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Origin - Dan Brown - Kapitel 20

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der spanischen Thronfolger.

Julián steht wahrscheinlich vor einem Tobsuchtsanfall.

Denn an diesem Abend arbeitete eines der renommiertesten Museen Spaniens mit einem prominenten amerikanischen Atheisten bei der Verbreitung eines »blasphemischen, antichristlichen Publicity-Stunts« zusammen, wie verschiedene Religionsgelehrte es jetzt schon nannten. Und wie um die Kontroverse weiter anzuheizen, war die Museumsdirektorin und Moderatorin des Events eine Frau, die in Spanien mehr als jede andere im Blickpunkt des öffentlichen Interesses stand – die schöne und elegante Ambra Vidal, die in den vergangenen zwei Monaten die spanischen Schlagzeilen beherrscht hatte und sich der plötzlichen Bewunderung des ganzen Landes erfreute. Es war unfassbar, aber Vidal hatte das alles aufs Spiel gesetzt, indem sie die Ausrichtung der heutigen Großoffensive gegen Gott in ihrem Museum ermöglicht hatte.

Julián wird keine andere Wahl haben, als Stellung zu beziehen.

Seine Rolle als zukünftiges spanisches Kirchenoberhaupt war nur ein kleiner Teil der Herausforderung, mit der der spanische Prinz es nach dem heutigen Abend zu tun bekommen würde. Von viel größerer Bedeutung war, dass er erst im vergangenen Monat eine Erklärung abgegeben hatte, durch die Ambra Vidal noch weiter ins Licht der spanischen Öffentlichkeit geraten war:

Prinz Julián hatte sich mit ihr verlobt.

KAPITEL 20

Bei dem Gedanken an den Verlauf des Events fühlte Langdon sich zutiefst unwohl.

Edmonds Präsentation grenzte auf gefährliche Weise an eine öffentliche Verunglimpfung des Glaubens. Langdon fragte sich, ob sein Freund vergessen hatte, dass er nicht nur zu den agnostischen Wissenschaftlern in diesem Auditorium sprach, sondern auch zu Millionen Menschen überall auf der Welt, die den Livestream verfolgten.

Das war volle Absicht, erkannte Langdon. Edmonds Präsentation sollte gezielt Kontroversen entfachen, das ist offensichtlich.

Umso mehr war Langdon beunruhigt wegen seines Auftritts in Edmonds Programm. Obwohl die Videoaufzeichnung seiner Vorlesung sicherlich als Tribut gedacht war, hatte er in der Vergangenheit schon einmal unfreiwillig als Flammpunkt für religiöse Kontroversen herhalten müssen – und er zog es vor, diese Erfahrung nicht noch einmal zu machen.

Kirsch hatte einen vorsätzlichen audiovisuellen Angriff auf jegliche Religion geführt. In Langdon regte sich mit einem Mal ein ungutes Gefühl, die Warnung Bischof Valdespinos so leichtfertig abgetan zu haben.

Wieder erfüllte Kirschs Stimme den Saal, während die Bilder in der Kuppel eine Komposition religiöser Symbole aus allen Teilen der Welt zeigten. »Ich muss gestehen«, sagte Edmond, »ich hatte Bedenken wegen der heutigen Präsentation, insbesondere im Hinblick auf die Frage, was sie bei Männern und Frauen des Glaubens bewirken könnte.« Er hielt kurz inne. »Aus diesem Grund habe ich vor drei Tagen etwas für mich völlig Untypisches getan. Um meinen Respekt gegenüber der Religion zu zeigen und einzuschätzen, wie Menschen unterschiedlichen Glaubens meine Entdeckung aufnehmen, habe ich mich im Stillen mit drei prominenten Religionsgelehrten des Islam, des Christentums und des Judaismus getroffen, deren Namen ich aus Höflichkeit verschweige, und ihnen meine Entdeckung offenbart.«

Raunen war zu vernehmen, Flüstern, leise Wortwechsel.

»Wie ich es nicht anders erwartet hatte, reagierten alle drei mit Fassungslosigkeit, aber auch mit Zorn auf meine Enthüllungen. Trotz dieser negativen Reaktionen möchte ich den dreien an dieser Stelle danken, dass sie die Freundlichkeit hatten, mich zu empfangen, und nicht versucht haben, diese Präsentation zu beeinflussen oder zu verhindern.« Er zögerte, fügte dann hinzu: »Und weiß Gott, das hätten sie gekonnt.«

Langdon staunte, wie geschickt Edmond über dieses dünne Seil balancierte und an alles dachte. Seine Entscheidung, sich mit den religiösen Oberhäuptern zu treffen, zeigte Aufgeschlossenheit, Vertrauen und eine Unvoreingenommenheit, für die er nicht gerade bekannt war. Das Treffen im Kloster Montserrat, vermutete Langdon inzwischen, war teils Erkundungsmission, teils PR-Manöver gewesen.

Eine clevere Gehe-nicht-in-das-Gefängnis-Karte.

»Im Lauf der Geschichte wurde der wissenschaftliche Fortschritt immer wieder durch religiösen Eifer behindert oder unterdrückt«, fuhr Edmond fort. »Heute Abend beschwöre ich die kirchlichen Oberhäupter weltweit, mit Besonnenheit und Verständnis auf das zu reagieren, was ich zu sagen habe. Lassen Sie uns nicht die blutige Gewalt der Geschichte wiederholen. Lassen Sie uns nicht in die Fehler der Vergangenheit verfallen.«

Die Bilder an der Decke zeigten die Zeichnung einer antiken Stadt – eine kreisrunde, von einem Wall umschlossene Metropole am Ufer eines Flusses, der durch eine Wüstenlandschaft strömte.

Langdon erkannte die Stadt sofort – es war das antike Bagdad. Der ungewöhnliche kreisförmige Grundriss wurde von drei konzentrischen Festungsmauern mit Zinnen und Schießscharten umschlossen.

»Im achten Jahrhundert wurde Bagdad zum bedeutendsten Zentrum der Gelehrsamkeit in der damals bekannten Welt. Sämtliche Religionen, Philosophien und Wissenschaften waren an den Universitäten und in den Bibliotheken dieser Stadt willkommen. Fünfhundert Jahre lang waren die wissenschaftlichen Fortschritte in Bagdad mit nichts vergleichbar, was die Welt zuvor gesehen hatte, und ihr Einfluss ist heute noch spürbar.«

Am Himmel erschienen wieder die Sterne, und diesmal trugen viele davon Namen: Wega, Beteigeuze, Rigel, Aldebaran, Deneb, Akrab, Kitalpha.

»Alle diese Namen kommen aus dem Arabischen«, sagte Edmond. »Bis zum heutigen Tag tragen mehr als zwei Drittel aller sichtbaren Fixsterne die arabischen Namen, die ihnen von Astronomen aus der arabischen Welt gegeben wurden.«

Der Himmel füllte sich so schnell mit weiteren Sternen und Namen, dass die Schwärze des Hintergrunds für einen Moment fast ausgeblendet wurde. Die Namen verschwanden wieder, und nur die Leere des Himmels zwischen den Sternen blieb.

»Und nun lassen Sie uns die Sterne zählen.«

Nacheinander erschienen römische Ziffern neben den hellsten Sternen.

I, II, III, IV, V …

Abrupt verschwanden die Zahlen.

»Falsch«, sagte Edmond. »Wir benutzen keine römischen Ziffern, sondern arabische Zahlen.«

Eine andere Ziffernfolge erschien.

1, 2, 3, 4, 5 …

»Mehr noch, Sie kennen mit Sicherheit viele Errungenschaften aus der arabischen Welt, deren Namen wir bis heute benutzen«, fuhr Edmond fort.

Über den Himmel schwebte das Wort ALGEBRA, umgeben von Gleichungen mit Variablen. Als Nächstes erschien ALGORITHMUS inmitten mathematischer Formeln. Dann AZIMUTH mit einem Diagramm, das den Winkel in Relation zum Horizont darstellte. Die Bilderfolge wurde schneller: NADIR, ZENITH, ZIFFER, ALCHEMIE, CHIFFRE, ELIXIR, ALKOHOL, ALKALI …

Während die Worte über den Himmel zogen, führte Langdon sich einmal mehr die Tragik vor Augen, dass viele Amerikaner Bagdad nur aus den Nachrichten kannten – als eine von vielen staubigen und vom Krieg zerrissenen Städten im Nahen Osten, ohne auch nur zu ahnen, dass dort einst das Herz des wissenschaftlichen Fortschritts der Menschheit geschlagen hatte.

»Bis gegen Ende des elften Jahrhunderts hatten die größten intellektuellen Errungenschaften ihren Ursprung in Bagdad und seiner Umgebung«, berichtete Edmond. »Dann, wie über Nacht, änderte sich alles. Ein genialer Gelehrter mit Namen Muhammad al-Ghāzali – er gilt heute als einer der einflussreichsten Muslime der Geschichte – schrieb eine Reihe erstaunlicher Texte, in denen er die Logik des Platon und des Aristoteles infrage stellte und die Mathematik zur ›Philosophie des Teufels‹ erklärte. Das war der Beginn einer Verkettung von Ereignissen, die das wissenschaftliche Denken immer mehr unterminierten. Das Studium der Theologie wurde Pflicht, und schließlich stürzte die gesamte islamische Wissenschaft in sich zusammen.«

Die wissenschaftlichen Namen und Bezeichnungen an der Decke lösten sich auf und wurden von Bildern islamischer religiöser Texte ersetzt.

»Die Offenbarung ersetzte die Untersuchung. Bis zum heutigen Tag hat sich die islamische Wissenschaft nicht wieder erholt.« Edmond hielt kurz inne. »Natürlich ging es der christlichen Wissenschaft nicht anders.«

Porträts der Astronomen Kopernikus, Galileo und Bruno erschienen am Himmel.

»Die methodische Verunglimpfung, Verfolgung, Einkerkerung und Ermordung einiger der brillantesten Geister ihrer Epoche warf den menschlichen Fortschritt um wenigstens ein Jahrhundert zurück. Glücklicherweise trägt die Kirche von heute – mit einem ungleich besseren Verständnis der Segnungen der Wissenschaft – ihre Angriffe gemäßigter vor.« Edmond seufzte. »Oder doch nicht?«

Ein rundes Logo mit einem Äskulapstab vor einem Kreuz erschien, darunter eine Titelzeile:

MADRIDER DEKLARATION ÜBER WISSENSCHAFT UND LEBEN

»Hier in Spanien hat die Internationale Föderation der Katholischen Ärztevereinigungen erst kürzlich der Gentechnologie und Genforschung den Krieg erklärt, indem sie proklamierte, dass – ich zitiere – der Wissenschaft die Seele fehlt, weshalb sie von der Kirche kontrolliert werden sollte.«

Das Globus-Logo verwandelte sich in ein anderes kreisförmiges Gebilde, die schematische Darstellung eines gigantischen Teilchenbeschleunigers.

»Und dies hier war der SSC in Texas, ein Super-Teilchenbeschleuniger mit dem Potential, den Augenblick der Schöpfung nachzubilden und zu erforschen. Diese Anlage wurde ironischerweise im Herzen von Amerikas Bible Belt errichtet.«

Das Bild wechselte und zeigte eine riesige ringförmige Betonstruktur, die sich in der Wüste von Texas ausbreitete. Die Anlage war halb fertig, bedeckt von Staub und Müll, und offensichtlich mitten im Bau aufgegeben worden.

»Amerikas Teilchenbeschleuniger hätte unser Verständnis des Universums ungeheuer vorantreiben können, aber das Projekt wurde wegen Budgetüberschreitungen eingestellt. Hinzu kam politischer Druck aus einer sehr erstaunlichen Ecke.«

Ein Nachrichtenclip zeigte einen jungen Televangelisten mit dem Bestseller Das Gottesteilchen in der Hand, der wütend in die Kamera rief: »Wir sollten in unseren Herzen nach Gott suchen, nicht im Innern von Atomen! Milliarden Dollar für dieses absurde Experiment auszugeben ist eine Peinlichkeit für den Staat Texas und eine Beleidigung Gottes!«

Nun erklang wieder Edmonds Stimme. »Diese Konflikte, die ich beschrieben habe und in denen religiöser Aberglaube über die Vernunft gesiegt hat, sind aber nur Scharmützel in einem andauernden Krieg.«

An der Decke erschienen erschreckende Bilder aus jüngster Zeit – Stacheldrahtverhaue vor Gentechniklabors, ein Priester, der sich selbst in Brand steckte, um gegen eine Transhumanismus-Konferenz zu protestieren, Evangelikale, die die Fäuste schüttelten und das Buch Genesis in die Höhe reckten, ein Jesusfisch, der einen Darwinfisch fraß, Protestschilder, auf denen aufgebrachte Mitglieder religiöser Gemeinschaften die Stammzellenforschung, Schwulenrechte und Abtreibung verurteilten, und nicht minder wütende Gegenangriffe seitens der jeweils Betroffenen.

Langdon lag in der Dunkelheit auf der weiten Rasenfläche. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Für einen Moment glaubte er zu spüren, wie der Boden unter ihm leicht erbebte, als näherte sich eine U-Bahn. Dann wurden die Vibrationen stärker, und er begriff, dass die Erde tatsächlich erzitterte. Dumpfe Geräusche drangen aus der Tiefe, und das gesamte Kuppeltheater geriet in Bewegung, begleitet von einem lauten Brüllen.

Was ist das?

Dann erkannte Langdon, dass es das Geräusch donnernder Stromschnellen war, übertragen durch Subwoofer unter dem künstlichen Rasen. Er spürte kühlen,

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