▶ JETZT! Kostenlos lesen Bestseller-Bücher online
  • HOME
  • BUCH
    • Populäres Buch
    • Bücherliste
    • Genre-Liste
  • BLOG
Suche Erweitert
Sign in Sign up
  • HOME
  • BUCH
    • Populäres Buch
    • Bücherliste
    • Genre-Liste
  • BLOG
  • Adult
  • Action
  • Bestseller
  • Romance
  • Fantasy
  • Thrillers
  • Science-fiction

Sakrileg – The Da Vinci Code - Kapitel 87

  1. Home
  2. Sakrileg – The Da Vinci Code
  3. Kapitel 87
Prev
Next

zu verbergen?

Rosslyn war zum Wallfahrtsort für Geheimnissucher geworden. Manche behaupteten, das starke lokale Erdmagnetfeld habe sie angezogen, das unerklärlicherweise genau an dieser Stelle aus dem Untergrund drängt; andere kamen, um den Steilhang nach dem Zugang zur geheimnisvollen unterirdischen Kammer abzusuchen. Die meisten aber gaben freimütig zu, gekommen zu sein, um die mysteriöse Aura des Grals auf sich einwirken zu lassen.

Langdon war noch nie in Rosslyn gewesen, war aber jedes Mal erheitert, wenn es hieß, die Kapelle sei die derzeitige Heimat des Heiligen Grals. Zugegeben, vor sehr langer Zeit mochte es so gewesen sein, aber bestimmt nicht bis auf den heutigen Tag. Dafür war Rosslyn in den vergangenen Jahrzehnten viel zu sehr ins Rampenlicht geraten. Außerdem war es nur eine Frage der Zeit, bis doch jemand in die geheime Kammer eindringen würde.

Die Gralsforscher waren sich einig, dass Rosslyn nur ein Köder war, eine der vielen falschen Spuren, die die Prieuré de Sion so meisterhaft zu legen verstand. Heute Abend allerdings war Langdons vorgefasste Meinung doch ins Wanken geraten, nachdem der Schlussstein der Prieuré so eindeutig auf diesen Ort verwiesen hatte.

Eine verwirrende Frage hatte ihn den ganzen Tag schon beschäftigt: Warum hatte Saunière sich solche Mühe gemacht, Sophie und ihn an einen so offensichtlichen Ort zu führen? Es schien nur eine logische Antwort darauf zu geben.

Mit Rosslyn hat es irgendeine Bewandtnis, die wir noch nicht kennen.

»Robert?« Sophie war schon aus dem Wagen gestiegen und drehte sich nach ihm um. »Kommen Sie mit?« Sie hatte das Rosenholzkästchen in den Händen. Nachdem Capitaine Fache es ihr übergeben hatte, hatte Sophie wieder den Originalzustand mit den beiden ineinander steckenden Kryptexen hergestellt. Der Papyrus mit dem Vers war sicher in die Höhlung im Innern eingeschlossen – natürlich ohne die Essigphiole.

Der lange Kiesweg hinauf zur Kapelle führte Sophie und Langdon an seinem Ende an der berühmten Westfassade des Gebäudes vorbei. Unvorbereitete Besucher hielten diese merkwürdig vorspringende Mauer vielfach für einen unvollendeten Teil der Kapelle, doch wie Langdon sich erinnerte, war die Wahrheit noch weitaus spannender.

Die westliche Mauer des Tempels Salomons.

Die Nachfahren der Tempelritter hatten Rosslyn Chapel als genaues architektonisches Abbild von Salomons Tempel in Jerusalem entworfen – samt der Westmauer, dem engen rechteckigen Sakralraum und der unterirdischen Kammer mit dem Allerheiligsten, aus der die neun ursprünglichen Tempelritter ihren unermesslichen Schatz geborgen hatten. Langdon musste eingestehen, dass die Vorstellung, die Nachfahren der Templer hätten eine Gralsgruft mit Anklängen an den ursprünglichen Aufbewahrungsort des Heiligen Grals erbaut, eine gewisse Logik enthielt.

Das Portal von Rosslyn Chapel war schmuckloser, als Langdon erwartet hatte. In zwei eisernen Angeln hing eine Holztür mit einem schlichten Schild aus Eichenholz und der Inschrift:

ROSLIN

Langdon erklärte Sophie die altertümliche Schreibweise, die sich vom Rosenlinien-Meridian herleitete, auf dem die Kapelle stand – beziehungsweise, wie die Gralshistoriker es interpretierten, von der »Rosenlinie« als der uralten Ahnenreihe Maria Magdalenas.

Die Besuchszeit der Kapelle war fast zu Ende. Beim Öffnen der Tür schlug Langdon ein Schwall warmer Luft entgegen, als hätte das alte Gemäuer am Ende eines langen Tages einen müden Seufzer ausgestoßen. Die Gewölbebögen am Eingang waren reichhaltig in Fünfpässe aufgelöst.

Rosen. Der Schoß der Göttin.

Als Langdon mit Sophie das Innere betrat, wurde sein staunender Blick in den berühmten Sakralraum gezogen. Er kannte zwar die Berichte, doch die unglaublich aufwändigen Steinmetzarbeiten von Rosslyn mit eigenen Augen zu sehen war eine Erfahrung ganz eigener Art.

Ein Paradies für einen Symbolkundler, hatte einer seiner Kollegen gesagt.

Jede freie Fläche im Innern der Kapelle war über und über mit aus dem Stein gehauenen Symbolen bedeckt – christliche Kreuze, jüdische Sterne, in die spätere Freimaurerei übernommene Zeichen der Baugilden, Templerkreuze, Füllhörner, Pyramiden, astrologische Zeichen, Pflanzenmotive, Gemüsepflanzen, Pentagramme und Rosen. Die Tempelritter waren Meister der Steinmetzkunst gewesen und hatten überall in Europa ihre Kirchen errichtet, doch Rosslyn Chapel galt als das sublimste Werk der Stein gewordenen Liebe und Verehrung. Die meisterhaften Steinmetze hatten keinen Stein unbearbeitet gelassen. Rosslyn Chapel war ein Schrein für jeden Glauben … für jede Heilsüberlieferung … und vor allem für die Verehrung der Natur und der Göttin.

Abgesehen von ein paar Besuchern, die bei der letzten Führung des Tages den Erläuterungen eines jungen Mannes lauschten, war der Kirchenraum leer. Der Fremdenführer ließ die Besucher im Gänsemarsch eine wohl bekannte Route auf dem Boden der Kirche abschreiten – einen imaginären Pfad, der sechs der wichtigsten Punkte im Innenraum auf geraden Linien miteinander verband. Generationen von Besuchern waren über diese Verbindungslinien geschritten, und ihr Schuhwerk hatte dabei ein riesiges Symbol in den Fußboden gewetzt.

Der Davidstern, dachte Langdon. An dieser Stelle beileibe kein Zufall. Das auch als »Siegel Salomons« bekannte Hexagramm war vor Urzeiten das Symbol der sternkundigen Priester gewesen und später von den Königen der Israeliten übernommen worden – von David und Salomon.

Der Fremdenführer hatte Langdon und Sophie hereinkommen sehen. Obwohl es eigentlich schon Zeit zum Schließen war, hatte er sie freundlich lächelnd aufgefordert, sich in Ruhe umzusehen.

Langdon nickte ihm dankend zu und wollte tiefer in den Kirchenraum hinein; Sophie jedoch blieb wie angewurzelt am Eingang stehen.

»Was ist?«, fragte Langdon.

»Ich … glaube, hier bin ich schon mal gewesen«, sagte Sophie verwundert.

»Aber Sie haben doch gesagt, Sie hätten noch nie von Rosslyn gehört.«

»Habe ich auch nicht …« Sophie ließ den Blick durch den Innenraum schweifen. »Mein Großvater muss mich hergebracht haben, als ich noch sehr klein war. Ich weiß nicht, es kommt mir alles so vertraut vor.« Sie sah sich ausgiebig um. »Ja«, sagte sie schließlich und deutete ans andere Ende des Sakralraums. »Diese beiden Säulen … ich habe sie schon einmal gesehen.«

Am anderen Ende des Innenraums, wo sich in Kirchen normalerweise der Altar befindet, erhoben sich zwei kunstvoll gearbeitete Säulen. Die weißen, filigranen Verzierungen glühten in den letzten Strahlen der durchs Westfenster scheinenden Abendsonne blutrot auf. Die Säulen bildeten ein merkwürdig aufeinander abgestimmtes Paar. In die linke waren schlichte senkrechte Kannelierungen eingemeißelt, während die rechte von üppigen Blumengirlanden umwunden war.

Sophie ging zu den Säulen hinüber. Langdon folgte ihr. Als Sophie die Säulen erreichte, schüttelte sie den Kopf, als könne sie es nicht glauben. »Ja, ganz sicher. Ich habe die Säulen schon einmal gesehen.«

»Das bezweifle ich nicht«, meinte Langdon, »aber es müssen nicht diese beiden gewesen sein.«

Sophie blickte ihn an. »Wie meinen Sie das?«

»Diese Säulen sind das meist kopierte Stück Architektur der Geschichte. Es gibt Kopien auf der ganzen Welt.«

»Kopien von Rosslyn?«, wunderte sich Sophie.

»Nein. Erinnern Sie sich, dass ich anfangs gesagt habe, Rosslyn sei eine Kopie vom Tempel Salomons? Diese beiden Säulen sind exakte Repliken jener beiden Säulen, die vor dem salomonischen Tempel gestanden haben.« Er deutete auf die Säule zur Linken. »Diese heißt Booz – oder die Säule der Steinmetz-Meister. Die andere heißt Jachin – die Säule der Lehrlinge. Praktisch jeder Freimaurertempel der Welt hat zwei solche Säulen.«

Langdon hatte zuvor schon die starken historischen Verbindungen zwischen dem Templerorden und dem modernen Freimaurertum erklärt, dessen Grade – Lehrling, Geselle und Meister – bis auf die Frühzeit des Templerordens zurückgehen. Die beiden letzten Verszeilen von Sophies Großvater enthielten eine direkte Anspielung auf die Steinmetzmeister, die die Kapelle von Rosslyn so kunstvoll und reichhaltig ausgeschmückt hatten. Sie erwähnten auch die mit eingemeißelten Sternen und Planeten geschmückte Langhausdecke.

»Ich bin noch nie in einem Freimaurertempel gewesen«, sagte Sophie, in die Betrachtung der Säulen versunken. »Ich bin mir fast sicher, dass es diese Säulen gewesen sind.« Sie wandte sich um und ließ den Blick durch die Kapelle schweifen, als wäre sie auf der Suche nach etwas, an dem sie ihre Erinnerungen festmachen konnte.

Die Besuchergruppe rüstete zum Gehen. Der Fremdenführer, ein gut aussehender junger Mann Ende zwanzig mit strohblondem Haar und ausgeprägtem schottischen Akzent, kam freundlich lächelnd zu Sophie und Robert. »Gleich muss ich für heute Schluss machen. Kann ich Ihnen vielleicht noch etwas zeigen?«

Wie wär’s mit dem Heiligen Gral?, dachte Langdon.

»Den Code!«, platzte Sophie in plötzlicher Eingebung heraus. »Hier ist irgendwo ein Code!«

Der Fremdenführer musterte Sophie erstaunt. »Ja, das stimmt, Ma’am.«

»Er ist irgendwo an der Decke«, sagte Sophie und wandte sich nach rechts. »Irgendwo da drüben rechts oben.«

Der junge Mann lächelte. »Das ist nicht Ihr erster Besuch in Rosslyn, Ma’am, wie ich sehe.«

Der Code, dachte Langdon. An diese Legende hatte er gar nicht mehr gedacht. Eines der vielen Geheimnisse von Rosslyn war ein steinernes Gewölbe, von dessen Decke Hunderte von Steinblöcken ragten – auf eine Weise, dass sie eine eigenartig vielgestaltige Fläche bildeten. In jeden dieser Blöcke war ohne erkennbares System ein Symbol eingemeißelt, woraus eine Matrix unauslotbarer Kombinationsmöglichkeiten entstand. Manche meinten, der Zugang zu dem unterirdischen Gewölbe sei hier verschlüsselt niedergelegt, während andere darin die wahre Gralslegende erblicken zu können glaubten. Wie dem auch sei – schon seit Jahrhunderten bissen die Kryptographen sich an der Entzifferung dieses Codes die Zähne aus. Der Rosslyn Trust hatte auf die Entdeckung der geheimen Bedeutung eine hohe Belohnung ausgesetzt, doch der Code ist bis zum heutigen Tag ein Geheimnis geblieben.

»Es wäre mir ein Vergnügen, wenn ich Ihnen zeigen darf, wo …«

Die Stimme des Fremdenführers klang für Sophie wie aus weiter Ferne.

Mein erster Code, dachte sie, als sie sich wie in Trance auf das Gewölbe mit den rätselhaften Steinen zubewegte, nachdem sie Langdon die Rosenholzschatulle in die Hand gedrückt hatte. Die Gralssuche, die Prieuré de Sion und all die anderen Geheimnisse des vergangenen Tages fielen von ihr ab. Die Vergangenheit stürmte wieder auf sie ein, als sie nun unter die Gewölbedecke mit den Code-Steinen trat und die Symbole über ihrem Kopf betrachtete. Die Erinnerung an ihren ersten Besuch hier ging unvermutet mit einer seltsamen Traurigkeit einher …

Es war ungefähr ein Jahr nach dem Tod ihrer Angehörigen. Sie war ein kleines Mädchen gewesen. Der Großvater hatte sie für ein paar Ferientage nach Schottland mitgenommen. Vor

Prev
Next

SIE KÖNNEN AUCH MÖGEN

Origin
Origin – Dan Brown
May 12, 2020
Illuminati
Illuminati – Dan Brown
May 12, 2020
Meteor
Meteor
October 14, 2019
Diabolus
Diabolus
October 14, 2019
  • HOME
  • Copyright
  • Privacy Policy
  • DMCA Notice
  • ABOUT US
  • Contact Us

© 2019 Das Urheberrecht liegt beim Autor der Bücher. All rights reserved