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Inferno - Dan Brown - Kapitel 75

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an der Stelle bereits verletzt war, bin ich vor Schmerz fast bewusstlos geworden. Es hat fünf Minuten gedauert, bis ich wieder Luft bekam. Und ehe sich irgendwelche Zeugen melden konnten, hatte Sienna Sie längst auf den Balkon hinausgezerrt.«

Langdon war wie vor den Kopf gestoßen. Er dachte an die alte Italienerin, die Sienna angebrüllt und sich dabei immer wieder gegen die Brust geschlagen hatte. L’hai colpito al petto!

Ich kann nicht!, hatte Sienna erwidert. Eine Herzmassage würde ihn umbringen! Schauen Sie sich doch nur einmal seine Brust an!

Als Langdon die Szene innerlich Revue passieren ließ, erkannte er, wie geschickt Sienna improvisiert hatte. Sie hatte das Italienisch der alten Frau clever falsch übersetzt. L’hai colpito al petto war keine Aufforderung zu einer Herzmassage gewesen, sondern der wütende Vorwurf: Du hast ihm gegen die Brust geschlagen!

In all dem Chaos war das Langdon nicht aufgefallen.

Ferris schenkte ihm ein gequältes Lächeln. »Wie Sie vielleicht wissen, ist Sienna Brooks ziemlich klug.«

Langdon nickte. Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.

»Sinskeys Männer haben mich auf die Mendacium gebracht und medizinisch versorgt. Der Provost hat mich gebeten mitzukommen. Ich kann vielleicht bei der Analyse von Siennas Verhalten helfen, schließlich bin ich außer Ihnen der Einzige, der sie etwas näher kennengelernt hat.«

Langdon nickte. Der Ausschlag des Mannes lenkte ihn ab. »Was ist eigentlich mit Ihrem Gesicht?«, fragte er. »Und der Fleck auf Ihrer Brust, das ist doch nicht …«

»Zobrists Krankheit?« Ferris lachte und schüttelte den Kopf. »Ich weiß ja nicht, was man Ihnen bis jetzt alles erzählt hat, aber ich habe heute gleich die Rolle von zwei Ärzten gespielt.«

»Wie bitte?«

»Als ich im Baptisterium aufgetaucht bin, haben Sie mich doch gefragt, woher Sie mich kennen.«

»Stimmt. Sie kamen mir vage bekannt vor. Es waren Ihre Augen, glaube ich. Sie sagten, Sie seien derjenige gewesen, der mich in Cambridge konsultiert hat …« Langdon hielt inne. »Jetzt weiß ich, dass das nicht stimmt, also …?«

»Ich kam Ihnen bekannt vor, weil wir uns tatsächlich schon einmal begegnet sind, aber nicht in Cambridge.« Der Mann sah Langdon in die Augen. Der Professor schien ihn nach wie vor nicht zu erkennen. »Ich war der erste Mensch, den Sie gesehen haben, als Sie an diesem Morgen im Krankenhaus aufgewacht sind.«

Langdon dachte an das kleine düstere Krankenzimmer. Er war wie benebelt gewesen und hatte seine Umgebung nur undeutlich wahrgenommen. Trotzdem: Der erste Mensch, den er gesehen hatte, war ein blasser, älterer Arzt mit buschigen Augenbrauen und Bart gewesen; der Mann hatte nur Italienisch gesprochen.

»Nein, Sie waren nicht der erste«, widersprach er. »Das war Dr. Marconi.«

»Scusi professore«, unterbrach ihn Ferris in makellosem Italienisch. »Ma non si ricorda di me?« Er zog die Schultern hoch wie ein alter Mann und strich sich über den nicht vorhandenen Bart. »Sono il dottore Marconi.«

Vor Staunen stand Langdon der Mund offen. »Sie waren Dr. Marconi?«

»Deshalb kamen Ihnen meine Augen später im Baptisterium so bekannt vor. Bis dahin hatte ich noch nie einen falschen Bart und falsche Augenbrauen getragen, deshalb wusste ich nicht, dass ich auf den Klebstoff hochgradig allergisch reagiere. Meine Wangen, mein Hals und die Region um meine Augenbrauen wurden wund und brannten. Sie haben sicher einen gehörigen Schreck bekommen, als Sie mich gesehen haben … Schließlich waren Sie ja auf der Jagd nach einem Krankheitserreger.«

Langdon hatte es die Sprache verschlagen. Jetzt erinnerte er sich wieder, dass ›Marconi‹ sich kurz vor dem Überfall den Bart gekratzt hatte.

»Als wäre das nicht schon schlimm genug«, fuhr der Mann fort und deutete auf seine verbundene Brust, »hat sich mitten in unserer kleinen Action-Szene auch noch das Kunstblut-Päckchen verschoben. Ich konnte es in der Hektik nicht mehr zurechtrücken. Als der Sprengsatz zündete, hat mir die kleine Explosion eine Rippe gebrochen und einen dicken Bluterguss beschert. Ich hatte den ganzen Tag Probleme beim Atmen.«

Und ich dachte, er wäre infiziert.

Der Mann atmete tief ein und fuhr vor Schmerz zusammen. »Ich sollte mich besser ein bisschen ausruhen.« Bevor er sich abwandte, deutete er an Langdon vorbei. »Sie bekommen ohnehin Gesellschaft.«

Langdon drehte sich um und sah Dr. Sinskey durch die Kabine auf sich zukommen. »Professor, da sind Sie ja!«

Die Direktorin der WHO wirkte erschöpft, doch in ihrer Miene zeigte sich ein Ausdruck von Hoffnung. Sie hat etwas herausgefunden.

»Tut mir leid, dass ich Sie alleingelassen habe«, sagte Sinskey und trat neben Langdon. »Wir haben alles koordiniert und ein wenig nachgeforscht.« Sie deutete auf die offene Cockpittür. »Wie ich sehe, tanken Sie ein wenig Sonnenlicht, hm?«

Langdon zuckte mit den Schultern. »Ihr Flugzeug braucht Fenster.«

Sinskey lächelte mitfühlend. »Apropos Licht … Ich hoffe, der Provost hat die komplexen Zusammenhänge ein wenig erhellen können?«

»Ja. Allerdings hat er mir nichts erzählt, was mich in irgendeiner Weise erfreut hätte.«

»Ich fürchte, ich habe auch keine guten Nachrichten«, erwiderte Sinskey und vergewisserte sich, dass niemand sie hören konnte. »Vertrauen Sie mir«, flüsterte sie. »Das alles wird ernste Konsequenzen für ihn und seine Organisation haben. Dafür werde ich sorgen. Im Augenblick müssen wir uns jedoch darauf konzentrieren, den Behälter zu finden, bevor er sich auflöst und das Pathogen freisetzt.«

Oder bevor Sienna ihn findet und den Auflösungsprozess beschleunigt.

»Ich muss mit Ihnen über das Gebäude sprechen, in dem sich Dandolos Grab befindet«, sagte Sinskey.

Seit Langdon ihren genauen Zielort kannte, sah er das prächtige Gebilde schon vor seinem geistigen Auge. Das Mouseion der Heiligen Weisheit.

Sinskey fuhr fort. »Ich habe soeben etwas Aufregendes erfahren. Wir haben mit einem Historiker vor Ort telefoniert. Er ahnt natürlich nicht, warum wir uns für Dandolos Grab interessieren, aber ich habe ihn gefragt, ob er weiß, was sich unter dem Grab befindet. Und jetzt raten Sie mal, was er geantwortet hat.« Sie lächelte. »Wasser.«

Langdon war überrascht. »Wirklich?«

»Ja. Offenbar sind die unteren Etagen des Gebäudes komplett geflutet. Im Laufe der Jahrhunderte ist der Grundwasserspiegel dort gestiegen, sodass mindestens zwei Ebenen vollgelaufen sind. Der Mann hat mir erzählt, dass es dort alle möglichen Lufttaschen und Räume gibt, die nur teilweise unter Wasser stehen.«

Mein Gott. Langdon rief sich Zobrists Video in Erinnerung: die seltsam beleuchtete Kaverne, auf deren moosbewachsenen Wänden die Schatten von Säulen zu sehen gewesen waren. »Das in dem Video … Das war einer dieser überfluteten Räume.«

»Genau.«

»Aber … wie ist Zobrist da runtergekommen?«

Sinskeys Augen funkelten. »Das ist das Erstaunliche. Sie werden es nicht glauben.«

Keine zwei Kilometer von der Küste Venedigs entfernt, auf der schmalen Insel Lido di Venecia, hob in diesem Moment eine schlanke Cessna Citation Mustang von der Landebahn des Flughafens Nicelli ab. Sie stieg in den immer dunkler werdenden Himmel empor.

Der Besitzer des Jets, der prominente Kostümdesigner Giorgio Venci, war nicht an Bord, doch er hatte die Piloten angewiesen, die attraktive junge Passagierin zu fliegen, wohin sie wollte.

KAPITEL 84

Die Nacht war über der alten Hauptstadt des Byzantinischen Reiches hereingebrochen. Überall an den Ufern des Marmarameeres erwachten Flutlichter zum Leben und erhellten eine Skyline aus glitzernden Moscheen und schlanken Minaretten. Es war die Stunde des akşam, und aus Lautsprechern in der gesamten Stadt erschallte der adhān, der Gebetsruf, der mit den Worten endete:

Lā ilvha illā ’llāh.

Es gibt keinen Gott außer Allah.

Während die Gläubigen in die Moschee eilten, kümmerte das den Rest der Stadt wenig. Ausgelassene Studenten tranken Bier, Geschäftsleute machten Profit, Händler verkauften Gewürze und Teppiche, und Touristen schauten dem Treiben staunend zu.

Es war eine geteilte Welt, eine Stadt der Gegensätze: religiös – säkular, alt – modern, Ost – West. An der Grenze zwischen Europa und Asien gelegen, stellte diese zeitlose Stadt im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke dar zwischen der Alten Welt … und einer Welt, die noch viel älter war.

Istanbul.

Zwar war Istanbul nicht länger die Hauptstadt der Türkei, doch über Jahrhunderte hinweg war die Stadt das Epizentrum dreier vollkommen unterschiedlicher Reiche gewesen: des Römischen, des Byzantinischen und des Osmanischen Reiches. Aus diesem Grund ist Istanbul der ohne Zweifel historisch vielseitigste Ort der Welt. Vom Topkapi-Palast bis zur Blauen Moschee und zur Burg der Sieben Türme wimmelt es in dieser Stadt von Geschichten über Schlachten, Ruhm und Niederlagen.

An diesem Abend setzte hoch über den Massen in den Straßen eine Transportmaschine vom Typ C-130 zur Landung auf dem Atatürk-Flughafen an, dicht gefolgt von einer Sturmfront. Angeschnallt auf einem Sitz zwischen Pilot und Copilot, blickte Robert Langdon durch die Cockpitscheibe und genoss es, endlich ein Fenster zu haben.

Er fühlte sich etwas frischer, nachdem er gegessen und im hinteren Teil des Flugzeugs fast eine Stunde lang gedöst hatte.

Jetzt sah Langdon rechts von sich die Lichter der Stadt: eine funkelnde Halbinsel in Form eines Horns, das in die Finsternis des Marmarameeres hineinragte. Das war die europäische Seite, die von ihrer asiatischen Schwester durch ein schmales, dunkles Band getrennt wurde.

Der Bosporus.

Auf den ersten Blick sah der Bosporus wie eine breite Kluft aus, die Istanbul in zwei Teile teilte. Tatsächlich – und das wusste Langdon – war er jedoch die wirtschaftliche Lebensader der Stadt. Durch den Bosporus hatte die Stadt nicht nur ein, sondern zwei Ufer, und er ermöglichte es Schiffen, vom Mittelmeer ins Schwarze Meer zu fahren.

Als das Flugzeug durch eine Nebelschicht sank, suchte Langdon die Skyline der Stadt nach dem auffälligen Gebäude ab, wegen dem sie hergekommen waren.

Der Ort von Dandolos Grab.

Wie sich herausgestellt hatte, war Enrico Dandolo – der verräterische Doge von Venedig – nicht in Venedig beerdigt worden, sondern im Herzen der befestigten Stadt, die zu erobern er 1202 ausgezogen war … der Stadt unter ihnen. Passenderweise war Dandolo im spektakulärsten Schrein beigesetzt worden, den die eroberte Stadt zu bieten hatte, in einem Gebäude, das bis heute als Kronjuwel des Landes galt.

Die Hagia Sophia.

Erbaut im Jahre 537 n. Chr., war die Hagia Sophia bis 1204 eine orthodoxe Kathedrale gewesen. Dann hatten Enrico Dandolo und die Ritter des vierten Kreuzzugs

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Suspense, Thriller
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