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Origin - Dan Brown - Kapitel 32

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Garza.

Die Aufnahme der jungen Frau in den Stab des Palasts war einer von Juliáns wenigen Beiträgen zur Verbesserung der Verwaltungsabläufe – und eines der seltenen Kräftemessen mit seinem Vater. Martín galt als eine der Besten ihres Fachs, doch Garza empfand ihre Paranoia und ihre nervöse Energie als äußerst anstrengend.

»Verschwörungstheorien!«, verkündete Martín nun und schwenkte ihr Tablet vor seiner Nase. »Sie schießen überall wie Pilze aus dem Boden!«

Garza starrte die PR-Koordinatorin ungläubig an. Sehe ich so aus, als würde mich das interessieren? Er hatte in dieser Nacht wichtigere Dinge im Kopf als die ewigen Verschwörungstheorien. »Würden Sie mir bitte verraten, was Sie um diese Stunde in der königlichen Residenz zu suchen haben?«

»Der Kontrollraum hat eben ihr GPS angepingt.« Sie deutete auf das Mobiltelefon an Garzas Gürtel.

Garza schloss die Augen und atmete durch, um seinen aufkeimenden Zorn im Zaum zu halten. Zusätzlich zu einer neuen PR-Koordinatorin hatte der Palast kürzlich eine neue »Abteilung für elektronische Sicherheit« eingerichtet, die Garzas Team mit GPS-Diensten, digitaler Überwachung, Profiling und präemptiver Datensammlung unterstützte. Garza hatte das Gefühl, dass sein Stab mit jedem Tag jünger und vielfältiger wurde.

Unser Kontrollzentrum sieht inzwischen aus wie der Computerübungsraum an irgendeinem College.

Wie es aussah, wurde die neue Technik, die dazu dienen sollte, Garzas Agenten zu lokalisieren, auch dazu verwendet, die eigenen Bewegungen des Comandante zu erfassen. Die Vorstellung, dass eine Bande von Heranwachsenden, die im Keller ihr Unwesen trieb, zu jedem Zeitpunkt wusste, wo er sich befand, war ziemlich entnervend.

»Ich wollte zu Ihnen persönlich, Comandante«, sagte Martín und hielt ihm ihr Tablet entgegen. »Ich dachte mir, dass Sie das hier sehen wollen.«

Garza nahm ihr das Gerät unwirsch aus der Hand und betrachtete das Display. Es zeigte ein Foto und eine kurze Biografie des silberbärtigen Spaniers, der als der Attentäter von Bilbao identifiziert worden war: Luis Ávila, Admiral der königlichen Marine.

»Es gibt eine ganze Reihe problematischer Gerüchte«, sagte Martín. »Viele weisen darauf hin, dass Ávila ein ehemaliger Bediensteter der königlichen Familie ist.«

»Ávila war bei der Marine!«, stieß Garza hervor.

»Das ist wohl wahr, aber technisch gesehen ist der König der Oberbefehlshaber der Streitkräfte …«

»Hören Sie sofort auf damit«, befahl Garza und hielt ihr das Tablet hin. »Anzudeuten, der König wäre auf irgendeine Weise in einen terroristischen Akt verwickelt, ist eine absurde These, die nur von Verschwörungsfanatikern kommen kann. Davon abgesehen ist das alles hinsichtlich der Situation heute Nacht völlig irrelevant. Wir nehmen es unkommentiert hin – und jetzt zurück an die Arbeit. Dieser Irre hätte auch die Verlobte des Prinzen ermorden können – stattdessen hat er einen amerikanischen Atheisten getötet. Alles in allem haben wir womöglich Glück gehabt.«

Die junge Frau blieb unbeeindruckt. »Da ist noch etwas, Comandante, bezüglich der königlichen Familie. Ich wollte nicht, dass Sie unvorbereitet sind.«

Während Martín sprach, huschten ihre Finger über das Display des Tablets, und sie navigierte zu einer anderen Seite. »Hier ist ein Foto, das die ganze Woche online war, ohne dass jemand Notiz davon genommen hätte. Jetzt, nachdem sich alles über Edmond Kirsch wie ein Virus verbreitet, erscheint dieses Foto auch in den Nachrichten.« Sie reichte Garza das Tablet.

Garza las laut die Titelzeile: »Ist dies das letzte Foto des Futurologen Edmond Kirsch?«

Eine verschwommene Aufnahme zeigte Kirsch in einem dunklen Anzug auf einem Felsvorsprung an einer steilen Wand.

»Das Bild wurde vor drei Tagen aufgenommen«, sagte Martín. »Als Kirsch das Kloster Montserrat besucht hat. Ein Arbeiter vor Ort hat ihn erkannt und das Foto geschossen. Nach Kirschs Ermordung heute Nacht ist das Interesse daran plötzlich erwacht.«

»Und was hat das mit uns zu tun?«, fragte Garza indigniert.

»Scrollen Sie bitte weiter zum nächsten Bild.«

Garza tat wie geheißen. Als er das zweite Foto sah, wurden seine Knie weich. Er streckte die Hand aus, um sich an der Wand abzustützen. »Das … das kann nicht wahr sein!«

Das erste Foto war nur ein kleiner Ausschnitt aus dem zweiten, größeren gewesen, auf dem Kirsch neben einem hochgewachsenen Mann in einem traditionellen katholischen Bischofsgewand zu sehen war. Der Mann war unverkennbar Bischof Valdespino.

»Doch, Comandante, es ist wahr«, sagte Martín. »Valdespino hat sich vor drei Tagen mit Kirsch getroffen.«

»Aber …« Garza stockte. Für den Augenblick hatte es ihm die Sprache verschlagen. »Aber warum hat der Bischof nichts davon gesagt? Insbesondere angesichts der Geschehnisse heute Abend!«

Martín nickte. »Das ist der Grund, warum ich zuerst mit Ihnen darüber sprechen wollte.«

Valdespino hat sich mit Kirsch getroffen! Es wollte nicht in Garzas Kopf. Und der Bischof hat kein Wort davon gesagt? Diese Neuigkeit war alarmierend. Garza musste dringend den Prinzen warnen.

»Unglücklicherweise ist das noch längst nicht alles«, fuhr die junge Frau fort. Sie hantierte erneut mit ihrem Tablet.

»Comandante?«, drang Valdespinos Stimme unerwartet aus dem Wohnzimmer des Prinzen. »Gibt es neue Informationen bezüglich Señorita Vidals Anreise?«

Mónica Martíns Kopf ruckte hoch, und ihre Augen weiteten sich. »Ist das der Bischof?«, flüsterte sie. »Valdespino ist hier? In der Residenz?«

»Ja. Er berät den Prinzen.«

»Comandante!«, rief Valdespino erneut. »Sind Sie da?«

»Glauben Sie mir, es gibt noch mehr Informationen, die Sie unbedingt zuerst erfahren müssen!«, sprudelte Martín hervor. »Bevor Sie auch nur ein einziges weiteres Wort mit dem Bischof oder dem Prinzen wechseln! Die Krise von heute Abend betrifft uns weit mehr, als Sie sich im Moment vorstellen können!«

Garza betrachtete seine PR-Koordinatorin einen langen Augenblick und traf dann seine Entscheidung. »Unten, in der Bibliothek. Wir treffen uns dort in einer Minute.«

Martín nickte und huschte davon.

Wieder allein, atmete Garza tief durch und entspannte seine Gesichtszüge bewusst, in der Hoffnung, jegliche Spuren seines wachsenden Zorns und seiner Verwirrung auszulöschen. Dann kehrte er äußerlich gelassen in die Suite des Prinzen zurück.

»Alles läuft nach Plan mit Señorita Vidal«, verkündete er lächelnd, als er eintrat. »Sie ist auf dem Weg hierher. Ich muss jetzt nach unten ins Sicherheitsbüro, um persönlich ihren Transfer zu bestätigen.« Nach diesen Worten nickte er Prinz Julián beruhigend zu; dann wandte er sich an den Bischof. »Ich bin bald zurück. Gehen Sie nicht weg.«

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.

Valdespino blickte ihm stirnrunzelnd hinterher.

»Stimmt etwas nicht?«, fragte der Prinz und schaute den Bischof an.

»Allerdings«, erwiderte Valdespino. »Ich nehme seit fünfzig Jahren Beichten entgegen. Ich erkenne eine Lüge, wenn ich sie höre.«

KAPITEL 34

ConspiracyNet.com

BREAKING NEWS

WILDE SPEKULATIONEN IN DER ONLINE-COMMUNITY

Nach Edmond Kirschs Ermordung explodiert das Netz geradezu vor Mutmaßungen. Es sind vor allem zwei beziehungsweise drei Fragen, die sich Kirschs riesige Online-Gefolgschaft stellt:

WAS HAT KIRSCH ENTDECKT?

WER HAT IHN ERMORDET – UND WARUM?

Was Kirschs Entdeckung angeht, kursiert bereits eine Vielzahl von Theorien, die alle möglichen Themen anschneiden – unter anderem den Darwinismus, außerirdische Lebensformen sowie den Kreationismus.

Bisher wurde kein Motiv für den Mord bekannt, aber Spekulationen reichen von religiösem Wahn über Industriespionage bis hin zu Eifersucht.

ConspiracyNet wurde exklusives Material über den Killer versprochen. Sobald es uns vorliegt, stellen wir es online.

KAPITEL 35

Ambra Vidal stand allein in der Kajüte des Wassertaxis, die Frackjacke von Robert Langdon straff um die Schultern gezogen. Sie dachte an die Frage, die Langdon ihr wenige Minuten zuvor gestellt hatte: Warum sie einverstanden gewesen war, einen Mann zu heiraten, den sie kaum kannte.

Ambras Antwort hatte der Wahrheit entsprochen.

Mir blieb keine Wahl.

Ihre Verlobung mit Julián war ein Unglück. Und in dieser Nacht konnte sie es nicht ertragen, das alles im Geiste noch einmal zu erleben – nicht angesichts der dramatischen Ereignisse vor ein paar Stunden.

Ich war in einer Falle gefangen.

Und bin es immer noch.

Als sie ihr Spiegelbild in der schmutzigen Scheibe betrachtete, spürte sie, wie ein Gefühl unendlicher Einsamkeit sie zu überwältigen drohte. Sie war keine Frau, die sich in Selbstmitleid erging, doch im Augenblick fühlte ihr Herz sich taub und leer an. Ich bin mit einem Mann verlobt, der in einen brutalen Mord verstrickt ist.

Der Prinz hatte Edmonds Schicksal mit einem einzigen Telefonanruf besiegelt, nur eine Stunde vor Beginn des Events. Ambra war hektisch mit den Vorbereitungen für das Eintreffen der Gäste beschäftigt gewesen, als eine junge Mitarbeiterin zu ihr kam und aufgeregt mit einem Blatt Papier herumfuchtelte.

»¡Señorita Vidal! ¡Un mensaje para usted!«

Völlig außer Atem erklärte die junge Frau mit abgehackter Stimme, dass soeben ein wichtiger Anruf beim Empfang des Museums eingegangen sei.

»Auf unserem Display stand, dass dieser Anruf aus dem königlichen Palast in Madrid kommt, da habe ich das Gespräch natürlich entgegengenommen. Es war der Assistent von Don Julián!«

»Und der hat beim Empfang angerufen?«, fragte Ambra ungläubig. »Aber die haben doch die Nummer meines Mobiltelefons.«

»Der Mann sagte, er habe es auf Ihrer Handynummer versucht«, erklärte die Mitarbeiterin. »Er sei aber nicht durchgekommen.«

Ambra checkte ihr Smartphone. Merkwürdig. Kein verpasster Anruf. Dann fiel ihr ein, dass die Techniker eben erst die Mobilfunk-Jammer des Museums überprüft hatten. Juliáns Assistent musste genau in der Zeitspanne angerufen haben, als das Netz deaktiviert gewesen war.

»Offenbar hat der Prinz einen Anruf von einem wichtigen Freund in Bilbao erhalten, der unbedingt am heutigen Event teilnehmen möchte.« Die junge Frau reichte Ambra das Blatt Papier. »Er hofft, dass es möglich ist, noch einen letzten Namen auf die Gästeliste zu setzen.«

Ambra überflog die Nachricht.

Almirante Luis Ávila (ret.)

Armada Espagñola

Ein Offizier der spanischen Marine? Im Ruhestand?

»Die haben eine Nummer hinterlassen und mitgeteilt, Sie möchten bitte dort anrufen, falls Sie Fragen hätten. Prinz Julián müsse allerdings gleich in ein Meeting, deshalb würden Sie ihn möglicherweise nicht persönlich erreichen. Der Anrufer sagte, dass Don Julián hofft, Ihnen durch seine Bitte keine Unannehmlichkeiten zu bereiten.«

Unannehmlichkeiten? Ambra schäumte innerlich. Nach all dem, was du mir bisher schon zugemutet hast?

»Ich kümmere mich darum«, sagte sie zu der Mitarbeiterin. »Danke.«

Die junge Frau ging beschwingt davon, als hätte sie Ambra soeben das Wort Gottes verkündet. Ambra starrte mit düsterer Miene auf das Blatt. Sie ärgerte sich, dass Julián es offenbar für angemessen hielt, seinen Einfluss auf diese Weise zu missbrauchen

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