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Origin - Dan Brown - Kapitel 2

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Pujaris, buddhistische Bhikkhus, Jainas, Sikhs und andere religiöse Führer aus aller Welt.

Das selbsternannte Ziel dieses Parlaments bestand darin, »die Harmonie zwischen den Weltreligionen zu kultivieren, Brücken zwischen den unterschiedlichen Glaubensgrundsätzen zu bauen und die Gemeinsamkeiten aller Religionen zu preisen«.

Ein nobles Unterfangen, dachte Kirsch, auch wenn er selbst die Sinnlosigkeit dahinter sah – eine bedeutungslose Suche nach zufälligen Zusammenhängen und Übereinstimmungen in einer unübersehbaren Fülle historischer Aufzeichnungen, Prosatexten, Fabeln und Mythen.

Als Valdespino ihn immer höher den Pfad hinaufführte, kam Kirsch ein zynischer, beinahe lästerlicher Gedanke: Moses war auf einen Berg gestiegen, um das Wort Gottes zu empfangen. Ich steige auf einen Berg, um das genaue Gegenteil zu tun.

Kirschs Motivation, auf diesen Berg zu steigen, entsprang seinem Wunsch, einer ethischen Verpflichtung nachzukommen; zugleich aber war er sich darüber im Klaren, dass sein Besuch von einer kräftigen Dosis Selbstsucht befeuert wurde: Er war begierig auf die Genugtuung, diesen selbstgefälligen Klerikern gegenüberzusitzen und ihnen ihren unmittelbar bevorstehenden Niedergang vorherzusagen.

Ihr hattet lange genug Gelegenheit, uns vorzugeben, was wir unter der Wahrheit verstehen sollen.

»Ich habe mir Ihren Lebenslauf angeschaut«, sagte der Bischof unvermittelt und blickte Kirsch über die Schulter hinweg an. »Sie haben in Harvard studiert, nicht wahr?«

»Ja. Bis zum Diplom.«

»Verstehe. Kürzlich habe ich gelesen, dass zum ersten Mal in der Geschichte Harvards mehr Atheisten und Agnostiker ein Studium aufgenommen haben als die Anhänger sämtlicher Religionen zusammen. Das ist eine sehr vielsagende Statistik, Mr. Kirsch, finden Sie nicht auch?«

Was soll ich dir darauf antworten?, ging es Kirsch durch den Kopf. Unsere Studenten werden immer klüger.

Der Wind frischte weiter auf, als sie das uralte steinerne Gemäuer auf dem höchsten Punkt des Berges erreichten. Im Halbdunkel des Eingangsbereichs war die Luft süß und schwer vom Duft nach Weihrauch. Die beiden Männer schritten durch ein dunkles Labyrinth aus Gängen. Kirsch blinzelte; es dauerte einige Zeit, bis seine Augen sich den veränderten Lichtverhältnissen angepasst hatten, während er seinem Gastgeber folgte. Schließlich erreichten sie eine außergewöhnlich kleine Holztür. Der Bischof klopfte an, öffnete die Tür und duckte sich durch den Eingang, während er Kirsch mit einer Handbewegung bedeutete, ihm zu folgen.

Unsicher trat Kirsch über die Schwelle.

Er fand sich in einem rechteckigen Saal wieder, an dessen hohen Wänden sich Bücherregale reihten, die vollgestellt waren mit antiken ledergebundenen Folianten. In regelmäßigen Abständen ragten weitere, versetzt stehende Regale wie Rippen aus den Wänden. Dazwischen standen gusseiserne Heizkörper, deren Knacken und Zischen den Saal auf unheimliche Weise lebendig erscheinen ließ. Kirsch hob den Blick zur Galerie, die von einer kunstvollen, verzierten Balustrade gesäumt wurde, die um den gesamten ersten Stock herum verlief. Voll ehrfürchtigem Staunen machte Kirsch sich bewusst, wo er sich befand.

Die legendäre Bibliothek von Montserrat. Nicht zu fassen, dass man mir Zutritt gewährt hat.

In diesem altehrwürdigen Saal wurden Gerüchten zufolge außerordentlich seltene Texte aufbewahrt, zugänglich nur den Mönchen, die ihr Leben Gott geweiht hatten und zurückgezogen hier auf diesem Berg lebten.

»Sie hatten um Diskretion gebeten«, sagte Bischof Valdespino. »Nun, dies hier ist unser abgeschiedenster Raum. Nur wenige Laien haben ihn je betreten.«

»Ein überaus großzügiges Privileg. Ich danke Ihnen.«

Kirsch folgte Valdespino zu einem großen Holztisch, an dem zwei alte Männer saßen, die offenbar auf den Bischof und seinen Besucher gewartet hatten. Der Mann zur Linken, ein Greis mit verfilztem weißen Bart und müden Augen, wirkte erschöpft. Er trug einen zerknitterten schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und einen Fedora.

»Das ist Rabbi Yehuda Köves«, stellte der Bischof ihn vor. »Ein bekannter jüdischer Philosoph, der Standardwerke über die kabbalistische Kosmologie verfasst hat.«

Kirsch streckte den Arm über den Tisch hinweg aus und schüttelte dem Rabbi höflich die Hand. »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen«, sagte er. »Ich habe einige Ihrer Bücher über die Kabbala gelesen. Ich kann nicht behaupten, sie in vollem Umfang verstanden zu haben, aber ich habe sie trotzdem gelesen.«

Köves nickte liebenswürdig und tupfte sich die wässrigen Augen mit einem Taschentuch ab.

»Und hier haben wir den hoch angesehenen Al-‘Allāma Syed al-Fadl.« Bischof Valdespino deutete auf den zweiten Mann.

Der Angesprochene, in einen unscheinbaren weißen Thawb gekleidet, erhob sich und lächelte freundlich. Er war klein und massig, und sein gutmütiges Gesicht wollte so gar nicht zu seinen dunklen, durchdringenden Augen passen.

»Ich habe Ihre Vorhersagen über die Zukunft der Menschheit gelesen, Mr. Kirsch«, sagte er. »Ich kann nicht behaupten, dass ich mit Ihren Schlussfolgerungen in vollem Umfang einverstanden bin, aber ich habe sie trotzdem gelesen.«

Kirsch lächelte liebenswürdig und schüttelte die dargebotene Hand.

»Wie Sie wissen«, wandte der Bischof sich an seine beiden Kollegen, »ist Mr. Kirsch ein renommierter Computerwissenschaftler, Erfinder und Experte auf dem Gebiet der Spieltheorie. Für viele ist er eine Art Hohepriester der modernen Technologie. In Anbetracht dieses Hintergrundes hat mich seine Bitte, uns drei zu treffen, doch sehr verwundert, muss ich gestehen. Deshalb möchte ich es Mr. Kirsch überlassen, uns den Grund für sein Kommen darzulegen. Bitte, Mr. Kirsch.«

Valdespino nahm zwischen seinen beiden Kollegen Platz, faltete die Hände auf dem Tisch und blickte Kirsch erwartungsvoll an. Die drei Männer hatten sich ihm zugewandt wie ein Richterkollegium; in dem klösterlichen Ambiente hätte man den Eindruck gewinnen können, Kirsch stünde vor einem Inquisitionstribunal. Der Bischof, wurde ihm bewusst, hatte ihm nicht einmal eine Sitzgelegenheit angeboten.

Doch Kirsch war eher belustigt als eingeschüchtert, als er die drei greisen Männer musterte, die vor ihm saßen. Das also ist die Heilige Dreifaltigkeit, ging es ihm durch den Kopf. Die Drei Weisen.

Er ließ sich Zeit, um ihnen zu demonstrieren, dass sie keine Macht über ihn besaßen. Gemächlich trat er ans Fenster und schaute hinaus auf das atemberaubende Panorama. In der Ebene tief unter ihm leuchtete das Ackerland in satten Braun- und Ockertönen, durchzogen von schwarzen Schatten; dahinter erhoben sich, glühend im Licht der Nachmittagssonne, die Höhenzüge der Serra de Collserola. Viele Kilometer weiter, draußen über dem Mittelmeer, ballten sich bedrohliche dunkle Unwetterwolken.

Wie passend, dachte Kirsch, als er an die Turbulenzen dachte, die er bald verursachen würde – zuerst in diesem Raum, dann auf der ganzen Welt.

»Meine Herren«, begann er schließlich und drehte sich zu den drei Männern um. »Ich nehme an, Bischof Valdespino hat Sie bereits über meine Bitte um Diskretion informiert. Ehe wir fortfahren, möchte ich eines klarstellen: Was ich Ihnen nun mitteilen werde, muss absolut vertraulich behandelt werden. Deshalb möchte ich Sie bitten, mir den Eid zu leisten, dass Sie schweigen werden. Sind Sie dazu bereit?«

Die drei Geistlichen nickten in stillschweigendem Einverständnis. Doch die Geste war bedeutungslos, das wusste Kirsch. Sie werden alles vertuschen. Sie dürfen nicht zulassen, dass die Welt es erfährt.

»Ich bin zu Ihnen gekommen«, fuhr er fort, »weil ich eine wissenschaftliche Entdeckung gemacht habe, die Sie zutiefst erstaunen wird. Es ist ein Thema, mit dem ich mich seit vielen Jahren beschäftigt habe in der Hoffnung, Antworten auf zwei grundlegende Fragen der menschlichen Existenz zu finden. Dieses Ziel habe ich erreicht. Nun komme ich zu Ihnen, weil das, was ich herausgefunden habe, die Gläubigen weltweit auf elementare Weise betrifft. Es wird eine Umwälzung herbeiführen, die dramatisch sein wird, vielleicht sogar zerstörerisch. Derzeit bin ich der Einzige, der über die Information verfügt, die ich Ihnen gleich enthüllen werde.«

Kirsch griff in sein Jackett und zog ein überdimensionales Smartphone – ein Phablet – hervor, dessen Hülle ein Mosaik in leuchtend bunten Farben war. Er hatte dieses Gerät selbst entworfen und nach seinen Spezifikationen anfertigen lassen, damit es seine individuellen Bedürfnisse erfüllen konnte. Nun stellte er das Phablet wie einen kleinen Fernseher vor den drei Männern auf. In wenigen Augenblicken würde er sich über dieses Gerät in einen ultrasicheren Server einloggen, sein Passwort aus siebenundvierzig Buchstaben eingeben und seine Livestream-Darbietung starten.

»Was Sie gleich sehen werden«, fuhr er fort, »ist ein Teil einer Präsentation, die ich in ungefähr einem Monat mit der ganzen Welt zu teilen hoffe. Zuvor aber wollte ich mich mit einigen der einflussreichsten religiösen Denkern der Welt austauschen, um Einblick darin zu erhalten, wie meine Entdeckung von jenen aufgenommen wird, die am meisten davon betroffen sein werden – Leuten wie Ihnen.«

Der Bischof stieß einen tiefen Seufzer aus, der eher gelangweilt als besorgt klang. »Eine faszinierende Einführung, Mr. Kirsch. Sie reden, als würde es die Fundamente sämtlicher Religionen der Welt erschüttern, was Sie uns in Kürze anvertrauen werden.«

Die Fundamente erschüttern? Kirsch ließ den Blick über das historische Repositorium altehrwürdiger Texte schweifen. Es wird sie nicht erschüttern, es wird sie zerschmettern.

Wieder schaute Kirsch auf die drei Männer vor ihm. Sie konnten nicht wissen, dass er in drei Tagen mit seiner Präsentation an die Öffentlichkeit gehen würde – im Rahmen eines spektakulären, minutiös choreographierten Events, in dessen Verlauf die Menschheit erkennen würde, dass die Lehren sämtlicher Religionen auf Erden tatsächlich eine Gemeinsamkeit hatten.

Sie alle lagen völlig falsch.

KAPITEL 1

Professor Robert Langdon schaute hinauf zu dem zwölf Meter großen Welpen, der mitten auf der Plaza saß und dessen Fell ein lebender bunter Teppich aus Gras und duftenden Blumen war.

Ich versuche ja, dich zu mögen. Ehrlich, ich versuche es.

Langdon betrachtete den Hund noch eine Zeit lang, ehe er seinen Weg fortsetzte, der ihn zuerst über einen hohen stählernen Laufsteg mit Gitterrostboden führte; dann ging es eine terrassenartig angelegte Treppe hinunter, deren Stufen in unregelmäßigen Abständen aufeinander folgten und offenbar dazu gedacht waren, eintreffende Besucher beim Gehen aus dem Rhythmus zu bringen.

Na, das Ziel habt ihr erreicht, dachte Langdon, nachdem er das zweite Mal über eine der Stufen gestolpert war.

Am Fuß der Treppe blieb er unwillkürlich stehen und starrte hinauf zu einer einschüchternden Kreatur.

Also, der Welpe eben war netter.

Vor ihm erhob sich eine gigantische Schwarze Witwe. Lange dünne Spinnenbeine aus rostfreiem Stahl trugen einen kleinen dicken Leib, der sich in etwa neun Metern Höhe befand. Am Bauch der Spinne hing ein Eiersack aus Maschendraht, gefüllt

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