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Inferno - Dan Brown - Kapitel 76

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die Stadt erobert und die Kirche in eine katholische verwandelt. Später, im fünfzehnten Jahrhundert, nach der Einnahme der Stadt durch Sultan Mehmed den Eroberer, war sie zu einer Moschee umgestaltet worden. Erst 1935 wurde das Gebäude säkularisiert und in ein Museum umfunktioniert.

Ein vergoldetes Mouseion der Heiligen Weisheit, dachte Langdon.

Diese Umschreibung passte genau, denn die Hagia Sophia enthielt noch mehr Gold als der Markusdom, und ihr Name bedeutete wörtlich übersetzt ›Heilige Weisheit‹.

Langdon stellte sich das kolossale Gebäude vor und versuchte zu begreifen, dass irgendwo darunter, in einer finsteren Lagune, ein Plastikbeutel im Wasser schwebte, der sich schon bald auflösen und seinen tödlichen Inhalt auf die Menschheit loslassen würde.

Langdon betete, dass sie noch nicht zu spät kamen.

»Die unteren Stockwerke des Gebäudes sind mit Wasser vollgelaufen«, hatte Sinskey gesagt und Langdon bedeutet, ihr zum Arbeitsbereich im Heck des Flugzeugs zu folgen. »Sie werden nicht glauben, was wir herausgefunden haben. Kennen Sie den Dokumentarfilmregisseur Göksel Gülensoy?«

Langdon schüttelte den Kopf.

»Bei meinen Nachforschungen habe ich herausgefunden«, fuhr Sinskey fort, »dass er einen Film über die Hagia Sophia gedreht hat.«

»Es gibt Dutzende von Filmen über die Hagia Sophia.«

»Mag sein«, erwiderte Sinskey, als sie im Arbeitsbereich ankamen. »Aber nicht so einen.« Sie drehte Langdon ihren Laptop zu. »Lesen Sie das hier.«

Langdon nahm Platz und vertiefte sich in den Text. Es war eine Zusammenstellung von Kritiken zu einem Film von Gülensoy: In den Tiefen der Hagia Sophia.

Langdon verstand sofort, warum Sinskey so aufgeregt war. Allein das erste Wort ließ ihn überrascht die Brauen heben. Tauchen?

»Ich weiß«, sagte Sinskey. »Lesen Sie weiter.«

Langdon konzentrierte sich wieder auf den Artikel.

TAUCHEN UNTER DER HAGIA SOPHIA: Dokumentarfilmer Göksel Gülensoy und sein Taucherteam haben versteckte Hohlräume tief unter Istanbuls größter religiöser Touristenattraktion gefunden.

Dabei entdeckten sie in den Fluten eine Vielzahl architektonischer Wunder einschließlich der 800 Jahre alten Gräber kindlicher Märtyrer sowie die Tunnel, die die Hagia Sophia einst mit dem Topkapi-Palast und den legendären unterirdischen Erweiterungen des Kerkers von Anemas verbanden.

»Was sich unter der Hagia Sophia befindet, ist weit interessanter als das, was an der Oberfläche zu sehen ist«, erklärte Gülensoy in einem Interview und beschrieb, wie ihn ein altes Foto zu dem Film inspiriert hatte. Darauf waren Forscher zu sehen gewesen, die die Fundamente der Hagia Sophia per Boot erkundeten und durch eine riesige, teilweise überflutete Halle paddelten.

»Sie haben offensichtlich das richtige Gebäude gefunden!«, sagte Sinskey. »Das klingt, als gebe es riesige Räume unter dem Gebäude, von denen viele nur mit Tauchausrüstung zugänglich sind … was auch erklären würde, was wir in Zobrists Video gesehen haben.«

Agent Brüder hatte sich zu ihnen gesellt und betrachtete ebenfalls den Computerbildschirm. »Das klingt aber auch so, als würden diese Unterwasserwege sich in alle möglichen Richtungen verzweigen. Wenn dieser Solublon-Beutel sich auflöst, bevor wir ankommen, haben wir keine Chance mehr, die Verbreitung des Inhalts zu verhindern.

»Der Inhalt …«, wagte Langdon sich vor, »haben Sie irgendeine Ahnung, um was es sich dabei handelt? Ich meine genau. Ich weiß, dass wir es mit einem Pathogen zu tun haben, aber …«

»Wir haben das Video analysiert«, sagte Brüder. »Die Ergebnisse legen nahe, dass wir es mit etwas Biologischem zu tun haben, mit etwas Lebendigem. Angesichts der kleinen Menge im Beutel gehen wir davon aus, dass es hochansteckend ist und die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu replizieren. Ob es sich dabei um ein wassergebundenes Pathogen in Form eines Bakteriums handelt oder ob es auch über die Luft übertragen werden kann wie ein Virus, das wissen wir nicht. Beides ist denkbar.«

Sinskey blickte Langdon an. »Wir sammeln zurzeit Daten zur Grundwassertemperatur in der Region, um herauszufinden, was für ansteckende Organismen in dieser unterirdischen Umgebung gedeihen können. Wie auch immer: Zobrist war äußerst talentiert, und er könnte durchaus etwas mit einmaligen Fähigkeiten erschaffen haben. Wir müssen davon ausgehen, dass er sich diesen Ort aus gutem Grund ausgesucht hat.«

Brüder nickte resigniert und berichtete Langdon und Sinskey, wie er den ungewöhnlichen Freisetzungsmechanismus – den unter Wasser verankerten Solublon-Beutel – einschätzte. Zobrist hatte eine in ihrer Einfachheit geradezu geniale Lösung gefunden. Der Beutel war unterirdisch und unter Wasser platziert. Damit hatte Zobrist für eine außergewöhnlich stabile Inkubationsumgebung gesorgt: in vollkommener Abgeschiedenheit, mit kinetischem Puffer, konstanten Wassertemperaturen und ohne Sonneneinwirkung. Und da er die Zerfallszeit des Beutels exakt kannte, konnte er das Pathogen unbeaufsichtigt reifen lassen, in der Gewissheit, dass es zur korrekten Zeit freigesetzt würde.

Selbst wenn Zobrist nie mehr an den Ort zurückkehren sollte.

Der plötzliche Ruck, mit dem das Flugzeug auf der Landebahn aufsetzte, warf Langdon in seinen Cockpitsitz zurück. Die Piloten steuerten auf einen abgelegenen Hangar zu, vor dem sie schließlich das massive Flugzeug zum Stehen brachten.

Langdon rechnete damit, von einer ganzen Armee von WHO-Leuten in Schutzanzügen empfangen zu werden. Seltsamerweise wartete jedoch nur der Fahrer eines weißen Vans auf sie. Auf der Wagenseite prangte ein auffälliges weißes Kreuz auf rotem Grund.

Die Schweizer?

Langdon schnallte sich los und suchte Sinskeys Blick, während das Team sich bereitmachte, von Bord zu gehen. »Wo sind denn alle? Das WHO-Team? Die türkischen Behörden? Sind die schon in der Hagia Sophia?«

Sinskey wirkte nervös. »Wir haben beschlossen, die hiesigen Behörden nicht zu alarmieren. Wir haben das beste SRS-Team des ECDC dabei. Im Augenblick halten wir es für besser, die Operation in aller Stille anzugehen, um keine Panik zu verursachen.«

Brüder und sein Team griffen sich die großen schwarzen Seesäcke mit der Ausrüstung: Hazmat-Suits, Atemgeräte und Elektronik.

Brüder hievte sich seinen Seesack über die Schulter und kam zu ihnen. »Wir sind abmarschbereit. Wir betreten das Gebäude, lokalisieren Dandolos Grab, und suchen nach den im Gedicht erwähnten Wassergeräuschen. Abschließend bewerte ich mit meinem Team die Situation und entscheide, ob wir die türkischen Behörden verständigen oder nicht.«

Langdon witterte die ersten Probleme. »Die Hagia Sophia wird bei Sonnenuntergang geschlossen. Ohne die hiesigen Behörden kommen wir gar nicht erst rein.«

»Keine Sorge«, sagte Sinskey. »Ich habe einen Bekannten in der Schweizer Botschaft. Er kennt den Kurator der Hagia Sophia und hat für uns eine private VIP-Führung arrangiert.«

Fast hätte Langdon laut gelacht. »Eine VIP-Tour für die Direktorin der WHO? Und eine Einheit von Soldaten mit riesigen Taschen und Säcken? Glauben Sie nicht, dass das für Stirnrunzeln sorgen wird?«

»Das SRS-Team und die Ausrüstung bleiben zunächst im Wagen. Nur Brüder, Sie und ich werden die Lage erkunden«, antwortete Sinskey. »Außerdem bin nicht ich der VIP, sondern Sie.«

»Wie bitte?«

»Wir haben dem Kurator ausrichten lassen, dass ein berühmter amerikanischer Professor mit einem Forschungsteam unterwegs sei, um einen Artikel über die Symbole in der Hagia Sophia zu schreiben. Unglücklicherweise habe Ihr Flug fünf Stunden Verspätung, sodass Sie die normalen Öffnungszeiten verpasst haben. Da Sie und Ihr Team aber morgen schon wieder aufbrechen müssten, wäre es sehr nett, wenn …«

»Okay, okay«, unterbrach Langdon sie. »Ich habe verstanden.«

»Das Museum schickt einen Angestellten, der sich vor Ort mit uns trifft. Zufällig handelt es sich dabei um einen großen Fan Ihrer Schriften über die Islamische Kunst.« Sinskey rang sich ein aufmunterndes Lächeln ab. »Man hat uns versichert, dass Sie Zugang zu jedem Winkel des Gebäudes erhalten.«

»Wichtiger noch«, fügte Brüder hinzu, »wir haben den ganzen Laden für uns alleine.«

KAPITEL 85

Robert Langdon schob die Gardine zur Seite und starrte mit leerem Blick aus dem Fenster des Vans. Sie fuhren die Küstenautobahn entlang, die den Atatürk-Flughafen mit dem Stadtzentrum von Istanbul verband. Die Schweizer Botschaft hatte alle nötigen Maßnahmen getroffen, um die Einreiseprozedur zu beschleunigen, und so waren Langdon, Sinskey und die anderen bereits nach wenigen Minuten auf dem Weg.

Sinskey hatte angeordnet, dass der Provost und Ferris zusammen mit mehreren Mitarbeitern der WHO an Bord der C-130 bleiben und weiter nach Sienna Brooks suchen sollten.

Im Grunde rechnete niemand damit, dass Sienna es rechtzeitig nach Istanbul schaffen würde. Dennoch bestand die Gefahr, dass sie einen von Zobrists Jüngern in der Türkei alarmieren und damit beauftragen könnte, den wahnsinnigen Plan in die Tat umzusetzen.

Würde Sienna wirklich einen Massenmord begehen? Langdon konnte es noch immer nicht fassen, dass er sich so in ihr getäuscht hatte. Doch auch wenn es ihn schmerzte, er durfte sich der Wahrheit nicht entziehen. Du hast sie nie richtig gekannt, Robert. Sie hat dich an der Nase herumgeführt.

Leichter Regen setzte ein, und Langdon überkam plötzliche Müdigkeit, als er dem monotonen Geräusch der Scheibenwischer lauschte. Weit draußen auf dem Marmarameer sah er die Lichter der Luxusyachten und Öltanker, die in den Hafen der Stadt einliefen. Längs des Ufers ragten schlanke, elegante Minarette über den von Kuppeln gekrönten Moscheen auf und erinnerten daran, dass die moderne, säkulare Stadt Istanbul auf einem religiösen Fundament ruhte. Die sechzehn Kilometer lange Autobahnroute vom Flughafen bis in die Stadt war für Langdon immer eine der schönsten Strecken Europas gewesen. Sie war ein perfektes Beispiel dafür, wie in Istanbul Alt und Neu aufeinanderprallten. Die Autobahn folgte der mehr als sechzehn Jahrhunderte alten konstantinischen Mauer und war nach John F. Kennedy benannt. Der US-Präsident war ein großer Bewunderer von Kemal Atatürks Vision einer türkischen Republik gewesen, die sich aus der Asche des untergegangenen osmanischen Reiches erhoben hatte. Von der Kennedy Caddesi hatte man einen unvergleichlichen Blick aufs Meer, während sie sich durch spektakuläre Haine und historische Parks wand, vorbei am Hafen von Yenikapi bis in die Stadt und zum Bosporus, wo sie in Richtung Norden um das Goldene Horn herumführte. Dort, hoch über der Stadt, thronte der Topkapi-Palast. Er zählte zu den meistbesuchten Touristenattraktionen und bot seinen Besuchern nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern auch solche Schätze wie den Mantel und das Schwert, die einst dem Propheten Mohammed persönlich gehört haben sollten.

Langdon stellte sich ihr Ziel vor, die Hagia Sophia, die sich nicht weit entfernt im Stadtzentrum erhob.

Als sie die Kennedy Caddesi verließen und sich in die dichtbesiedelte Stadt vorwagten, sah

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Suspense, Thriller
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