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Origin - Dan Brown - Kapitel 80

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vor, bis es beim »Big Crunch« zu einem unendlich kleinen Punkt wurde, zeitlos, raumlos, und die Kosmologen in einer ähnlichen Sackgasse endeten.

»First Cause – Erstursache«, sagte Edmond. »So lautet der Ausdruck, den Darwin benutzt hat, um diesen nicht fassbaren Augenblick der Schöpfung zu beschreiben. Er hat aufgezeigt, dass das Leben sich kontinuierlich weiterentwickelt hat, konnte aber nicht ergründen, wie der Prozess begonnen hat. Mit anderen Worten, Darwins Theorie beschreibt das Überleben des Besten, Stärksten und Schnellsten – nicht aber das Erscheinen des Allerersten.«

Langdon nickte unwillkürlich, fasziniert und ergriffen. Worauf will er hinaus?

»Wie also kam das allererste Leben auf die Erde? Mit anderen Worten – woher kommen wir?« Edmond hielt kurz inne. »In den nächsten paar Minuten werden Sie eine Antwort auf diese Frage erhalten. Aber so verblüffend diese Antwort auch sein mag, es ist nur die eine Hälfte unserer Geschichte am heutigen Abend.« Er schaute direkt in die Kamera und lächelte geheimnisvoll. »Wie sich herausstellen wird, ist die Antwort auf Frage eins, woher wir kommen, äußerst faszinierend, aber die Antwort auf die zweite Frage, wohin wir gehen, ist geradezu erschütternd.«

Langdon wechselte einen verwirrten Blick mit Ambra. Er sah, dass sich in ihren Augen Furcht spiegelte, aber auch Ehrfurcht, beinahe so etwas wie Andächtigkeit. Auch Langdon konnte ein Gefühl der Demut nicht leugnen, obwohl er vermutete, dass Edmonds Wort bloß eine seiner üblichen Überspitzungen war.

»Der Ursprung des Lebens!«, fuhr Edmond fort. »Seit den Tagen der ersten Schöpfungsgeschichten ist er ein Mysterium geblieben. Seit Jahrtausenden suchen Philosophen und Wissenschaftler nach einer Spur dieses allerersten Augenblicks des Lebens – ein Funke, der in jedem von uns glüht, jetzt, hier, in dieser Sekunde!«

Edmond hielt das Reagenzglas mit der braunen Flüssigkeit hoch. »In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts führten zwei dieser Suchenden – die Chemiker Miller und Urey – ein kühnes Experiment durch in der Hoffnung, einen Hinweis zu finden, wie genau das Leben seinen Anfang nahm.«

Langdon beugte sich zu Ambra hinüber. »Genau dieses Reagenzglas steht da drüben«, flüsterte er und deutete auf die Vitrine.

Sie sah ihn überrascht an. »Was wollte Edmond damit?«

Langdon zuckte die Schultern. »Nach der merkwürdigen Sammlung von Gegenständen in seiner Wohnung in der Casa Milà zu urteilen, war es für ihn vielleicht nur ein Stück Wissenschaftsgeschichte, das er unbedingt besitzen wollte.«

Auf dem Bildschirm beschrieb Edmond kurz und knapp die Bemühungen von Miller und Urey, die Ursuppe in primitiver Form nachzubilden und in einem Reagenzglas voll toter Chemikalien Leben zu erschaffen.

Ein Zeitungsausschnitt der New York Times vom 8. März 1953 wurde eingeblendet. »Ein Blick in die Vergangenheit vor zwei Milliarden Jahren«, lautete die Schlagzeile.

»Hätte das Experiment Erfolg gehabt, wären die Konsequenzen unvorstellbar gewesen, insbesondere für die religiöse Welt. Wäre in diesem Reagenzglas auf magische Weise Leben entstanden, würden wir heute mit letzter Sicherheit wissen, dass die Gesetze der Chemie und Physik allein ausreichen, um Leben hervorzubringen. Wir würden kein übernatürliches Wesen mehr benötigen, das uns aus dem Himmel herunter den Funken der Schöpfung schickt. Wir würden begreifen, dass Leben einfach geschieht … ein unausweichliches Nebenprodukt der Naturgesetze. Wichtiger noch, es gäbe eine Schlussfolgerung mit unabsehbaren Folgen insbesondere für die Religion: Hätte sich hier auf der Erde spontan Leben gebildet, hätten wir davon ausgehen können, dass an anderen Orten im Universum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Gleiche geschehen ist. Was wiederum bedeuten würde, dass wir Menschen keineswegs die Krone der Schöpfung sind. Wir sind nicht einzigartig. Wir befinden uns nicht im Zentrum von Gottes Universum, und wir sind vor allen Dingen nicht allein im All!«

Edmond atmete tief durch. »Allerdings – viele von Ihnen wissen es – war das Miller-Urey-Experiment ein Fehlschlag. Es brachte ein paar Aminosäuren hervor, aber nichts, was auch nur annähernd an Leben erinnert hätte. Die Forscher unternahmen immer neue Versuchsreihen mit unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen unter wechselnden Temperaturbedingungen, aber nichts geschah. Es sah ganz so aus, als erforderte Leben göttliche Intervention, wie die Gläubigen aller Religionen es immer schon gewusst haben. Miller und Urey ließen ihre Experimente schließlich fallen. Die Religionsgemeinschaften der Welt atmeten auf, und die wissenschaftliche Gemeinde wandte sich wieder anderen Theorien zu.« Er hielt einen Moment inne, und seine Augen funkelten amüsiert. »Das heißt, bis zum Jahr 2008, als es eine unerwartete Entwicklung gab.«

Edmond berichtete, wie die lange vergessenen Reagenzgläser des Miller-Urey-Experiments nach Millers Tod an der Universität von San Diego in einem Schrank entdeckt worden waren. Millers Studenten hatten den Inhalt der Proben erneut und mit modernsten Apparaturen und Techniken einschließlich Flüssigchromatografie und Massenspektrometrie analysiert – mit verblüffenden Ergebnissen. Wie es aussah, hatten die ursprünglichen Experimente der beiden Forscher weit mehr Aminosäuren und komplexe Verbindungen hervorgebracht, als Miller in den fünfziger Jahren nachzuweisen imstande gewesen war. Die neue Analyse des Inhalts der Reagenzgläser wies sieben wichtige Nukleinbasen nach – die Bausteine der RNS und schließlich DNS.

»Es war eine ganz und gar verblüffende Entdeckung«, schloss Edmond. »Denn sie erlaubte wieder die Vorstellung, dass Leben einfach passiert … ohne göttliche Intervention. Es sah danach aus, als hätte das Miller-Urey-Experiment tatsächlich funktioniert und nur mehr Zeit gebraucht, um zu reifen. Erinnern wir uns an einen Kernpunkt: Das Leben hat sich über Milliarden von Jahren entwickelt, und diese Reagenzgläser hatten lediglich etwas mehr als fünfzig Jahre in einem Schrank gestanden. Würde man die Zeitlinie dieses Experiments in Kilometern messen, betrüge unsere Sichtweite nicht einmal die Länge unseres Daumens.«

Er ließ seine Worte in der Luft hängen.

»Unnötig zu erwähnen«, fuhr er nach einem Moment fort, »dass das Interesse an der Idee, Leben im Labor künstlich zu erschaffen, mit einem Mal wieder aufflammte.«

Ja, ich erinnere mich, dachte Langdon. Die biologische Fakultät der Harvard hatte eine Party gegeben unter dem Motto: BYOB: Build Your Own Bacterium – bau dir dein eigenes Bakterium.

»Natürlich gab es heftige Gegenwehr vonseiten der modernen religiösen Oberhäupter«, sagte Edmond und malte beim Wort »modern« Anführungszeichen in die Luft.

Auf der Wand erschien die Homepage einer Webseite – creation.com. Langdon erkannte sie als eine der Seiten, die Edmond immer wieder angegriffen und ins Lächerliche gezogen hatte. Die Organisation war in der Tat eine entschiedene Verfechterin des Kreationismus, andererseits war sie kaum ein passendes Beispiel für die »moderne religiöse Welt«.

Das Motto der Seite lautete: »Die Wahrheit und Maßgeblichkeit der Bibel zu verkünden und ihre Glaubwürdigkeit zu bekräftigen – insbesondere die Geschichte der Genesis«.

Edmond fuhr fort: »Diese Seite ist sehr populär und einflussreich und hostet Dutzende von Blogs über die Gefahren, die die Wiederaufnahme der Arbeiten von Miller und Urey birgt. Glücklicherweise haben die Betreiber von creation.com nichts zu befürchten: Selbst wenn die neuen Experimente Erfolg haben und künstliches Leben erschaffen, wird es wahrscheinlich weitere zwei Milliarden Jahre dauern.«

Wieder hielt er das Reagenzglas hoch. »Wie Sie sich vorstellen können, würde ich nichts lieber tun, als diese zweitausend Millionen Jahre in die Zukunft zu springen, den Inhalt dieses Teströhrchens erneut zu untersuchen und zu beweisen, dass die Kreationisten auf dem Holzweg sind. Leider wäre dazu eine Zeitmaschine erforderlich …« Er hielt inne und lächelte schief. »Deswegen habe ich eine gebaut.«

Langdon stockte der Atem. Er warf einen Seitenblick zu Ambra, die sich seit dem Start der Präsentation kaum gerührt hatte. Der Blick aus ihren dunklen Augen ruhte wie gebannt auf dem Bildschirm.

»Eine Zeitmaschine zu konstruieren, ist kein Ding der Unmöglichkeit, wie man vielleicht glauben sollte«, sagte Edmond. »Ich möchte Ihnen zeigen, was ich meine.«

Ein verlassener Barraum erschien. Edmond trat ein und ging zu einem Billardtisch. Die Kugeln waren in ihrem üblichen dreieckigen Muster ausgelegt und warteten auf das Break. Edmond nahm einen Billardstock, beugte sich über den Tisch und versetzte dem Spielball einen entschlossenen Stoß.

Einen Sekundenbruchteil, bevor der Spielball auf die restlichen Kugeln aufprallen konnte, sagte Edmond: »Stopp!«

Die weiße Kugel erstarrte an Ort und Stelle, wie durch Magie unmittelbar vor der Kollision angehalten.

»Wenn ich Sie jetzt, in diesem Augenblick, bitten würde, vorherzusagen, welche Kugel in welches Loch geht – könnten Sie das?«, fragte Edmond. »Natürlich nicht. Es gibt Tausende von Möglichkeiten. Aber was, wenn Sie eine Zeitmaschine hätten und fünfzehn Sekunden in die Zukunft blicken könnten? Wenn Sie beobachten könnten, was mit den Billardkugeln geschieht, um dann zurückzukehren? Glauben Sie es, oder glauben Sie es nicht, liebe Freunde – wir verfügen jetzt über die Technologie, genau das zu tun.«

Edmond deutete auf eine Reihe winziger Kameras an den Ecken des Tisches. »Indem wir optische Sensoren einsetzen, um die Geschwindigkeit der weißen Kugel zu messen, ihre Rotationsgeschwindigkeit, -achse und -richtung, erhalten wir einen mathematischen Schnappschuss der Bewegung zu jedem gegebenen Augenblick. Mit diesen Schnappschüssen kann ich extrem genaue Vorhersagen über die zukünftige Bewegung des Spielballs treffen.«

Langdon erinnerte sich, einmal einen Golfsimulator mit einer ähnlichen Technologie benutzt zu haben. Das Gerät hatte mit deprimierender Genauigkeit seine Neigung vorhergesagt, die Golfbälle ins Rough zu schlagen.

Edmond zog nun ein Phablet hervor. Auf dem Display war ein Bild des Pool-Tisches mit seiner virtuellen weißen Kugel zu sehen, erstarrt in Raum und Zeit. Über der Kugel schwebten mehrere mathematische Gleichungen.

»Wenn wir zusätzlich zu den genannten Größen die genaue Masse, Lage und Geschwindigkeit jeder einzelnen Kugel kennen, kann ich die Interaktionen der weißen mit den anderen Kugeln berechnen und das Ergebnis vorhersagen.« Er berührte das Display, und die simulierte weiße Kugel schnellte weiter, kollidierte mit den wartenden anderen Kugeln und prellte sie auseinander. Vier von ihnen verschwanden in vier verschiedenen Taschen.

»Vier Kugeln«, sagte Edmond mit einem Blick auf sein Phablet. »Ziemlich gutes Break, würde ich sagen.« Er blickte in die Kamera. »Sie glauben mir nicht?«

Er schnippte mit den Fingern über dem echten Billardtisch, und der Spielball schoss über den grünen Samt und krachte laut in die anderen Kugeln. Sie stoben auseinander. Die gleichen vier Kugeln wie in der Simulation landeten

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