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Sakrileg – The Da Vinci Code - Kapitel 3

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  3. Kapitel 3
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weil er dem HERRN dienen durfte.

Schmerz adelt.

Beim Eintreten ins Ordenshaus huschte der Blick seiner roten Augen durch den Eingangsbereich. Keiner da. Leise stieg Silas die Treppe hinauf, um keinen der Mitbewohner zu wecken. Seine Zimmertür war unverschlossen – Schlösser waren hier verpönt. Er betrat sein Zimmer und schob die Tür hinter sich wieder zu.

Der Raum war spartanisch eingerichtet: Parkettboden, eine schlichte Kommode aus Fichtenholz, in einer Ecke eine Segeltuchmatte als Liegestatt. Silas war diese Woche hier zu Gast, doch in New York hatte er lange Jahre mit Freuden in einer ähnlichen Unterkunft gehaust.

Der HERR hat dir Unterschlupf gewährt und deinem Leben einen Sinn gegeben.

Heute Nacht konnte Silas endlich damit beginnen, seine Schuld abzutragen. Er zog die Schubfächer der Kommode auf. In der untersten Schublade fand er das Handy, unter ein paar Kleidungsstücken versteckt, und wählte die Nummer.

»Ja?«, meldete sich eine männliche Stimme.

»Verehrter Lehrer, ich bin wieder zurück.«

»Reden Sie«, forderte die Stimme ihn auf – nicht ohne einen zufriedenen Unterton, dass Silas sich gemeldet hatte.

»Sie sind alle vier beseitigt. Die drei Seneschalle und der Großmeister.«

Eine kurze Pause entstand, als würde der Angerufene ein Stoßgebet zum Himmel schicken. »Dann gehe ich davon aus, dass Sie die Information bekommen haben.«

»Ja. Von allen die gleiche. Unabhängig voneinander.«

»Und Sie haben ihnen geglaubt?«

»Für einen Zufall war die Übereinstimmung viel zu groß.«

Der Angerufene stieß in hörbarer Erregung die Luft aus. »Ausgezeichnet! Ich hatte schon befürchtet, wir könnten an der Geheimhaltungstechnik der Bruderschaft scheitern.«

»Die Aussicht auf den eigenen Tod ist eine starke Motivation.«

»Dann sagen Sie mir, mein Schüler, was ich wissen möchte.«

Silas wusste, dass die Information, die er seinen Opfern entlockt hatte, wie ein Schock wirken würde. »Alle vier haben mir die Existenz des clef de voûte bestätigt, des legendären Schlusssteins.« Silas hörte, wie der Lehrer nach Luft schnappte. Er spürte förmlich seine Erregung.

»Der Schlussstein. Genau wie wir vermutet haben.«

Nach der Überlieferung hatte die Bruderschaft eine Art steinerne Landkarte geschaffen – einen clef de voûte, einen Stein mit dem eingravierten Wegweiser zum größten Geheimnis der Bruderschaft, ein Geheimnis von solcher Brisanz, dass die Bruderschaft überhaupt nur zu seinem Schutz existierte.

»Wenn wir uns in den Besitz dieses Steins gebracht haben«, sagte der Lehrer, »brauchen wir nur noch den letzten Schritt zu tun.«

»Wir sind dem näher, als Sie denken. Der Stein liegt hier in Paris.«

»In Paris?«

Silas berichtete dem Lehrer, was an diesem Abend geschehen war … wie alle vier Opfer wenige Augenblicke vor ihrem Tod das Geheimnis ausgeplaudert hatten, um ihr gottloses Leben zu retten. Alle hatten Silas genau das Gleiche erzählt: dass der Stein an einem bestimmten Ort in einer alten Pariser Kirche versteckt sei, der Église de Saint-Sulpice.

»Auch noch in einem Gotteshaus!«, empörte sich der Lehrer. »Sie treiben ihre Scherze mit uns.«

»Wie seit Jahrhunderten schon.«

Der Lehrer verfiel in Schweigen. Er schien den Triumph des Augenblicks bis zur Neige auskosten zu wollen. »Sie haben Gott einen großen Dienst erwiesen«, sagte er schließlich. »Wir haben Jahrhunderte auf diesen Augenblick gewartet. Sie müssen mir sofort den Stein herbeischaffen. Noch heute Nacht. Sie wissen, was auf dem Spiel steht.«

Das wusste Silas nur zu gut, doch was der Lehrer jetzt von ihm verlangte, war schlichtweg unmöglich. »Aber die Kirche ist wie eine Festung, zumal bei Nacht. Wie soll ich da hineinkommen?«

Mit der zuversichtlichen Stimme eines Mannes, der sich in einflussreichsten Kreisen bewegt, erklärte der Lehrer das weitere Vorgehen.

Als Silas das Handy ausschaltete, zitterte er vor gespannter Erwartung am ganzen Körper.

In einer Stunde. Er war dankbar, dass der Lehrer ihm noch Zeit für die Bußübung gelassen hatte, die vor dem Betreten eines Gotteshauses unerlässlich war. Du musst deine Seele von den Sünden des heutigen Tages reinigen. Heute hatte Silas für einen geheiligten Zweck gesündigt. Gegen die Feinde Gottes waren immer schon Gräueltaten verübt worden. Silas war die Vergebung gewiss.

Doch es gab keine Absolution ohne Buße.

Silas zog die Vorhänge vor. Er entkleidete sich und kniete in der Mitte des Zimmers nieder. Sein prüfender Blick schweifte zum Bußgürtel, der sich eng um seinen Oberschenkel schloss. Jeder Adept des Wahren Weges trug ihn – ein ledernes Band mit aufgenieteten Stacheln aus Metall, die sich zur ständigen Erinnerung an die Leiden Christi schmerzhaft ins Fleisch bohrten. Der Schmerz bewirkte zudem die wohltuende Abtötung fleischlicher Gelüste.

Silas hatte sich an diesem Tag schon länger als die vorgeschriebenen zwei Stunden mit dem Band kasteit, aber heute war kein gewöhnlicher Tag. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog er den Bußgürtel noch ein Loch enger, atmete tief aus und genoss den läuternden Schmerz.

»Schmerz adelt«, flüsterte er und wiederholte damit die heilige Formel von Pater Josemaría Escrivá, Lehrer aller Lehrer. Escrivá war 1975 gestorben, doch seine Weisheit lebte fort. Tausende gläubiger Diener auf der ganzen Welt flüsterten noch immer seine Worte, wenn sie zur heiligen Bußübung der Selbstkasteiung niederknieten.

Ein dicker Strick mit hineingeknüpften Knoten lag säuberlich aufgerollt neben Silas auf dem Boden. Die Geißel. Die Knoten starrten von eingetrocknetem Blut. Silas sehnte sich nach der reinigenden Wirkung der Pein. Nach einem kurzen Gebet ergriff er das Ende der Geißel, schloss die Augen und peitschte den Knotenstrick mit geübter Bewegung in frommer Selbstgeißelung über die Schulter auf seinen Rücken. In rhythmischer Monotonie hieb er auf sein Fleisch ein.

Castigo corpus meum.

Endlich spürte er das Blut fließen.

3. KAPITEL

Die frische Luft des April pfiff durch das offene Seitenfenster in den Citroën ZX, der mit Robert Langdon auf dem Beifahrersitz in südlicher Richtung zuerst am Opernhaus vorbei und dann über den Place Vendôme raste, wobei Langdon versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Eine kurze Dusche und eine schnelle Rasur hatten einen halbwegs vorzeigbaren Menschen aus ihm gemacht, aber wenig dazu beigetragen, seine ängstliche Unruhe zu dämpfen. Das grässliche Bild der Leiche des Museumsdirektors hatte sich in sein Gehirn eingebrannt.

Jacques Saunière … tot!

Langdon empfand den Tod des Museumsdirektors als schweren Verlust. Saunière galt zwar als Einzelgänger, doch als anerkannter Gelehrter und Liebhaber der Kunst konnte er sich über mangelnde Ehrungen nicht beklagen. Seine Veröffentlichungen über die Geheimbotschaften in den Gemälden Poussins und Teniers’ gehörten zu Langdons bevorzugtem Unterrichtsmaterial. Langdon hatte sich von dem abendlichen Treffen mit Saunière sehr viel versprochen. Als der Museumsdirektor nicht erschien, war seine Enttäuschung groß gewesen.

Wieder schoss ihm das Bild von Saunières Leiche durch den Kopf. Das soll Saunières eigenes Werk gewesen sein? Langdon blickte zum Fenster hinaus und zwang sich, nicht mehr an den grässlichen Anblick zu denken.

Draußen legte sich allmählich der Trubel der Stadt. Fliegende Händler schoben ihre Verkaufswagen nach Hause, Kellner schafften volle Müllsäcke an den Straßenrand, ein Liebespaar hielt sich eng umschlungen, um im Nachtwind, der nach Jasmin duftete, nicht zu frösteln. Der Citroën fuhr mit hoher Geschwindigkeit sicher durch das Gewühl, das sich vor dem schrillen Zweiklanghorn spaltete wie Butter unter einem heißen Messer.

»Le Capitaine hat mit Zufriedenheit festgestellt, dass Sie noch in Paris sind«, ergriff der Beamte zum ersten Mal seit der Abfahrt vom Hotel das Wort. »Ein glücklicher Zufall.«

Langdon war über diesen Zufall alles andere als glücklich; ohnehin hielt er nicht viel von Zufällen. Als ein Mann, der sein Leben der Erforschung verborgener Verbindungen von anscheinend völlig zusammenhangslosen Emblemen und Zeichen verschrieben hatte, betrachtete Langdon die Welt als ein Geflecht vielfältig vernetzter Ereignisse und Geschichten. Die Verbindungen mögen unsichtbar sein, pflegte er den Studenten in seinen Seminaren über Symbolologie an der Harvard-Universität zu predigen, aber es gibt sie trotzdem. Man muss nur ein bisschen an der Oberfläche kratzen.

»Ich nehme an, die Amerikanische Universität in Paris hat Ihnen gesagt, wo ich zu finden bin«, sagte Langdon.

Der Fahrer schüttelte den Kopf. »Nein. Interpol.«

Interpol?, dachte Langdon. Ach ja, natürlich. Er hatte ganz vergessen, dass das in europäischen Hotels übliche und anscheinend so belanglose Vorzeigen des Passes bei der Anmeldung mehr war als bloß eine lästige Formalität. In jeder beliebigen Nacht konnten die Beamten von Interpol genau sagen, wer wo in Europa nächtigte. Es hatte vermutlich nicht einmal fünf Sekunden gedauert, um Langdon im Ritz aufzuspüren.

Während der Citroën in südlicher Richtung durch die Stadt brauste, erschien rechts in der Ferne die himmelstürmende Silhouette des beleuchteten Eiffelturms. Langdon musste an Vittoria denken und das spielerische Versprechen auf ein Wiedersehen alle sechs Monate irgendwo auf der Welt an einem romantischen Ort – ein Versprechen, das sie sich damals vor einem Jahr gegeben hatten. Nach Langdons Einschätzung hatte der Eiffelturm gute Aussichten, in die nähere Auswahl zu kommen. Leider war seit dem letzten Kuss auf einem lärmenden römischen Flughafen über ein Jahr vergangen.

»Schon mal oben gewesen?«, sagte der Beamte mit einem Seitenblick auf Langdon.

Langdon fuhr aus seinen Gedanken hoch. »Wie bitte?«

Der Beamte zeigte durch die Windschutzscheibe auf den Eiffelturm. »Schon mal da oben gewesen?«

Langdon verdrehte die Augen. »Nein.«

»Er ist das Wahrzeichen Frankreichs. Einfach perfekt.«

Langdon nickte abwesend. Unter Symbolologen war es ein Treppenwitz, dass Frankreich – ein Land, das unter anderem für Machotum, Schürzenjägerei und kleinwüchsige Führerpersönlichkeiten wie Napoleon und Pippin den Kurzen bekannt war – kein passenderes nationales Wahrzeichen hätte wählen können als einen dreihundert Meter großen Phallus.

An der Kreuzung Rue de Rivoli schaltete die Ampel auf Rot, doch der Citroën verringerte das Tempo kein bisschen. Der Beamte jagte die Limousine mit Vollgas über die Kreuzung und in jenen Teil der Rue Castiglione hinein, der als Parkallee weiterführte und den nördlichen Eingang der berühmten Tuileriengärten bildete – für die Pariser das, was der Central Park für die New Yorker ist. Die Touristen bezogen die Bezeichnung Jardin des Tuileries fälschlicherweise meist auf die dort blühende Tulpenpracht, doch das Wort Tuileries leitete sich in Wirklichkeit von etwas viel Prosaischerem ab: An der Stelle des Parks hatte sich einst eine riesige schmutzige Lehmgrube befunden, aus der sich die Pariser Bauunternehmer den Ton für die Herstellung der für die Stadt

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