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Sakrileg – The Da Vinci Code - Kapitel 52

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DEM ALABASTERGEFÄSS:

Maria Magdalena und der Heilige Gral

DIE FRUCHTBARKEITSGÖTTIN IN

DER HEILIGEN SCHRIFT

Die Wiedergewinnung des Mutterkults

»Und hier der vielleicht bekannteste Titel«, sagte Teabing, zog einen abgegriffenen Band aus dem Regal und reichte ihn Sophie.

Auf dem Umschlag stand:

DER HEILIGE GRAL UND SEINE ERBEN

Der internationale Bestseller

Sophie blickte auf. »Ein internationaler Bestseller? Ich habe noch nie von diesem Buch gehört.«

»Sie haben das Glück, zu jung dafür zu sein«, sagte Teabing. »Dieses Buch hat Anfang der Achtzigerjahre großes Aufsehen erregt. Die Autoren haben für meinen Geschmack hier und da überzogene Schlüsse gezogen, doch ihre Grundannahme ist vernünftig. Ihnen gebührt das Verdienst, die Thematik der Dynastie Jesu Christi an eine breitere Öffentlichkeit getragen zu haben.«

»Und wie hat die Kirche auf dieses Buch reagiert?«

»Mit Empörung, versteht sich. Damit war zu rechnen. Schließlich handelte es sich um ein peinliches Geheimnis, das die Kirche schon im vierten Jahrhundert aus der Welt schaffen wollte. Sogar in den Kreuzzügen ging es zum Teil noch darum, brisante Informationen an sich zu reißen und sie für immer verschwinden zu lassen. Maria Magdalena stellte für die Männer der Kirche eine so immense Bedrohung dar, dass sie ihnen das Genick brechen konnte. Nicht nur, dass Jesus die Aufgabe, seine Kirche zu gründen, einer Frau – seiner eigenen Frau – übertragen hatte, diese Frau verkörperte obendrein den Beweis, dass der von der Kirche proklamierte Gottessohn eine Dynastie von Sterblichen begründet hatte. Zur Abwehr der nachhaltigen Bedrohung stellte die Kirche Maria Magdalena beharrlich als Dirne dar und vernichtete sämtliche Dokumente, die sie als Gattin Christi ausweisen konnten. Den unliebsamen Behauptungen, dass Christus Nachkommen hatte und dass er ein sterblicher Prophet gewesen war, sollte auf diese Weise ein Riegel vorgeschoben werden.«

»Die historische Beweislage für diesen Sachverhalt ist erdrückend«, sagte Langdon und nickte Sophie zu.

»Zugegeben«, sagte Teabing, »das hört sich düster an, aber man muss auch verstehen, dass die Kirche wohl beraten war, dieses Täuschungsmanöver zu unternehmen. Wäre allgemein bekannt geworden, dass Christus Nachkommen hatte, hätte die Kirche nicht überleben können. Ein von Jesus gezeugtes Kind hätte die zentrale Vorstellung von der Göttlichkeit Christi unhaltbar gemacht – ebenso den allein selig machenden Anspruch der katholischen Kirche, dass der Mensch nur durch sie allein und ihre Sakramente mit Gott in Verbindung treten und die Aufnahme ins Himmelreich bewirken könne.«

»Die fünfblättrige Rose!«, sagte Sophie plötzlich und deutete auf einen der Buchrücken. Genau die gleiche Rose wie auf dem Rosenholzkästchen.

Teabing grinste Langdon an. »Sie hat gute Augen, nicht wahr?« Er wandte sich Sophie zu. »Das ist das Symbol der Prieuré de Sion für den Gral und für Maria Magdalena. Da sie von der Kirche mit Acht und Bann belegt wurde, haben sich zahlreiche Pseudonyme für ihren Namen entwickelt – der Kelch, der Heilige Gral, die Rose …« Teabing hielt inne. »Die Rose steht in Beziehung zum fünfzackigen Stern der Venus und zum Leitstern der Kompassrose. Die Bezeichnung ›Rose‹ ist übrigens im Englischen, Französischen, Deutschen und vielen anderen Sprachen gleich.«

»Rose ist außerdem ein Anagramm auf Eros«, sagte Langdon, »den griechischen Gott der geschlechtlichen Liebe.«

Sophie streifte ihn mit einem überraschten Seitenblick, während Teabing unbeirrt fortfuhr.

»Die Rose war immer schon das vorrangige Symbol der weiblichen Sexualität. In primitiven Fruchtbarkeitskulten stehen die fünf Blätter der Rose für die fünf Wendepunkte im Leben der Frau – Geburt, erste Menstruation, Mutterschaft, Menopause und Tod. In neuerer Zeit wird die Beziehung der blühenden Rose zur Weiblichkeit eher auf optischem Gebiet gesehen.« Er blickte Robert an. »Vielleicht kann uns hier der Symbolkundler weiterhelfen.«

Robert suchte nach einem Ansatzpunkt, allerdings einen Augenblick zu lang.

»Du lieber Himmel«, lästerte Teabing, »was seid ihr Amerikaner prüde.« Er schaute wieder Sophie an. »Was Robert so schwer über die Lippen will, ist die Tatsache, dass die Rosenblüte dem weiblichen Genitale ähnelt, jener verborgenen Blüte, durch die jedes Menschenwesen die Welt betritt. Falls Sie jemals ein Gemälde von Georgia O’Keefe gesehen haben, wissen Sie, was ich meine.«

»Letztlich geht es hier doch darum«, meldete Langdon sich zu Wort und deutete auf das Bücherbord, »dass alle diese Werke die gleiche historische Annahme untermauern.«

»Dass Jesus Familienvater war?«, fragte Sophie, noch immer nicht überzeugt.

»Jawohl!«, sagte Teabing, »und dass Maria Magdalenas Schoß seine königliche Nachkommenschaft getragen hat. Die Prieuré de Sion verehrt Maria Magdalena bis zum heutigen Tag als die Göttin des Heiligen Grals, als die Rose und die göttliche Mutter.«

Plötzlich stand Sophie wieder das Ritual im Felsenkeller vor Augen.

Teabing fuhr fort: »Der Prieuré zufolge war Maria Magdalena zum Zeitpunkt der Kreuzigung schwanger. Um das ungeborene Kind nicht zu gefährden, hatte sie keine andere Wahl, als außer Landes zu gehen. Mit der Hilfe des Joseph von Arimatäa, dem vertrauenswürdigen Onkel von Jesus, ist Maria Magdalena heimlich nach Frankreich gereist, das damals ›Gaul‹ genannt wurde, und wo sie eine sichere Zuflucht in der dortigen großen jüdischen Gemeinde fand. Hier in Frankreich hat sie eine Tochter zur Welt gebracht, die den Namen Sarah erhielt.«

Sophie blickte erstaunt. »Man kennt sogar den Namen des Kindes?«

»Noch viel mehr. Das Leben von Maria Magdalena und Sarah ist von ihren jüdischen Beschützern genauestens aufgezeichnet worden. Man darf nicht vergessen, dass Maria Magdalenas Kind die Linie der jüdischen Könige fortführte – des Hauses David und Salomo. Aus diesem Grund sahen die damaligen Juden in Frankreich in Maria Magdalena eine Vertreterin des heiligen Königshauses und verehrten sie als Garantin seines Fortbestehens. Zahllose gelehrte Chronisten jener Zeit haben die Tage Maria Magdalenas in Frankreich dokumentiert, einschließlich der Geburt Sarahs und des Stammbaums, der sich daraus entwickelt hat.«

»Es gibt einen Stammbaum der Nachkommenschaft Christi?«, fragte Sophie fassungslos.

»Allerdings. Und er dürfte einer der wesentlichen Bestandteile der Sangreal-Dokumente sein – eine vollständige Genealogie der frühen Nachkommen Christi.«

»Aber was hat ein solches Dokument über die Nachkommenschaft Christi schon zu bedeuten?«, wandte Sophie ein. »Es ist doch kein unwiderlegbarer Beweis. Die Historiker können doch unmöglich seine Echtheit nachweisen.«

Teabing kicherte in sich hinein. »Genauso wenig, wie man die Echtheit der Heiligen Schrift nachweisen kann.«

»Und das bedeutet?«

»Es bedeutet, dass die Geschichte immer von den Siegern geschrieben wird. Wenn zwei Kulturen aufeinander prallen, verschwindet der Verlierer von der Bildfläche, und der Sieger schreibt die Geschichtsbücher, in denen er sich selbst im vorteilhaftesten Licht zeichnet und den besiegten Feind als Halunken darstellt. Wie hat Napoleon so treffend gesagt? ›Was ist die Geschichte anderes als eine Lüge, über die alle sich einig sind.‹« Teabing lächelte. »Das liegt in der Natur der Sache. Die Geschichte ist immer eine einseitige Berichterstattung.«

So hatte Sophie es noch nie betrachtet.

»Die Sangreal-Dokumente erzählen nichts anderes als die andere Seite der Geschichte Jesu Christi. Was man letzen Endes für wahr hält, ist eine Frage des Glaubens beziehungsweise der persönlichen Neugier, aber die Information als solche hat immerhin überlebt. Die Sangreal-Dokumente umfassen Zehntausende beschriebener Seiten. Nach dem Bericht von Augenzeugen wurde der Sangreal-Schatz von den Tempelrittern in vier großen Truhen fortgeschafft. In diesen Truhen sollen sich auch die Dokumente der reinen Lehre befunden haben – Tausende Seiten originaler Schriftstücke aus der Zeit vor Konstantin dem Großen, niedergeschrieben von den frühen Anhängern Jesu, die ihn als durch und durch menschlichen Lehrer und Propheten verehrt haben. Auch das legendäre ›Q‹-Dokument wird diesem Schatz zugerechnet – ein Manuskript, dessen Existenz sogar von der katholischen Kirche offiziell eingeräumt wird und das eine Aufzeichnung der Lehre Jesu sein soll, möglicherweise sogar von Jesus selbst verfasst.«

»Ein Manuskript von Jesus persönlich?«

»Gewiss«, sagte Teabing. »Warum soll Jesus keine Chronik seines Lebens verfasst haben? In jenen Tagen haben das viele Menschen getan, zumal so bedeutende Personen wie Jesus von Nazareth. Ein weiteres hochbrisantes Dokument, das sich in diesem Konvolut befinden soll, sind die Tagebücher der Maria Magdalena – ihr persönlicher Bericht über ihr Leben mit Jesus, seine Kreuzigung und ihren Aufenthalt in Frankreich.«

Sophie blieb lange stumm. »Und diese vier Truhen sind der Schatz, den die Tempelritter unter dem Tempel Salomos gefunden haben?«

»So ist es. Es sind jene Dokumente, denen die Tempelritter ihre immense Macht verdankten und die im Laufe der Jahrhunderte Gegenstand der zahllosen Gralssuchen gewesen sind.«

»Aber sagten Sie nicht, dass Maria Magdalena der Heilige Gral ist? Weshalb bezeichnen Sie dann die Suche nach Dokumenten ebenfalls als eine Suche nach dem Gral?«

Teabing schaute Sophie an. Sein Blick wurde weich. »Weil sich im Versteck des Grals auch ein Sarkophag befindet.«

Draußen klagte der Wind in den Bäumen.

Teabings Stimme war leiser geworden. »Die Suche nach dem Gral ist letztlich die Sehnsucht, vor den Gebeinen Maria Magdalenas niederzuknien – eine Wallfahrt, um zu Füßen der Ausgestoßenen zu beten, der Trägerin des verloren gegangenen göttlich Weiblichen.«

»Das Versteck des Heiligen Grals ist eine Grabstätte?«

Teabings Haselnussaugen nahmen einen verträumten Ausdruck an. »Ja. Es ist eine Begräbnisstätte, in der sich der Leichnam Maria Magdalenas befindet, zusammen mit den Dokumenten, die ihre wahre Lebensgeschichte belegen. Die Jagd nach dem Gral ist nie etwas anderes gewesen als die Suche nach Maria Magdalena – nach der um ihr Recht betrogenen Königin, der reine perdue, die mitsamt den Beweisen des legitimen Machtanspruchs ihrer Familie im Grab liegt.«

Sophie dachte an ihren Großvater. Vieles ergab immer noch keinen Sinn. »Haben die Mitglieder der Prieuré all die Jahre dem Druck der Gralssucher standgehalten und das Geheimnis der Sangreal-Dokumente und der letzten Ruhestätte Maria Magdalenas bewahren können?«, fragte sie.

»Ja. Aber der Bruderschaft obliegt noch eine weitere bedeutende Pflicht – der Schutz der Nachkommenschaft als solcher. Die Nachkommen Jesu waren stets gefährdet. Die Kirche konnte ein Wachsen und Gedeihen der Dynastie Christi nicht zulassen, denn damit würde sich früher oder später das Geheimnis offenbaren, dass Christus Maria Magdalena zur Gemahlin genommen hatte, was der Grundlage der katholischen Lehre den Todesstoß versetzt hätte – der Doktrin vom göttlichen Messias, der nichts mit Frauen zu schaffen hatte … oder gar sich mit einer Frau geschlechtlich vereinigt hätte.«

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