0 24, Kurs auf Strich 230. An Bord alles in Ordnung.«

So reist die Besatzung heute. Sie merkt nicht, dass sie fliegt. Weit ist sie von jeder Steuermarke wie ein Schiff nachts auf hoher See. Und doch: Die Motoren füllen dieses helle Zimmer mit einem Zittern, das alle Dinge bis ins tiefste umgestaltet; ein unsichtbares Zauberwesen wirkt in den Zifferblättern, den Funkröhren, den Instrumenten. Von Sekunde zu Sekunde erneuern kleine Gebärden, halberstickte Worte, ununterbrochene Aufmerksamkeit das Wunder. Und wenn die Stunde gekommen ist, kann der Flugzeugführer mit vertrauensvoller Sicherheit seine Stirn an die Scheiben legen, um hinauszusehen. Gold ist aus dem Nichts geboren und strahlt in den Feuern des Flughafens.

Aber wir alle haben noch jene Flüge gekannt, in denen man sich plötzlich, nur zwei Stunden vom Flugplatz entfernt, durch irgendetwas beunruhigt, so unsagbar einsam fühlte, dass man mitten in Indien nicht verlassener sein konnte; jede Hoffnung auf Rückkehr schien geschwunden.

So kam einst Mermoz auf seinem ersten Flug im Wasserflugzeug über den Südatlantik gegen Abenddämmerung in die Gegend des Schwarzen Topfs. Da sah er, wie sich die langen Schwänze der Windhosen vor ihm immer enger zusammenschlossen, als ob eine Mauer gefügt würde. Und auf diese angenehme Vorbereitung legte sich die Nacht, so dass er nichts mehr sah. Als er eine Stunde später unter diese Wolke kam, geriet er in ein sinnbetörendes Zauberreich.

Da standen die Wasserhosen dicht beieinander und scheinbar unbeweglich wie die schwarzen Säulen eines Doms. Auf ihren ausladenden Kapitellen trugen sie das düstere, niedrig lastende Gewölbe des Sturmes. Aber Lichtfelder brachen durch die Lücken dieser dunklen Himmelsdecke, und zwischen den grausigen Pfeilern schien der Mond auf die kalten Fliesen des Meeres hinab. Vier Stunden lang flog Mermoz seinen Weg durch diese unbewohnten Ruinen. Er kreuzte von Lichtfleck zu Lichtfleck, er umflog die Riesenstelen, in denen das Meer seine tobende Himmelfahrt feierte, er folgte den hellen Streifen, in denen das Mondlicht in den Tempel einbrach, bis er dessen Tor erreichte. Und so gewaltig war der Anblick, dass Mermoz, als er endlich den Schwarzen Topf hinter sich ließ, mit Staunen bemerkte, dass er gar nicht dazu gekommen war, Angst zu haben.

Auch ich erinnere mich an eine der Stunden, in denen man die Grenzen der wirklichen Welt überschreitet. Eines Nachts hatten uns die Peilungen, die uns von den Flugplätzen um die Sahara zukamen, ständig irregeleitet. Wir hatten uns weit verflogen, der Funker Néri und ich, bis ich plötzlich durch einen Riss im Nebel tief unten Wasser leuchten sah. Natürlich wendete ich hastig in der Richtung auf die Küste. Aber wir konnten nicht wissen, wie lange wir schon meerwärts geflogen waren. Wir mussten damit rechnen, die Küste nicht mehr zu erreichen, da der Treibstoff dem Ende zuging. Und wenn wir schon bis zur Küste kamen, mussten wir noch den Flughafen ansteuern. Nun rüstete sich aber der Mond zum Untergehen; ohne Peilungen waren wir schon taub, nun sollten wir auch noch blind werden. Es wurde immer dunkler, und schließlich war der Mond gleich einer mattglühenden Kohle in einer Nebelwand erloschen, die wie ein Schneeball wirkte. Auch über uns bedeckten Wolken den Himmel, und so zogen wir zwischen den Wolken und dem Nebel hin in einer lichtlosen, ja geradezu körperlosen Welt.

Die Flughäfen, von denen wir Antwort erhielten, gaben es auf, uns über unsere Stellung zu unterrichten. »Keine Ortsbestimmung möglich. – Keine Ortsbestimmung möglich.« Denn unsere Stimme kam zu ihnen von überall und nirgendwo.

Plötzlich, als wir schon alle Hoffnung aufgeben wollten, erschien links vorn im Blickfeld ein leuchtender Punkt. Ich fühlte, wie mich die Freude durchbrauste; Néri beugte sich zu mir herüber, und ich hörte, dass er sang! Es konnte ja nur der Flughafen mit seinen Leuchtbaken sein. Die Sahara zeigt nämlich nachts kein einziges Licht und ist ein riesenhaftes totes Gebiet. Da aber zuckte das Licht ein wenig und erlosch gleich darauf. Wir hatten einen Stern angesteuert, der kurz vor dem Untergehen für einige Minuten am Blickrand zwischen den Wolken und der Nebelschicht sichtbar wurde.

Nun aber sahen wir andere Lichter und steuerten sie in dumpfer Hoffnung eins nach dem anderen an. Wenn einmal eines nicht beim Nahen entschwand, machten wir den Versuch, der über unser Leben entscheiden konnte: »Wir sehen Leuchtfeuer«, meldete Néri dem Flughafen Cisneros und befahl: »Löscht euer Leuchtfeuer dreimal hintereinander!« Dreimal löschte Cisneros sein Feuer und zündete es dreimal wieder an. Das einsame Licht aber, das wir scharf beobachteten, zwinkerte nicht einmal; es blieb ein menschenunzugänglicher Stern.

Wenn auch der Treibstoff zu Ende ging, wir schnappten doch jedes Mal nach dem leuchtenden Köder. Jedes Mal schien es das unverkennbare Licht eines Leuchtfeuers, jedes Mal sahen wir zweifellos den Flughafen und das Leben – und jedes Mal mussten wir den Stern wechseln.

Wir fühlten uns verloren im Raum zwischen den Welten, unter lauter unerreichbaren Planeten, auf der Suche nach dem einzigen wahren Stern, nach dem einen, der unsere vertrauten Gegenden beherbergt, freundliche Häuser und alles, woran unser Herz hing.

Der einzige wahre Stern, der eine, der … Ich will euch von dem Bild berichten, das mir erschien und das ihr vielleicht kindisch finden werdet. Aber man bleibt sehr menschlich, auch inmitten der Gefahr. Und ich hatte Durst, und ich hatte Hunger. Wenn wir Cisneros fänden, dann wollten wir gleich weiterfliegen, sobald wir frisch getankt hatten. In Casablanca wollten wir im kühlen Morgengrauen landen – Feierabend! Néri und ich wollten dann in die Stadt gehen; da findet man schon so kleine Wirtschaften, die beim ersten Tageslicht aufmachen. Wir wollten uns dann an einen Tisch setzen und in aller Sicherheit über die vergangene Nacht lachen, vor uns frisches Weißbrot und warmen Milchkaffee. Wir würden dieses morgenfrische Geschenk des Lebens in vollen Zügen genießen.

Die alte Bäuerin kann ihren Gott nur durch ein gemaltes Bildnis, ein simples Emblem, einen Rosenkranz erreichen. Genauso sammelte sich alle Lebensfreude für mich in dem ersten Schluck des duftenden und warmen Getränkes, gemischt aus Kaffee, Milch und Korn, durch den man mit friedlichen Weiden, überseeischen Pflanzungen und heimischen Ernten, kurz mit der ganzen Welt in Verbindung kam. Unter allen Sternen gab es nur einen, der diese duftende Schale des morgendlichen Mahls in Reichweite für uns bereithielt.

Aber unüberwindbare Fernen türmten sich zwischen unserem Raumschiff und der bewohnten Erde. Alle Reichtümer der Welt wohnten in einem Sandkorn, das unter den Gestirnen verloren schien. Néri, der Sternforscher, suchte es zu erkennen und beschwor die Sterne.

Plötzlich fiel seine Faust schwer auf meine Schulter. Auf dem Zettel, den dieses Zeichen ankündigte, las ich: »Alles macht sich. Empfange eine prächtige Meldung.« Mit klopfendem Herzen wartete ich ab, bis er die fünf oder sechs Worte umgeschrieben hatte, die uns retteten. Und endlich hielt ich das Geschenk des Himmels vor mir.

Der Funkspruch war in Casablanca aufgegeben, von wo wir am Abend vorher abgeflogen waren. Seine Weitergabe hatte sich verzögert, so dass er uns nun, 2000 Kilometer weiter, erreichte, zwischen Wolken und Nebel, verloren über dem Weltmeer. Er kam von der Flugpolizei Casablanca; ich las: »Monsieur de Saint-Exupéry. Sehe mich genötigt, Strafmaßnahmen in Paris gegen Sie zu beantragen. Sie haben bei Ihrem Abflug von Casablanca zu nahe am Flugzeugschuppen gewendet.« Natürlich hatte ich das getan, und natürlich tat der Mann nur seine Pflicht, wenn er sich aufregte. In der Dienststube des Flughafens hätte ich den Verweis auch mit Demut eingesteckt. Aber hier suchte er uns, wo er uns nicht zu suchen hatte, mitten unter den wenigen zerstreuten Sternen in diesem Nebelnest, im drohenden Bannkreis des Meeres. Wir trugen in unseren Händen unser eigenes Los, das der Post und des Flugzeugs. Mühsam steuerten wir um Tod und Leben. Und dieser Mensch ließ seinen kleinlichen Hass an uns aus. Aber statt uns zu ärgern, fühlten wir beide, Néri und ich, eine Welle jubelnder Heiterkeit: Hier waren wir ja Herren, und er zeigte es uns. Hatte dieser Korporal nicht an unseren Aufschlägen gesehen, dass wir Hauptleute waren? Was störte er unsere Träume, wo wir doch zwischen dem Großen Bären und dem Sternbild des Schützen pendelten, wo die einzige Frage, die an uns überhaupt herankam und uns beschäftigen konnte, die war, dass uns der Mond verraten hatte?

Die dringendste Pflicht, die einzige Pflicht des Planeten, von dem dieser Mann sich äußerte, war doch, uns Zahlen für unsere Berechnungen im Weltraum zu liefern. Sonst hatte er vorläufig den Mund zu halten. Und Néri schrieb mir: »Statt sich mit solchem Quatsch abzugeben, könnten sie uns lieber den Weg zeigen.« »Sie«, das waren für ihn alle Völker des Erdenrunds mit ihren Ober- und Unterhäusern, Kriegsflotten und Landheeren und allen ihren Fürsten. Nochmals lasen wir diese Botschaft eines Verrückten, der meinte, uns erreichen zu können, und richteten unseren Kurs auf den Merkur.

Der merkwürdigste Zufall rettete uns. Der Augenblick war gekommen, wo ich die Hoffnung aufgab, Cisneros zu erreichen. Ich nahm den Kurs senkrecht auf die Küste zu und beschloss, ihn beizubehalten, bis der Brennstoff ausging. So behielt ich wenigstens eine kleine Aussicht, nicht auf See niedergehen zu müssen. Leider befand ich mich Gott weiß wo, da ich den trügerischen Lichtern gefolgt war, und leider ließ uns der dichte Nebel, in den wir auch im günstigsten Fall in dunkler Nacht hinabsanken, wenig Hoffnung, ohne Bruch zu landen. Aber mir blieb keine andere Wahl.

Die Lage war so eindeutig, dass ich trüb mit den Achseln zuckte, als mir Néri eine Botschaft zusteckte, die unsere Rettung bedeutet hätte, wenn sie nur eine Stunde früher gekommen wäre: »Cisneros will uns auspeilen. Cisneros meldet 216.« So war Cisneros nicht mehr in Nacht versunken, es zeigte sich greifbar zu unserer Linken. Aber wie weit? Néri und ich wechselten einige Worte. Es war zu spät, darüber waren wir uns einig. Wenn wir Cisneros ansteuerten, sank die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Küste erreichten. Néri funkte deshalb zurück: »Da nur noch für eine Stunde Treibstoff, halten wir Kurs auf Strich 93.«

Inzwischen erwachten die Flughäfen einer um den anderen. In unsere Zwiesprache mit Cisneros mischten sich die Stimmen von Agadir, Casablanca, Dakar. Die Sendestationen aller dieser Städte hatten die Flughäfen alarmiert. Deren Vorstände hatten wiederum die Kameraden wachgetrommelt. Allmählich versammelten sich diese Funkstimmen um uns wie um ein Krankenbett. Gewiss, es war verlorene Liebesmüh. Aber es tat doch wohl. Die Ratschläge nützten nichts, aber sie waren alle gut gemeint.

Plötzlich meldete sich Toulouse, der Endpunkt der Strecke, dort drüben, hinter viertausend Kilometern. Es gesellte sich mit einem Schlag zu uns und begann ohne Umschweife: »Fliegen Sie die Maschine F (und da folgte die Nummer)?« – Wir: »Ja.« –Toulouse: »Dann haben Sie noch für zwei Stunden Benzin. Ihr Tank ist kein Normtank. Fliegen Sie Cisneros an!«

So bereichern und verwandeln die Notwendigkeiten eines Berufs die Welt. Ein Verkehrsflieger braucht nicht einmal eine solche Nacht, um neuen Sinn im alten Schauspiel zu entdecken. Die eintönige Landschaft, die den Fluggast ermüdet, spricht zu der Besatzung des Flugzeugs auf vielfältige Weise. Die wolkige Masse, die in der Ferne die Blickgrenze abschließt, bedeutet für den Flieger nicht mehr nur eine schöne Kulisse. Er weiß ja, dass er bald mit Muskelkraft und Geisteskraft gegen sie zu ringen hat. Schon jetzt setzt er sie in seine Rechnung ein. Er misst sie. Er ist ihr in einer wirklichen Zwiesprache verbunden. Dort ragt, noch in weitem Abstand, ein Berggipfel. Wie wird er sich heute zeigen? Scheint der Mond, dann ist er als

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