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Inferno - Dan Brown - Kapitel 91

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Menschheit hat sich im Lauf der Millennien in winzigen Schritten entwickelt und dabei ständig neue Technologien erfunden. Sie hat gelernt, Stöcke aneinander zu reiben, um Feuer zu machen, sie hat den Ackerbau entwickelt, um sich zu ernähren, sie hat Impfstoffe entwickelt, um Krankheiten zu bekämpfen … und jetzt entwickeln wir die Werkzeuge, mit denen wir unsere eigenen Körper an die Anforderungen einer sich verändernden Welt anpassen können.« Sie zögerte. »Ich glaube, die Gentechnik ist nur ein weiterer Schritt in einer langen Serie menschlicher Errungenschaften.«

Sinskey schwieg. Sie war tief in Gedanken versunken. »Sie glauben also, wir sollten diese neuen Werkzeuge begrüßen?«, fragte sie schließlich.

»Wenn wir es nicht tun«, antwortete Sienna, »dann verdienen wir es genauso wenig zu überleben wie der Höhlenmensch, der lieber erfriert, weil er Angst vor Feuer hat.«

Für eine Weile kehrte nachdenkliche Stille im Raum ein.

Schließlich brach Langdon das anhaltende Schweigen. »Ich will nicht altmodisch klingen … aber ich bin mit den Theorien von Darwin aufgewachsen und frage mich, ob es wirklich klug wäre, den natürlichen Prozess der Evolution zu beschleunigen.«

»Robert«, erwiderte Sienna eindringlich. »Gentechnologie stellt keine Beschleunigung des Evolutionsprozesses dar. Sie ist der natürliche Lauf der Dinge! Sie vergessen, dass es die Evolution war, die Bertrand Zobrist erschaffen hat. Sein überlegener Intellekt war das Produkt genau des Prozesses, den Darwin beschrieben hat … einer langsamen Evolution. Bertrands seltenes Talent für Genetik kam nicht über Nacht als göttliche Inspiration. Es war das Produkt von jahrhundertelanger Weiterentwicklung des menschlichen Intellekts.«

Langdon schwieg, während er über Siennas Worte nachdachte.

»Als Darwinist müssten Sie außerdem wissen, dass die Natur stets einen Weg gefunden hat, die menschliche Population unter Kontrolle zu halten … Seuchen, Hungersnöte, Kriege, Flutkatastrophen. Ich möchte Ihnen eine Frage stellen – wäre es nicht möglich, dass die Natur diesmal einen anderen Weg eingeschlagen hat? Anstatt uns immer wieder furchtbare Desaster und noch mehr Elend zu schicken, hat sie einen Wissenschaftler erschaffen. Einen Wissenschaftler, der eine Methode entwickelt hat, um unsere Zahl mit der Zeit zu verkleinern. Keine Seuchen mehr. Keine Desaster. Sondern eine Spezies, die mehr im Einklang ist mit ihrer Umwelt.«

»Sienna …«, unterbrach Sinskey. »Es ist schon spät. Wir müssen los. Aber vorher möchte ich noch eine Sache klarstellen. Sie haben mir heute Abend mehrfach beteuert, dass Bertrand Zobrist kein böser Mensch war … dass er im Gegenteil die Menschheit liebte und von einer so tiefen Sehnsucht besessen war, unsere Spezies zu retten, dass er seine dramatische Maßnahme vor sich selbst rechtfertigen konnte.«

Sienna nickte. »Das Ergebnis rechtfertigt die Mittel«, sagte sie, indem sie den berühmten florentinischen Staatsmann Machiavelli zitierte.

»Verraten Sie mir, Sienna – glauben Sie das wirklich? Glauben Sie, Bertrand Zobrists hehres Ziel, die Welt zu retten, rechtfertigt die Freisetzung seines viralen Vektors?«

Schweigen senkte sich über den Raum.

Sienna beugte sich vor und blickte Sinskey fest in die Augen. »Dr. Sinskey, wie ich bereits sagte – ich denke, Bertrands Handeln war rücksichtslos und extrem gefährlich. Wenn ich ihn hätte aufhalten können, ich hätte nicht eine Sekunde gezögert. Das müssen Sie mir glauben.«

Elizabeth Sinskey ergriff Siennas Hände. »Ich glaube Ihnen, Sienna. Ich glaube Ihnen jedes Wort.«

KAPITEL 103

Die Luft kurz vor Tagesanbruch auf dem Atatürk-Flughafen war kühl und dunstig. Ein leichter Nebel hatte sich auf das Vorfeld des privaten Terminals gesenkt.

Langdon, Sienna und Sinskey trafen in einer Limousine ein und wurden von einem Mitarbeiter der WHO in Empfang genommen, der ihnen beim Aussteigen behilflich war.

»Es kann jederzeit losgehen, Madame«, sagte der Mann und führte die drei in das bescheidene Gebäude.

»Alles vorbereitet für Mr. Langdon?«, erkundigte sich Sinskey.

»Ein privater Flug nach Florenz. Seine vorläufigen Reisedokumente sind bereits an Bord.«

Sinskey nickte. »Die andere Angelegenheit, die wir besprochen haben?«

»Bereits in Arbeit. Das Paket wird sobald wie möglich verschickt.«

Sinskey dankte dem Mann, der sich umwandte und auf den Ausgang zum Vorfeld zuhielt, wo das Flugzeug wartete. Sie sah Langdon an. »Sind Sie sicher, dass Sie uns nicht Gesellschaft leisten wollen?« Sie schenkte ihm ein müdes Lächeln.

»Angesichts der Situation … ich glaube nicht, dass ein Kunsthistoriker viel beizutragen hätte«, antwortete Langdon lächelnd.

»Sie haben eine Menge beigetragen«, widersprach Sinskey ihm. »Mehr als Sie ahnen. Nicht zuletzt …« Sie deutete in Siennas Richtung. Die junge Frau stand zwanzig Meter hinter ihnen an einem großen Fenster und blickte gedankenversunken hinaus auf die wartende C-130.

»Danke, dass Sie ihr vertrauen«, sagte Langdon leise. »Das ist eine ungewohnte Erfahrung für Sienna, und sie weiß es sicher sehr zu schätzen.«

»Oh, Sienna Brooks und ich können viel voneinander lernen.« Sinskey streckte die Hand aus. »Gute Reise, Professor.«

»Ihnen auch«, sagte Langdon, als sie sich die Hände schüttelten. »Viel Glück in Genf.«

»Das werden wir brauchen«, sagte sie und neigte den Kopf in Richtung Sienna. »Ich lasse Ihnen ein paar Minuten. Schicken Sie sie an Bord, wenn Sie soweit sind.«

Als Sinskey sich entfernte, griff sie geistesabwesend in ihre Tasche und zog die beiden Hälften des zerbrochenen Amuletts hervor. Sie hielt sie fest in der Hand.

»Geben Sie diesen Äskulap-Anhänger nicht auf!«, rief Langdon ihr hinterher. »Er ist reparabel.«

»Danke«, antwortete Sinskey und winkte. »Ich hoffe, das gilt für alles andere auch.«

Sienna Brooks stand allein am Fenster und starrte hinaus auf die Lichter der Landebahn, die im Nebel und den tief hängenden Wolken gespenstisch wirkten. Auf dem Kontrollturm in einiger Entfernung wehte die türkische Fahne; auf ihrem roten Grund prangten die antiken Symbole von Stern und Halbmond: Überbleibsel des stolzen Osmanischen Weltreiches.

»Einen Piaster für Ihre Gedanken«, sagte eine tiefe Stimme hinter Sienna.

Sie blickte sich nicht um. »Ein Sturm zieht auf.«

»Ich weiß«, antwortete Langdon leise.

Nach einem langen Moment wandte sie sich ihm zu. »Ich wünschte, Sie würden mitkommen nach Genf.«

»Das ist lieb von Ihnen«, antwortete er. »Aber Sie werden viel Zeit damit verbringen, über die Zukunft zu reden. Ein altmodischer College-Professor ist das Letzte, was Sie dabei gebrauchen können.«

Sie sah ihn mit einem unergründlichen Blick an. »Sie denken, Sie sind zu alt für mich, nicht wahr?«

Langdon lachte laut auf. »Sienna, ich bin definitiv zu alt für Sie.«

Sie trat verlegen von einem Bein auf das andere. »Okay … aber Sie wissen, wo Sie mich finden.« Sie lächelte mädchenhaft. »Ich meine, für den Fall, dass Sie mich jemals wiedersehen möchten.«

Er lächelte sie an. »Ich würde mich freuen.«

Seine Antwort hob ihre Stimmung ein wenig. Trotzdem zog sich das Schweigen zwischen ihnen in die Länge – keiner von beiden wusste so recht, wie er sich verabschieden sollte.

Als Sienna dem amerikanischen Professor in die Augen sah, überkam sie ein Anflug ungewohnter Emotionen. Ohne Vorwarnung stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Lippen. Als sie sich wieder von ihm löste, waren ihre Augen tränennass. »Ich werde dich vermissen«, flüsterte sie.

Langdon lächelte zärtlich und umarmte sie. »Ich dich auch.«

Lange standen sie da, in einer Umarmung verschlungen, die keiner zu beenden wollen schien. Schließlich brach Langdon den Bann. »Es gibt ein altes Sprichwort, das häufig Dante zugeschrieben wird«, sagte er leise. »›Vergiss nicht den heutigen Tag – er ist der Anfang der Ewigkeit‹.«

»Danke, Robert«, sagte sie. Tränen rannen ihr über die Wangen. »Endlich habe ich das Gefühl, mein Leben hat einen Sinn.«

Langdon zog sie fester an sich. »Du hast gesagt, du wolltest die Welt retten, Sienna. Das könnte deine Chance sein.«

Auf dem Weg zu der wartenden C-130 dachte sie über alles nach, was passiert war … was noch passieren könnte … es gab so viele mögliche Verläufe der Zukunft.

Vergiss nicht den heutigen Tag – er ist der Anfang der Ewigkeit.

Als Sienna in ihr Flugzeug stieg, betete sie, dass Dante Recht hatte.

KAPITEL 104

Die blasse Nachmittagssonne hing tief über der Piazza del Duomo. Sie glänzte auf der bunten Fassade des Campanile und warf lange Schatten auf die prachtvolle Cattedrale di Santa Maria del Fiore.

Der Trauergottesdienst für Ignazio Busoni hatte gerade begonnen, als Robert Langdon in die Kathedrale schlüpfte und sich einen Sitzplatz suchte. Er freute sich über die Tatsache, dass man Busonis Leben hier in dieser zeitlosen Basilika gedachte, die er so viele Jahre gehütet hatte.

Trotz der farbenprächtigen Fassade war der Innenraum des berühmten Bauwerks schlicht und karg. An diesem Tag jedoch schien das asketische Gotteshaus eine Aura der Feierlichkeit auszustrahlen. Von überall aus Italien waren Freunde, Kollegen aus der Welt der Kunst, Politiker und hohe Beamte angereist, um des jovialen Berges von Mann zu gedenken, den sie liebevoll il Duomino genannt hatten – den kleinen Dom.

Die Medien hatten berichtet, dass Busoni bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen gestorben war – einem nächtlichen Spaziergang um il Duomo.

Der Ton der Feier war überraschend fröhlich. Freunde und Verwandte gaben humorvolle Anekdoten zum Besten, und ein Kollege bemerkte, Busoni habe einmal über sich selbst gesagt, seine Liebe zur Kunst der Renaissance würde nur noch übertroffen von seiner Liebe zu spaghetti Bolognese und budino di caramello.

Nach der Messe, als sich die Trauergäste mischten und sich gegenseitig liebevolle Geschichten aus il Duominos Leben erzählten, wanderte Langdon durch den Innenraum des Doms und bewunderte die Kunstwerke, die Ignazio so geliebt hatte … Vasaris Jüngstes Gericht, die Bleiglasfenster von Donatello und Ghiberti, Uccellos Uhr und das oftmals unbeachtete kunstvolle Mosaik des Fußbodens.

Irgendwann schließlich stand Langdon vor einem vertrauten Gesicht – dem von Dante Alighieri. Es war das Fresko von Michelino, das den großen Poeten vor dem Berg des Fegefeuers zeigte, in der Hand, wie als demütige Opfergabe, sein Meisterwerk: die Divina Commedia.

Langdon schoss ein Gedanke durch den Kopf. Wenn Dante gewusst hätte, welche Auswirkungen seine Dichtung noch Jahrhunderte später haben würde, in einer Zukunft, die nicht einmal der große florentinische Poet sich je hätte ausmalen können … was hätte er wohl dazu gesagt?

Er hat das ewige Leben gefunden, dachte Langdon und rief sich ins Gedächtnis, was die frühen griechischen Philosophen über den Ruhm gesagt hatten. Solange

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Suspense, Thriller
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