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Origin - Dan Brown - Kapitel 60

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und dass sich aus ebendiesen Mikroben das Leben auf unserem Planeten entwickelt hat.«

Die Moderatorin nickte aufmerksam. »Aber gibt es diese Theorie – Mikroben aus dem Weltraum – nicht schon seit Jahrzehnten, ohne dass man je einen Beweis gefunden hätte? Was glauben Sie, wie würde ein technisches Genie wie Edmond Kirsch eine solche Theorie beweisen, die mehr das Gebiet der Astrobiologie betrifft als das der Computerwissenschaften?«

»Nun, es gibt eine solide Logik dahinter«, antwortete Dr. Bennett. »Top-Astronomen warnen seit Jahrzehnten, dass die einzige Hoffnung der Menschheit auf langfristiges Überleben darin besteht, diesen Planeten zu verlassen. Die Erde hat bereits mehr als die Hälfte ihres Lebenszyklus hinter sich, und in einer fernen Zeit wird sich die Sonne in einen roten Riesen verwandeln und uns alle verschlingen. Das heißt, falls wir die viel unmittelbarer drohenden Gefahren eines gewaltigen Asteroideneinschlags oder eines massiven Gammastrahlenausbruchs überstehen. Aus diesem Grund entwerfen wir bereits Außenposten auf dem Mars, sodass wir eines Tages in die Tiefen des Universums vorstoßen können auf der Suche nach einem neuen Wirtsplaneten. Unnötig zu sagen, dass dies ein gewaltiges Unterfangen wird. Wenn wir einen einfacheren Weg fänden, unser Überleben zu sichern, würden wir ihn sofort beschreiten …«

Dr. Bennett zögerte kurz. »Und vielleicht gibt es diesen einfacheren Weg. Was, wenn es uns irgendwie gelänge, das menschliche Genom in winzige Kapseln einzuschließen und Millionen davon ins All zu schicken in der Hoffnung, dass eins davon auf einem fernen Planeten gewissermaßen Wurzeln treibt und menschliches Leben hervorbringt? Die erforderliche Technologie gibt es noch nicht, aber wir denken bereits darüber nach. Es wäre eine umsetzbare Option für das Überleben der menschlichen Spezies. Und wenn wir hier auf der Erde darüber nachdenken, Leben auszusäen, folgt daraus logischerweise, dass eine andere und weiter fortgeschrittene Lebensform auf einem anderen Planeten dies ebenfalls getan hat.«

Langdon ahnte, worauf Bennett hinauswollte.

»Wenn wir das berücksichtigen«, fuhr der Astrobiologe fort, »dann glaube ich, dass Edmond Kirsch möglicherweise eine Art Alien-Signatur entdeckt hat – sei es physisch, chemisch, digital, ich weiß nicht was –, die beweist, dass das Leben auf der Erde aus dem Weltraum gesät wurde. Ich sollte erwähnen, dass Edmond und ich vor einigen Jahren eine heftige Debatte darüber geführt haben. Er mochte die Theorie der Weltraum-Mikroben nicht, weil er wie viele andere auch der Überzeugung ist, dass genetisches Material die tödliche Strahlung und die Temperaturen nicht überstehen kann, dem es auf seiner langen Reise zur Erde ausgesetzt ist. Doch ich persönlich halte es für durchaus machbar, die ›Saat des Lebens‹ in strahlungssicheren Schutzbehältern zu versiegeln und sie in den Weltraum zu schießen mit der Absicht, den Kosmos durch eine Art technologiegestützter Panspermie zu besiedeln.«

»Hm, ja«, sagte die Moderatorin verunsichert. »Aber wenn jemand den Beweis erbrächte, dass die Menschheit aus einer Saatkapsel aus dem Weltraum stammt, würde das bedeuten, dass wir nicht alleine sind im Universum.« Sie zögerte kurz. »Was noch unglaublicher wäre …«

»Ja?« Zum ersten Mal lächelte Dr. Bennett.

»Ja. Denn es bedeutet doch, dass der Absender dieser Saatkapseln so wie wir sein müsste. Menschlich.«

»Das ist die Schlussfolgerung, zu der auch ich gelangt bin.« Der Wissenschaftler schwieg für einen Moment. »Bis Edmond Kirsch mir den Kopf gewaschen hat. Er wies mich auf den Denkfehler in dieser Annahme hin.«

Die Moderatorin war überrascht. »Also hielt Edmond Kirsch den Absender dieser Saatkapseln, wer immer es sein mag, für nicht menschlich? Wie kann das sein, wenn die Saat sozusagen ein Rezept für die menschliche Vermehrung enthielt?«

»Wir Menschen sind unfertig«, antwortete der Wissenschaftler. »Halbgar, um Edmonds Wort zu benutzen.«

»Wie bitte?«

»Edmond Kirsch meinte, wenn diese Theorie stimmt, wäre das ›Rezept‹, das zur Erde geschickt wurde, derzeit wohl noch nicht fertig. Was wiederum bedeuten würde, dass wir Menschen nicht das endgültige Produkt sind, sondern eine Übergangsspezies, die sich in etwas völlig anderes weiterentwickelt … etwas Fremdartiges.«

Die Moderatorin starrte ihn verständnislos an.

»Eine fortgeschrittene Lebensform, argumentierte Edmond, würde ein Rezept für Menschen genauso wenig durchs All schicken wie eines für Schimpansen.« Der Wissenschaftler kicherte. »Tatsächlich warf Edmond mir vor, ein Klosett-Christ zu sein, wie er sich ausgedrückt hat. Er witzelte, nur jemand mit einem religiös geprägten Verstand könne auf die Idee kommen, dass wir Menschen das Zentrum des Universums sind. Oder dass Aliens voll ausgeformte Adams und Evas durch den Kosmos schicken.«

»Nun, Doktor …«, sagte die Moderatorin, die sich erkennbar unwohl fühlte in Anbetracht der Richtung, die das Interview zu nehmen drohte. »Es war sehr erhellend, mit Ihnen zu sprechen. Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.«

Der Beitrag endete. Ambra schaute Langdon an. »Robert, wenn Edmond tatsächlich den Beweis gefunden hat, dass wir Menschen eine zur Hälfte entwickelte Alienspezies sind, wirft das eine noch größere Frage auf: Zu was genau entwickeln wir uns?«

»Ja«, sagte Langdon. »Ich glaube allerdings, dass Edmond dieses Problem ein wenig anders formuliert hat. Als eine Frage: Wohin gehen wir?«

Ambra blickte erschrocken drein, als sie begriff, dass sich der Kreis schloss. »Edmonds zweite große Frage gestern Abend bei der Präsentation …«

»Ganz genau. Die sich an die Frage angeschlossen hat: Woher kommen wir? Anscheinend denkt der NASA-Wissenschaftler, den wir gerade gesehen haben, Edmond hätte zum Himmel geschaut und Antworten auf beide Fragen gefunden.«

»Was denken Sie, Robert? Könnte Edmond genau das entdeckt haben?«

Langdon konnte spüren, wie seine Stirn sich in zweifelnde Falten legte, als er die Wahrscheinlichkeiten abwog. Die Theorie des NASA-Wissenschaftlers klang zwar interessant, schien aber viel zu allgemein und zu weit hergeholt zu sein für Edmonds Art zu denken. Edmond mag die Dinge einfach, klar und technisch. Er war Computerwissenschaftler.

Und was noch wichtiger war: Langdon konnte sich nicht vorstellen, wie Edmond eine solche Theorie beweisen wollte. Hat er eine Saatkapsel aus grauer Vorzeit ausgegraben? Die Radiosignale Außerirdischer aufgespürt? Beide Entdeckungen wären zweifelsohne bahnbrechend, aber Edmond hatte für seine Arbeit Zeit gebraucht.

Er hat gesagt, er hätte Monate daran gearbeitet.

»Ich weiß nicht, ob er irgendetwas in dieser Richtung entdeckt hat«, gestand Langdon schließlich. »Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass Edmonds Entdeckung nichts mit extraterrestrischem Leben zu tun hat. Ich glaube, es geht um etwas völlig anderes.«

Ambra schaute ihn überrascht an. »Ich schätze, es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden«, sagte sie und zeigte aus dem Fenster.

Vor ihnen erhoben sich die angestrahlten Türme der Sagrada Familia.

KAPITEL 64

Bischof Valdespino warf einen weiteren raschen Blick auf Prinz Julián, der immer noch durch das Seitenfenster des kleinen Opel nach draußen starrte, während sie über die M-505 fuhren.

Was denkt er wohl gerade?, fragte sich der Bischof.

Julián hatte seit fast einer halben Stunde kein Wort mehr gesprochen. Er bewegte sich kaum; nur hin und wieder griff er beinahe reflexhaft in die Jackentasche, um sein Handy hervorzuholen, bis ihm jedes Mal klar wurde, dass er es in seinen Wandsafe gesperrt hatte.

Ich muss ihn im Dunkeln lassen, dachte Valdespino. Nur noch ganz kurze Zeit.

Der Akolyth aus der Kathedrale steuerte den Wagen in Richtung der Casita del Principe. Bald würde Valdespino ihm sagen müssen, dass die Casita keineswegs ihr Reiseziel war.

Plötzlich drehte Julián sich von der Scheibe weg und tippte dem Akolythen auf die Schulter. »Bitte schalten Sie das Radio ein«, sagte er. »Ich würde gern die Nachrichten hören.«

Bevor der junge Mann der Bitte nachkommen konnte, beugte Valdespino sich vor und legte ihm fest die Hand auf die Schulter. »Lassen Sie uns einfach nur in Ruhe dasitzen, einverstanden?«

Julián sah den Bischof an, sichtlich ungehalten, dass der sich seinem Wunsch widersetzte.

»Es tut mir leid«, beteuerte Valdespino, der das wachsende Misstrauen des Prinzen spürte. »Es ist spät. Dieses viele Reden … Ich würde es vorziehen, wenn wir still in uns gehen.«

»Nichts anderes habe ich getan.« Juliáns Stimme war schroff. »Und ich würde gern erfahren, was in meinem Land vor sich geht. Wir haben uns heute Nacht völlig von der Welt isoliert. So langsam frage ich mich, ob das eine gute Idee war.«

»Es ist eine gute Idee«, versicherte Valdespino. »Und ich danke Ihnen für das Vertrauen, das Sie mir entgegenbringen.« Er nahm die Hand von der Schulter des Akolythen und deutete auf das Autoradio. »Bitte schalten Sie die Nachrichten ein. Am besten Radio María España.« Valdespino hoffte, dass der internatonale katholische Sender taktvoller und zurückhaltender über die bestürzenden Entwicklungen dieser Nacht berichten würde als die meisten anderen Medien.

Als die Stimme des Nachrichtensprechers aus den billigen Lautsprechern drang, ging es um die dramatischen Ereignisse in Bilbao. Alle Sender überall auf der Welt berichten heute Nacht von nichts anderem. Valdespino hoffte inständig, dass sein Name nicht fiel.

Glücklicherweise schien das Hauptthema im Moment die Frage zu sein, welche Gefahr von der antireligiösen Botschaft Kirschs ausging, insbesondere was seinen bedrohlichen Einfluss auf die spanische Jugend betraf. Als Beispiel wurde ein Vortrag wiederholt, den Kirsch vor Kurzem an der Universität von Barcelona gehalten hatte.

»Viele von uns haben Angst, sich als Atheisten zu bezeichnen«, erklärte Kirsch vor den versammelten Studenten. »Und doch ist Atheismus keine Philosophie und auch keine Weltsicht. Atheismus ist lediglich ein Eingeständnis des Offensichtlichen.«

Mehrere Studenten applaudierten.

»Der Ausdruck ›Atheist‹ sollte nicht einmal existieren«, fuhr Kirsch fort. »Niemand muss sich je als ›Nicht-Astrologe‹ oder ›Nicht-Alchemist‹ zu erkennen geben. Wir haben keine Begriffe für Menschen, die bezweifeln, dass Elvis noch irgendwo unter uns lebt, oder für Leute, die nicht uneingeschränkt an die Existenz von Aliens glauben, die durchs Weltall reisen, um unser Vieh sexuell zu missbrauchen. Die Definition des Atheismus erschöpft sich darin, dass er als die Äußerungen gottloser Menschen vor dem Hintergrund durch nichts zu beweisender religiöser Glaubensbekenntnisse aufgefasst wird.«

Eine wachsende Zahl von Studenten applaudierte.

»Diese Definition ist nebenbei bemerkt nicht von mir«, ließ Kirsch seine Hörer wissen. »Sie stammt von dem Neurowissenschaftler Sam Harris. Falls Sie das Zitat noch nicht gekannt haben, empfehle ich Ihnen dringend die Lektüre seines Buches Brief an ein christliches

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