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Inferno - Dan Brown - Kapitel 80

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Stein zu hören, klar und deutlich.

Oh, mein Gott.

Von unten schien das Finale von Dantes Inferno zu ihm hinaufzudringen. Langdon blickte zu Brüder und Sinskey.

»Ich höre es«, flüsterte er. »Das Geräusch tropfenden Wassers.«

Brüder sprang über die Kette und kauerte sich neben Langdon, um ebenfalls zu lauschen. Dann nickte er aufgeregt.

Nun, da sie das Wasser unter sich hören konnten, blieb nur eine Frage offen: Wo genau floss es?

Langdon sah wieder die halb überflutete Kaverne vor seinem geistigen Auge, das unheimliche rote Licht … irgendwo unter ihnen …

Folgt ihm tief in den Versunk’nen Palast

Denn hier im Dunkel lauert das chthonische Monster

In den blutroten Wassern

Der Lagune, in der sich nie spiegeln die Sterne.

Als Langdon sich erhob und wieder über die Kette kletterte, funkelte Mirsat ihn wütend an. Es wirkte nicht sehr bedrohlich. Der Professor war fast einen Kopf größer als ihr türkischer Führer.

»Mirsat«, begann Langdon, »es tut mir leid. Wie Sie sehen, ist das eine äußerst ungewöhnliche Situation. Ich habe keine Zeit, Ihnen das zu erklären, aber ich muss Ihnen eine sehr, sehr wichtige Frage zu diesem Gebäude stellen.«

Mirsat rang sich zu einem Nicken durch. »Also gut.«

»Wir hören hier an Dandolos Grab irgendwo unter dem Stein Wasser fließen. Wir müssen wissen, wo dieses Wasser hinfließt.«

Mirsat schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht. Wasser kann man überall in der Hagia Sophia fließen hören.«

Der Professor und seine Begleiter waren wie erstarrt.

»Ja«, fuhr Mirsat fort, »besonders, wenn es regnet. Das Dach der Hagia Sophia hat eine Fläche von über zehntausend Quadratmetern, und manchmal dauert es Tage, bis nach einem Regenguss das Wasser abgelaufen ist. Meistens fängt es sogar vorher schon wieder an zu regnen. Wassergeräusche sind hier etwas ganz Normales. Aber vielleicht wissen Sie auch, dass die Hagia Sophia auf riesigen Kavernen voller Wasser steht. Darüber gibt es sogar einen Dokumentarfilm, in dem …«

»Ich weiß«, unterbrach Langdon ihn. »Wissen Sie vielleicht auch, wohin genau das Wasser fließt, das man hier unter Dandolos Grab hören kann?«

»Natürlich«, antwortete Mirsat. »Es fließt an denselben Ort wie alles Wasser von der Hagia Sopia: in eine Zisterne.«

»Nein«, mischte sich Brüder ein und stieg ebenfalls über die Kette zurück. »Wir suchen nicht nach einer Zisterne. Wir suchen nach einem riesigen, unterirdischen Raum … vielleicht mit Säulen?«

»Ja, richtig«, sagte Mirsat. »Die antike Zisterne sieht genauso aus: eine große, unterirdische Halle mit Säulen. Sie ist sehr beeindruckend. Sie wurde im sechsten Jahrhundert gebaut, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. Heutzutage steht das Wasser darin zwar höchstens einen Meter fünfzig hoch, aber …«

»Wo ist sie?«, fiel Brüder ihm ins Wort. Seine Stimme hallte durch die leere Kirche.

»Die Zisterne?«, fragte Mirsat eingeschüchtert. »Die liegt nicht weit östlich von hier.« Er deutete nach draußen. »Man nennt sie den Yerabatan Sarayi.«

Sarayi?, wunderte sich Langdon. Wie in Topkapi Sarayi? Sie hatten die Wegweiser zum Topkapi-Palast überall auf dem Weg hierher gesehen. »Aber … Aber bedeutet sarayi nicht ›Palast‹?«

Mirsat nickte. »Ja. Und die antike Zisterne nennt man Yerebatan Sarayi, den Versunkenen Palast.«

KAPITEL 90

Es regnete in Strömen, als Dr. Elizabeth Sinskey mit Langdon, Brüder und ihrem verwirrten Führer Mirsat aus der Hagia Sophia stürmte.

Folgt ihm tief in den Versunk’nen Palast, dachte Sinskey.

Um zur antiken Zisterne der Stadt zu gelangen, dem Yerebatan Sarayi, mussten sie zur Blauen Moschee zurück und dann ein Stück nach Norden.

Mirsat ging voraus.

Notgedrungen hatte Sinskey ihn darüber aufgeklärt, wer sie waren und dass sie dringend in den Versunkenen Palast mussten, um eine Katastrophe zu verhindern.

»Hier entlang!«, rief Mirsat und führte sie durch den dunklen Park. Die gewaltige Hagia Sophia lag nun hinter ihnen, und vor ihnen funkelten die Märchentürme der Blauen Moschee.

Agent Brüder rannte neben Sinskey her und brüllte in sein Telefon. Er brachte das SRS-Team auf den neuesten Stand und befahl seinen Männern, sich mit ihnen am Eingang zur Zisterne zu treffen. »Zobrist hat es wahrscheinlich auf die Wasserversorgung der Stadt abgesehen«, fuhr Brüder fort. »Ich brauche einen Plan sämtlicher Zu- und Abflüsse der Zisterne. Wir müssen sie vollständig isolieren. Wir errichten physische und chemische Barrieren sowie Vakuum …«

»Moment«, rief Mirsat. »Ich glaube, Sie haben mich missverstanden. Die Zisterne ist nicht die Hauptwasserversorgung der Stadt. Nicht mehr.«

Brüder nahm das Handy vom Ohr und funkelte ihn an. »Was?«

»Früher hat die Stadt ihr Wasser aus der Zisterne bezogen«, stellte Mirsat klar. »Heute nicht mehr. Wir sind schon ein wenig moderner geworden.«

Brüder blieb unter einem Baum stehen, und die anderen taten es ihm nach.

»Mirsat«, sagte Sinskey. »Sind Sie wirklich sicher, dass niemand mehr das Wasser aus der Zisterne trinkt?«

»Natürlich«, antwortete Mirsat. »Das Wasser ist einfach da … vermutlich versickert es in der Erde.«

Sinskey, Langdon und Brüder wechselten verunsicherte Blicke. Die Direktorin der WHO wusste nicht, ob sie erleichtert oder besorgt sein sollte. Wenn niemand in Kontakt mit dem Wasser kommt, warum wollte Zobrist es dann kontaminieren?

»Als wir vor Jahrzehnten unsere Wasserversorgung modernisiert haben«, erklärte Mirsat, »wurde die Zisterne nicht länger gebraucht.« Er zuckte mit den Schultern. »Heutzutage dient sie nur noch als Touristenattraktion.«

Eine Touristenattraktion? Sinskey fuhr zu Mirsat herum. »Moment mal … man kann dort runter? In die Zisterne?«

»Natürlich«, bestätigte Mirsat. »Sie hat mehrere tausend Besucher pro Tag. Die Kaverne ist atemberaubend. Laufstege führen über das Wasser, und es gibt sogar ein kleines Café. Sie wird allerdings nur zum Teil belüftet, deshalb ist es da unten stickig und feucht. Trotzdem ist sie sehr beliebt.«

Sinskey sah Brüder an. Offenbar hatten sie das gleiche Bild vor Augen: eine dunkle, feuchte Kaverne voll mit abgestandenem Wasser, in dem ein Krankheitserreger gedieh. Und als wäre das noch nicht Alptraum genug, liefen den ganzen Tag lang Touristen auf Stegen über dieses Wasser.

»Er hat ein Bio-Aerosol erschaffen«, sagte Brüder.

Sinskey nickte und ließ die Schultern hängen.

»Und das heißt?«, verlangte Langdon zu wissen.

»Das heißt«, erwiderte Brüder, »dass es durch die Luft übertragen werden kann.«

Langdon schwieg, und Sinskey wurde bewusst, dass er erst jetzt das potenzielle Ausmaß der Krise begriff.

Sinskey hatte die ganze Zeit über mit einem Pathogen gerechnet, das sich auch durch die Luft verbreiten konnte. Als sie gehört hatte, dass die Zisterne die Stadt mit Wasser versorgte, war in ihr für einen kurzen Moment die Hoffnung aufgekeimt, das Pathogen könnte womöglich ans Wasser gebunden sein. Im Wasser lebende Bakterien waren zwar robust und wetterresistent, aber sie verbreiteten sich auch nur langsam …

… im Gegensatz zu Pathogenen, die durch die Luft übertragen wurden.

Die verbreiten sich schnell.

Sehr schnell.

»Wenn wirklich die Luft der Übertragungsweg ist«, sagte Brüder, »dann handelt es sich vermutlich um ein Virus.«

Ja, ein Virus, stimmte Sinskey ihm in Gedanken zu. Einen effizienteren Erregertypus hätte Zobrist sich nicht aussuchen können.

Ein derartiges Virus unter Wasser freizusetzen, wirkte ungewöhnlich, doch es gab viele Lebensformen, die zunächst im Wasser heranwuchsen und später in die Luft schlüpften: Moskitos, Legionellen, Mykotoxine, Rotalgen, ja sogar Menschen. Sinskey stellte sich vor, wie das Virus sich überall in der Zisterne ausbreitete … und dann im Inneren von Mikrotropfen in die Luft stieg.

Mit besorgter Miene sah Mirsat zu dem Gebäude auf der anderen Straßenseite. Sinskey folgte seinem Blick zu dem kantigen, rot-weißen Ziegelgebäude, dessen Tür offenstand. Hinter der Tür schien eine Treppe nach unten zu führen. Gutgekleidete Leute warteten davor, während ein Türsteher bestimmte, wer wann die Treppe hinunterdurfte.

Ist das eine Art unterirdischer Tanzclub?

Sinskey las die goldenen Buchstaben auf dem Gebäude, und ein Gefühl der Beklemmung überkam sie. Wenn dieser Club nicht zufällig ›Zisterne‹ hieß und im Jahre 523 n. Chr. Eröffnung gefeiert hatte, dann wusste sie, warum Mirsat so besorgt dreinblickte.

»D… der Versunkene Palast«, stammelte Mirsat. »Es … es sieht so aus, als würde dort heute Abend ein Konzert stattfinden.«

Sinskey starrte ihn ungläubig an. »Ein Konzert in einer Zisterne?«

»Das ist eine sehr große Kaverne«, antwortete Mirsat. »Sie wird oft für kulturelle Veranstaltungen benutzt.«

Brüder hatte genug gehört. Er rannte los und schlängelte sich durch den Verkehr auf der Alemdar Caddesi. Sinskey und die anderen folgten ihm auf den Fersen.

Als sie den Eingang erreichten, war die Tür von einigen Konzertbesuchern blockiert, die auf den Einlass warteten: drei Frauen in Burkas, ein händchenhaltendes Touristenpärchen und ein Mann im Smoking. Sie alle standen dicht gedrängt in der Tür, um sich vor dem Regen zu schützen.

Von unten hörte Sinskey klassische Musik. Berlioz, dachte sie. Was auch immer dort gespielt wurde, auf den Straßen von Istanbul wirkte es fehl am Platz.

Trotz der Leute spürte Sinskey einen warmen Luftzug von der Treppe, der tief aus der Erde kam. Die Luft trug nicht nur die Musik herauf, sondern auch den unverkennbaren Geruch von Erde, Feuchtigkeit und Menschenmassen.

Sinskey überkam eine düstere Vorahnung.

Eine Touristengruppe kam fröhlich plaudernd die Treppe herauf. Als sie das Gebäude verließ, schickte der Türsteher die wartenden Konzertbesucher hinunter.

Brüder wollte ebenfalls hinein, doch der Mann hielt ihn mit einer freundlichen Geste zurück. »Einen Augenblick bitte, Sir. Die Zisterne hat ihre Besucherkapazität erreicht. Aber es dauert höchstens eine Minute, bis der nächste Besucher geht. Danke.«

Brüder hätte den Mann offensichtlich am liebsten aus dem Weg geräumt, doch Sinskey zog ihn beiseite.

»Warten Sie. Ihr Team ist auf dem Weg. Sie können die Zisterne nicht alleine durchsuchen.« Sie deutete auf die Tafel an der Wand, gleich neben der Tür. »Die Fläche ist riesig.«

Die Informationstafel zeigte einen unterirdischen Raum so groß wie eine Kathedrale, fast zwei Fußballfelder lang, mit einer Fläche von fast neuntausend Quadratmetern und einer von dreihundertsechsunddreißig Marmorsäulen gestützten Decke.

»Schauen Sie sich das an!«, rief Langdon, der wenige Schritte entfernt stand. »Das werden Sie nicht glauben.«

Sinskey drehte sich um. Langdon deutete auf ein Konzertplakat an der Wand.

Oh, mein Gott.

Die Direktorin der WHO hatte die Musik korrekt als ein Stück aus der Romantik identifiziert, doch es stammte nicht von Berlioz, sondern von einem anderen Komponisten: Franz Liszt.

An diesem Abend spielte das Staatliche Symphonieorchester von Istanbul

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Suspense, Thriller
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