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Origin - Dan Brown - Kapitel 12

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in eine unmittelbare Auseinandersetzung mit den wichtigsten spirituellen Lehren, die wir kennen, und die von ihrem Selbstverständnis her eine Domäne der Religion sind. Deshalb bin ich ein Störenfried, ein Eindringling auf einem Gebiet, das bisher den Weltreligionen vorbehalten war. Man wird mich hassen für das, was ich zu verkünden habe.«

»Jetzt verstehe ich«, sagte Langdon leise. »Deshalb hast du mich vergangenes Jahr in Boston zwei Stunden lang über religiöse Fragen ausgequetscht.«

»Stimmt. Vielleicht kannst du dich auch an meine Prophezeiung erinnern, die Mythen der Religion würden noch zu unseren Lebzeiten durch wissenschaftliche Durchbrüche ad absurdum geführt.«

Langdon nickte. Wie könnte ich das vergessen. Die Kühnheit dieser Behauptung hatte sich Wort für Wort in sein unbestechliches Gedächtnis eingebrannt. »Ich erinnere mich. Und ich hatte dir entgegengehalten, die Religion habe seit Jahrtausenden alle wissenschaftlichen Fortschritte überdauert, und dass sie sich zwar weiterentwickeln und verändern, aber niemals verschwinden wird.«

»Ja. Ich hatte dir darauf geantwortet, dass ich meine Bestimmung gefunden hätte, die darin bestehe, die Wahrheit der Wissenschaft einzusetzen, um den Mythos der Religionen zu zerstören.«

»Ich weiß. Starker Tobak.«

»Deshalb hattest du mir in diesem Punkt ja widersprochen und mir geraten, mich mit Religionsgelehrten auszutauschen, wenn ich auf wissenschaftliche Wahrheiten stoße, die den Glauben erschüttern, weil ich dann erkennen würde, dass Wissenschaft und Religion oft die gleichen Geschichten erzählen, nur in verschiedenen Sprachen.«

»So ist es ja auch«, sagte Langdon. »Wissenschaftler und Geistliche benutzen meist verschiedene begriffliche Werkzeuge, um dieselben Mysterien der Schöpfung zu beschreiben. Meinungsverschiedenheiten entzünden sich dabei fast immer an der Frage, wie man etwas erklären soll, nicht an der Frage, wie etwas ist.«

»Ich bin deinem Rat gefolgt«, entgegnete Kirsch. »Ich habe mit einflussreichen Geistlichen der großen Weltreligionen über meine Entdeckung gesprochen. Kennst du das Weltparlament der Religionen?«

»Ja, natürlich.« Langdon bewunderte diese Gruppe und ihre Bemühungen, den Dialog zwischen den Religionen voranzutreiben.

»Zufällig hielt das Parlament sein diesjähriges Treffen in der Nähe von Barcelona ab, in der Abtei von Montserrat, eine Stunde von meinem Wohnsitz entfernt.«

Ein spektakulärer Ort, dachte Langdon. Er hatte das Kloster auf dem Bergsporn vor vielen Jahren selbst besucht.

»Als ich erfahren habe«, fuhr Kirsch fort, »dass die Zusammenkunft in der gleichen Woche stattfand, in der ich meine Entdeckung veröffentlichen wollte, da habe ich … Ich weiß nicht …« Er stockte.

»Du hast dich gefragt, ob es ein Zeichen Gottes sein könnte«, sagte Langdon.

Kirsch lachte. »Etwas in der Art, nehme ich an. Also habe ich die Religionsgelehrten angerufen, von denen ich eben gesprochen habe.«

Langdon war beeindruckt. »Du hast dich an das Weltparlament gewandt?«

»Aber nein. Das wäre zu riskant gewesen. Ich wollte ja nicht, dass meine Entdeckung an die Öffentlichkeit gelangt, bevor ich sie selbst bekanntgeben konnte. Nein, ich bat um ein Treffen mit drei Geistlichen, die dem Parlament angehören – jeweils einem Repräsentanten des Christentums, des Islam und des Judentums. Wir haben uns in der Bibliothek von Montserrat getroffen.«

»Die haben dich als Laien in die Bibliothek gelassen?« Langdon konnte es kaum glauben. »Das ist heiliger Boden.«

»Ich habe ihnen gesagt, dass ich einen sicheren Ort für unser Treffen brauche. Keine Telefone, keine Kameras, keine unerwünschten Zuhörer. Und bevor ich ihnen etwas über meine Entdeckung anvertraut habe, mussten sie den Eid ablegen, darüber zu schweigen. Und das haben sie getan. Bis zu diesem Augenblick sind die drei Religionsgelehrten und ich die einzigen Menschen auf Erden, die von meiner Entdeckung wissen.«

»Wie haben sie reagiert, als du ihnen davon erzählt hast?«

Kirsch blickte ein wenig verlegen drein. »Du kennst mich, Robert. Wenn mein Temperament mit mir durchgeht, bin ich nicht sehr diplomatisch. Kann sein, dass ich die Angelegenheit nicht allzu geschickt gehandhabt habe.«

»Ja, ich habe schon mehr als einmal gehört, du könntest ein Sensibilitätstraining gebrauchen.« Langdon lachte leise. Steve Jobs und ein paar anderen Visionären hätte das ebenfalls gutgetan. »Was genau hast du den Religionsgelehrten gesagt?«

»Schlicht und einfach die Wahrheit, allerdings auf meine unverblümte Art. Dass ich Religion schon immer für eine Form von Massenwahn gehalten hätte. Und dass ich als Wissenschaftler meine Probleme hätte, mich damit abzufinden, dass Milliarden intelligenter Wesen sich auf ihren Glauben verlassen, der ihnen Stütze und Trost ist. Als sie von mir wissen wollten, warum ich überhaupt zu ihnen gekommen sei, wo ich doch so wenig Respekt vor dem Glauben zeige, antwortete ich ihnen, ich wolle ihre Reaktionen auf meine Entdeckung studieren, damit ich abschätzen könne, wie die Gläubigen weltweit sie aufnehmen, wenn ich sie öffentlich mache.«

Langdon seufzte. »Der geborene Diplomat. Du weißt, dass Ehrlichkeit nicht immer die beste Taktik ist?«

Kirsch winkte ab. »In der Öffentlichkeit weiß man, was ich von Religion halte. Du kannst es jeden Tag irgendwo lesen. Ich dachte, die Religionsgelehrten würden meine Offenheit schätzen. Jedenfalls, im Anschluss daran habe ich ihnen detailliert geschildert, was ich herausgefunden hatte und auf welch dramatische Weise meine Entdeckung die Welt verändern wird. Ich habe ihnen auf meinem Phablet ein Video gezeigt, das zutiefst erschütternd ist, wie ich gestehen muss. Sie waren sprachlos.«

»Sie müssen doch irgendetwas gesagt haben.« Langdon brannte vor Neugier. Er wollte endlich erfahren, welche Entdeckung Kirsch gemacht hatte.

»Ich hatte auf einen Gedankenaustausch gehofft, aber der christliche Gelehrte meldete sich zu Wort, bevor seine beiden Kollegen auch nur einen Mucks von sich geben konnten. Er hat mich gedrängt, meine Entscheidung zu überdenken. Ich sagte ihm, ich würde es mir einen Monat lang durch den Kopf gehen lassen.«

»Aber du gibst deine Entdeckung heute Abend bekannt.«

»Richtig. Den dreien hatte ich gesagt, meine Präsentation werde erst in ein paar Wochen stattfinden, damit sie nicht in Panik geraten oder sich einzumischen versuchen.«

»Und wenn sie von dem heutigen Event erfahren?«, fragte Langdon.

»Werden sie wenig erfreut sein. Besonders einer von ihnen.« Kirsch blickte Langdon fest an. »Der Mann, der unser Treffen im Kloster Montserrat organisiert hatte, war Bischof Antonio Valdespino. Sagt dir der Name etwas?«

»Valdespino?« Langdon versteifte sich. »Aus Madrid?«

Kirsch nickte. »Genau der.«

Alles andere als der ideale Gesprächspartner, wenn man Edmonds radikalen Atheismus bedenkt, ging es Langdon durch den Kopf. Valdespino war eine machtvolle Gestalt in der katholischen Kirche Spaniens, bekannt für seine konservativen Ansichten und seinen immensen Einfluss auf den spanischen König.

»Er war Gastgeber des Parlaments der Weltreligionen in diesem Jahr«, sagte Kirsch. »Deshalb musste ich mich mit meiner Bitte um ein Treffen an ihn wenden. Er sagte mir zu, persönlich zu kommen, und ich bat ihn, Repräsentanten des Islam und des Judaismus mitzubringen.«

Wieder flackerten die Lichter an der Decke.

Kirsch senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Ich brauche deinen Rat, Robert. Deshalb wollte ich unbedingt mit dir reden, bevor ich meine Entdeckung verkünde. Ich muss wissen, ob du Valdespino für gefährlich hältst.«

»Gefährlich?«, fragte Langdon. »Inwiefern?«

»Was ich zu sagen habe, könnte seine Welt zum Einsturz bringen. Deshalb muss ich wissen, ob mir von diesem Mann Gefahr für Leib und Leben droht.«

Langdon schüttelte entschieden den Kopf. »Ausgeschlossen. Valdespino ist eine Säule des spanischen Katholizismus, und dank seiner Verbindungen zur Königsfamilie ist er extrem einflussreich, aber er ist Geistlicher, kein Killer. Er hält politische Macht in den Händen. Er mag von der Kanzel gegen dich wettern, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass von diesem Mann eine physische Gefahr für dich ausgeht.«

Kirsch schien wenig überzeugt. »Du hättest sehen sollen, wie er mich angestarrt hat, als ich Montserrat verlassen habe.«

»Na hör mal. Du hast in einer Bibliothek gesessen, zu der sonst kaum jemand Zugang erhält, und einem Bischof zum Dank dafür ins Gesicht gesagt, sein Glaubenssystem sei eine Wahnvorstellung!«, rief Langdon aus. »Hast du da erwartet, dass er dir Tee und Kuchen bringt?«

»Nein«, räumte Kirsch ein. »Aber ich hätte auch nicht gedacht, dass er mir im Anschluss an unser Treffen eine Sprachnachricht mit einer Drohung schickt.«

»Valdespino hat dich angerufen?«

Kirsch griff in seine Bomberjacke und zog sein Phablet hervor. Es hatte ein Gehäuse in hellem Türkis, verziert mit einem sich wiederholenden hexagonalen Muster, in dem Langdon ein Fliesendesign des berühmtesten Architekten des katalanischen Jugendstils erkannte: Antoni Gaudí.

»Hör dir das an.« Kirsch tippte mehrmals auf den Touchscreen. Die harte, angespannte Stimme eines älteren Mannes erklang:

»Mr. Kirsch, hier spricht Bischof Antonio Valdespino. Meine beiden Kollegen und ich empfanden unser Meeting heute Morgen als zutiefst beunruhigend, wie Sie wissen. Rufen Sie mich umgehend an, damit wir die Angelegenheit weiter besprechen können. Ich warne Sie nachdrücklich, mit der Sache an die Öffentlichkeit zu gehen. Sollten Sie sich nicht melden, werden meine Kollegen und ich vorbeugende Maßnahmen ergreifen und Ihre Entdeckung an die Öffentlichkeit bringen, indem wir sie unglaubwürdig machen, um den unaussprechlichen Schaden zu vermeiden, den Sie der ganzen Welt zufügen würden – einen Schaden, den Sie offensichtlich nicht einzuschätzen imstande sind. Ich erwarte Ihren Rückruf und rate Ihnen dringend, meine Entschlossenheit nicht anzuzweifeln.«

Die Nachricht endete.

Langdon staunte über Valdespinos aggressiven Tonfall. Doch sosehr ihn die Nachricht beunruhigte – viel mehr noch stachelte sie seine Neugier an, was Kirschs bevorstehende Präsentation betraf. »Und wie hast du reagiert?«

»Ich habe nicht geantwortet.« Kirsch schob das Phablet zurück in seine Jacke. »Ich hielt es für eine leere Drohung. Ich war sicher, dass Valdespino und die anderen meine Entdeckung unter Verschluss halten wollten und niemals die Absicht hatten, sie publik zu machen. Außerdem wusste ich ja, dass die kurzfristige Ansetzung des heutigen Events unerwartet für sie kam; deshalb war ich nicht allzu besorgt, sie könnten Gegenmaßnahmen ergreifen.« Er stockte, schaute Langdon an. »Aber jetzt? Ich weiß nicht, da ist irgendwas an seinem Tonfall … Es geht mir nicht mehr aus dem Kopf.«

»Du machst dir Sorgen, du könntest hier in Gefahr sein? Heute Abend?«

»Nein, nein. Die Gästeliste wurde mit größter Sorgfalt überprüft, und das Museum hat eine hervorragende Security. Ich mache mir mehr Sorgen über das, was passieren könnte, nachdem ich an die Öffentlichkeit gegangen bin.« Mit einem Mal schien

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