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Origin - Dan Brown - Kapitel 15

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hatte damit gerechnet, ein behaglich bestuhltes Auditorium vorzufinden, in dem die Gäste die Präsentation entspannt verfolgen konnten; stattdessen drängten sich Hunderte von Besuchern in einem beengten, weiß gestrichenen Galerieraum ohne irgendein sichtbares Kunstwerk und ohne jede Sitzmöglichkeit. Es gab nur ein Podium an der gegenüberliegenden Wand, flankiert von einem überdimensionalen LCD-Bildschirm, auf dem ein Countdown ablief:

Beginn des Programms: 2 Minuten 07 Sekunden

Langdon spürte, wie ihn Erregung erfasste. Auf dem Bildschirm erschien eine weitere Zeile:

Derzeit online: 1953694 Besucher

Zwei Millionen!

Kirsch hatte zwar gesagt, er werde einen Livestream der Präsentation ins Internet stellen, aber diese Zuschauerzahl erschien Langdon unfassbar – und sie nahm mit jeder verstreichenden Sekunde schneller zu.

Langdon musste unwillkürlich lächeln. Sein ehemaliger Student hatte es zweifellos weit gebracht. Die Frage, die sich jetzt stellte, lautete: Was um alles in der Welt würde Edmond verkünden?

KAPITEL 13

In der mondhellen Wüste östlich von Dubai City schleuderte ein Sand Viper 1100 Dune Buggy scharf nach links und kam abrupt zum Stehen. Das weiße Licht der Scheinwerfer brach sich in einer Wolke aus Sand und Staub.

Der Teenager hinter dem Lenkrad riss sich die Brille herunter und starrte auf den reglosen Schemen, der um ein Haar unter die Reifen seines Buggys geraten wäre. Langsam stieg er aus und näherte sich der dunklen Gestalt.

Es war tatsächlich das, wonach es ausgesehen hatte.

Dort, im Scheinwerferlicht, lag ein Mann im Sand, mit dem Gesicht nach unten.

»Marhaba?«, rief der Junge. »Hallo?«

Keine Reaktion.

Der Mann trug einen Fez und einen lose sitzenden Thawb. Er war untersetzt und sah wohlgenährt aus. Seine Fußspuren waren längst vom Wind verweht, wie auch jegliche Reifenabdrücke oder sonstigen Hinweise, die hätten verraten können, wie der Mann so weit hinaus in die Wüste gekommen war.

»Marhaba!«, wiederholte der Junge. »Hallo!«

Nichts.

Unsicher, was er tun sollte, tippte er den untersetzten, wohlbeleibten Mann behutsam mit der Fußspitze an. Der Körper fühlte sich straff und hart an, ausgetrocknet von Wind und Sonne.

Er ist tot!

Der Junge bückte sich, packte den Mann bei der Schulter und drehte ihn auf den Rücken. Er war alt, wie der Junge jetzt erkannte. Seine leblosen Augen funkelten gespenstisch im Mondlicht. Sein Gesicht war von der Sonne verbrannt, sein Bart struppig und voller Sand, doch selbst jetzt noch hatte sein Antlitz etwas Liebenswertes und wirkte auf seltsame Weise vertraut, wie das Gesicht eines Lieblingsonkels oder Großvaters.

Ein halbes Dutzend Quads und Buggys näherten sich mit dröhnenden Motoren, als die Freunde des Jungen zurückkamen, um sich zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. Ihre Fahrzeuge erschienen auf dem Kamm einer Düne und verharrten kurz, ehe die Fahrer sie geschickt den Hang hinunterrutschen ließen. Am Fuß der Düne parkten sie die Buggys, nahmen Brillen und Helme ab und versammelten sich um den vertrockneten Leichnam.

Plötzlich begann einer der Jungen aufgeregt zu reden. Er hatte in dem Toten den Al-‘Allāma Syed al-Fadl erkannt, einen prominenten Gelehrten und religiösen Führer, der sporadisch Vorträge an der Universität hielt.

»Matha Alayna ’an naf’al?«, fragte er laut in die Runde. »Was sollen wir jetzt tun?«

Die Jungen standen im Kreis und blickten schweigend auf den Leichnam. Dann reagierten sie wie alle Teenager überall auf der Welt: Sie zogen ihre Smartphones hervor und schossen Fotos, um sie ihren Freunden zu schicken.

KAPITEL 14

Schulter an Schulter mit anderen Gästen, die sich um das Podium drängten, beobachtete Langdon staunend, wie die Zahl auf dem großen Bildschirm immer schneller wuchs:

Derzeit online: 2527664 Besucher

Der Lärmpegel der Unterhaltungen in dem beengten Raum war zu einem beständigen Rumoren angeschwollen – Hunderte von Gästen in gespannter Erwartung; viele von ihnen versuchten in letzter Minute, Anrufe zu tätigen oder via Twitter mitzuteilen, wo sie sich befanden.

Ein Techniker erschien auf dem Podium und tippte mit den Fingerspitzen auf das Mikrofon. »Ladys und Gentlemen, wir hatten Sie ja bereits gebeten, Ihre Mobilgeräte abzustellen. Wir bitten um Verständnis, dass ab sofort sämtliche mobilen Frequenzen für die Dauer des Events blockiert werden.«

Viele Gäste telefonierten unbeeindruckt weiter, bis ihre Verbindung abrupt zusammenbrach. Sie standen verblüfft da, als hätten sie soeben die neueste Technologie des Edmond Kirsch erlebt, die auf magische Weise die Verbindungen mit der Außenwelt kappte.

Erhältlich für fünfhundert Dollar in jedem Elektronikladen, dachte Langdon. Auch er gehörte inzwischen zu der Handvoll Harvard-Dozenten, die Handy-Jammer benutzten und ihre Vorlesungssäle in »tote Zonen« verwandelten, um die Studenten von ihren Mobiltelefonen fernzuhalten.

Ein Kameramann mit einem beeindruckend großen Aufnahmegerät auf der Schulter begab sich in Position und richtete die Kamera auf das Podium. Die Beleuchtung wurde schwächer.

Auf dem Bildschirm stand:

Beginn des Programms: 38 Sekunden

Derzeit online: 2857914 Besucher

Ungläubig verfolgte Langdon die Entwicklung der Besucherzahl, die schneller zu wachsen schien als der nationale Schuldenberg. Es erschien ihm unvorstellbar, dass in diesem Moment nahezu drei Millionen Menschen zu Hause saßen, um den Livestream der Präsentation zu verfolgen, die gleich in diesem Saal stattfinden würde.

»Dreißig Sekunden«, verkündete der Techniker am Mikrofon.

In der Wand hinter dem Podium öffnete sich eine schmale Tür, und die Menge verstummte. Alle warteten gebannt auf das Erscheinen des großen Edmond Kirsch.

Aber Kirsch kam nicht.

Die Tür stand gut zehn Sekunden lang offen.

Dann erschien eine elegant gekleidete Frau und trat ans Pult. Sie war atemberaubend schön – groß, gertenschlank, mit langen schwarzen Haaren – und trug ein weißes, körperbetontes Kleid mit schwarzer Schärpe. Sie bewegte sich mit vollendeter Eleganz, als sie zum Mikrofon ging und es justierte. Dann atmete sie durch, lächelte und ließ den Blick über die Besucher schweifen, während sie darauf wartete, dass der Countdown endete.

Beginn des Programms: 10 Sekunden

Die Frau schloss für einen Moment die Augen, als wollte sie sich sammeln, und schlug sie wieder auf – ein Sinnbild der Konzentration.

Der Kameramann hielt fünf Finger hoch.

Vier, drei, zwei …

Im Saal wurde es still, als die Frau den Blick in die Kamera richtete. Auf dem großen Bildschirm erschien ein Livebild ihres attraktiven Gesichts mit dem olivfarbenen Teint. Sie fixierte ihr Publikum aus feurigen dunklen Augen, während sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn wischte.

»Ich freue mich, Sie heute Abend begrüßen zu dürfen«, begann sie. Ihre Stimme war kultiviert und dunkel, mit einem leichten spanischen Akzent. »Mein Name ist Ambra Vidal.«

Stürmischer Applaus brandete auf – allem Anschein nach wusste eine ganze Reihe von Besuchern, wer die Schöne war.

»¡Felicitaciones!«, rief jemand. »Glückwunsch!«

Die Frau errötete. Langdon begriff, dass es offensichtlich eine Information gab, über die er nicht verfügte.

»Wie einige von Ihnen vielleicht wissen«, fuhr Ambra fort, »bin ich seit fünf Jahren Direktorin des Guggenheim-Museums hier in Bilbao. Heute Abend heiße ich Sie zu einem außergewöhnlichen Event willkommen, ausgerichtet von einem bemerkenswerten Mann.«

Die Menge applaudierte frenetisch, und Langdon schloss sich an.

»Edmond Kirsch ist nicht nur ein großzügiger Förderer dieses Museums, er ist auch ein vertrauter Freund von mir. Es war ein Privileg und eine Ehre für mich, in den vergangenen Monaten eng mit ihm zusammenzuarbeiten, um dieses Event zu planen, das auf der ganzen Welt verfolgt wird. Ich habe mich eben noch davon überzeugen können, dass die sozialen Medien … nun, sagen wir, vor Erwartung überkochen. Wie sicher viele von Ihnen wissen, wird Edmond Kirsch heute Abend eine epochale wissenschaftliche Entdeckung verkünden, von der er glaubt, dass man sich für alle Zeiten daran erinnern wird.«

Die dunkelhaarige Frau lächelte schelmisch. »Natürlich habe ich Edmond angefleht, mir zu verraten, was er entdeckt hat, aber er hat sich standhaft gewehrt, auch nur eine Andeutung zu machen.«

Gelächter, gefolgt von neuerlichem Applaus.

»Das heutige Event wird in englischer Sprache erfolgen, der Muttersprache von Mr. Kirsch«, fuhr Ambra fort. »Für diejenigen, die das Geschehen via Livestream verfolgen, gibt es Echtzeitsynchronisationen in mehr als zwanzig Sprachen.«

Das Bild auf dem großen Schirm wechselte. »Falls jemand zu irgendeinem Zeitpunkt an Edmonds Selbstbewusstsein gezweifelt hat«, sagte Ambra, »hier ist die automatisierte Presseerklärung, die vor fünfzehn Minuten an sämtliche sozialen Netzwerke auf allen Kontinenten gegangen ist.«

Langdon blickte fasziniert auf den Bildschirm.

Heute Abend. Live. 20:00 Uhr WESZ

Zukunftsforscher Edmond Kirsch gibt bahnbrechende Entdeckung bekannt, die das Antlitz der Wissenschaft für immer verändern wird.

So also lockt man in wenigen Minuten drei Millionen Zuschauer an, dachte Langdon.

Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Podium richtete, entdeckte er zwei Personen, die in den wenigen Sekunden erschienen sein mussten, in denen er abgelenkt gewesen war. Es waren Sicherheitsleute, die aufmerksam an der Wand hinter Ambra Vidal standen und die Menge mit versteinerter Miene im Auge behielten. Langdon war überrascht, als er die gestickten Monogramme auf ihren Blazern bemerkte.

Die Guardia Real? Was hat die königliche Leibwache heute Abend hier zu suchen?

Es schien kaum denkbar, dass ein Mitglied der königlichen Familie bei diesem Event zugegen war – als standhafte Katholiken würden sie zweifellos jede öffentliche Verbindung mit einem Atheisten wie Edmond Kirsch meiden. Das spanische Königshaus war eine konstitutionelle Monarchie; die legislative Macht des Königs war auf parlamentarische Billigung angewiesen. Dennoch hatte der König enormen Einfluss auf sein Volk. Für Millionen von Spaniern war die Krone noch heute das Symbol für das Goldene Zeitalter der Reyes Católicos. Langdon kannte das Sprichwort: »Das Parlament regiert, aber der König herrscht.« Nach fast 300 Jahren war der königliche Palast in Madrid noch immer ein spiritueller Kompass und Monument einer langen Geschichte unerschütterlicher christlicher Grundsätze. Alle spanischen Könige in den vergangenen Jahrhunderten waren fromme, konservative Katholiken gewesen.

Der derzeitige König macht da keine Ausnahme, dachte Langdon. Er hatte von den tiefen religiösen Überzeugungen dieses Mannes und seinen konservativen Wertvorstellungen gelesen. In den vergangenen Monaten war der alternde Monarch bettlägerig gewesen. Seine Zeit, so schien es, neigte sich dem Ende zu, und das Land bereitete sich darauf vor, dass die Macht des Königs in nächster Zeit an seinen Sohn überging, Prinz Julián. Doch den Medien zufolge schien man nicht recht zu wissen, was von dem Prinzen zu halten war. Er hatte lange Zeit unscheinbar im Schatten seines Vaters

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