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Inferno - Dan Brown - Kapitel 5

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Hoffentlich bedeutete das gute Nachrichten. Die Anspannung des Provosts in den letzten zwei Tagen war augenfällig gewesen, und jeder Mitarbeiter an Bord hatte gespürt, dass eine Operation im Gange war, bei der eine Menge auf dem Spiel stand.

Es steht sogar unfassbar viel auf dem Spiel. Vayentha darf sich diesmal nicht den kleinsten Fehler erlauben.

Knowlton war an sorgfältig ausgearbeitete Schlachtpläne gewöhnt, die er im Hintergrund betreute, doch dieses spezielle Szenario hatte sich in Chaos aufgelöst, und der Provost hatte persönlich die Leitung übernommen.

Wir bewegen uns auf unbekanntem Terrain.

Obwohl zeitgleich ein halbes Dutzend andere Missionen des Konsortiums liefen, wurden sie inzwischen von den verschiedenen Niederlassungen aus geleitet, sodass der Provost und sein Stab an Bord der Mendacium sich ganz auf diese eine Mission konzentrieren konnten.

Vor einigen Tagen hatte sich der Klient in Florenz von einem Turm gestürzt, doch standen noch zahlreiche Aufgaben aus – spezielle Aufträge, deren Erledigung er dem Konsortium ungeachtet der Umstände anvertraut hatte. Und das Konsortium beabsichtigte wie immer, diese Aufträge ohne Fragen zu erledigen.

Ich habe meine Befehle, dachte Knowlton. Er hatte nicht vor, sie zu missachten. Er verließ seine schalldichte Glaskabine und passierte ein halbes Dutzend weiterer Kabinen – manche transparent, andere milchig –, in denen die Kollegen diverse Aspekte dieser einen Mission kontrollierten.

Knowlton durchquerte die kühle, gefilterte Luft des Hauptkontrollraums und betrat einen kleinen begehbaren Tresor mit einem Dutzend Stahlschränken darin. Er öffnete einen der Schränke und entnahm einen kleinen hellroten Memorystick. Gemäß der angehefteten Aufgabenkarte enthielt der Stick eine große Videodatei. Laut Anweisung des Klienten sollte sie zu einem spezifizierten Zeitpunkt sämtlichen wichtigen Medienagenturen zugestellt werden.

Der anonyme Upload war kein Problem, doch musste die Datei gemäß Protokoll und Prozessdiagramm am heutigen Tag kontrolliert werden – vierundzwanzig Stunden vor der Lieferung. Dies sollte sicherstellen, dass dem Konsortium ausreichend Zeit blieb für die eventuelle Entschlüsselung, Kompilierung oder andere vorbereitende Maßnahmen zum pünktlichen Upload.

Nichts bleibt dem Zufall überlassen.

Knowlton kehrte in sein transparentes Abteil zurück, schloss die schwere Glastür hinter sich, und augenblicklich kehrte Stille ein.

Er legte einen Schalter an der Wand um, und das Glas wurde von einer Sekunde zur anderen milchig. Sämtliche Glaswände an Bord der Mendacium bestanden aus sogenanntem SPD-Glas, einem Material, das polarisierbare Partikel enthielt. Diese Partikel ließen sich durch Anlegen einer elektrischen Spannung ausrichten oder randomisieren und machten das Glas entweder transparent oder undurchsichtig.

Der Grundpfeiler für den Erfolg des Konsortiums war Kompartmentalisierung.

Kenne nur deine eigene Mission. Rede mit niemandem.

Nachdem er hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte, steckte Knowlton den Memorystick in seinen Computer und öffnete die Datei, um mit der Begutachtung zu beginnen.

Sein Bildschirm wurde augenblicklich schwarz. Aus den Lautsprechern drang das leise Plätschern von schwappenden Wellen. Langsam erschien ein Bild auf dem Schirm … amorph und dunkel. Eine Szene nahm Gestalt an: das Innere einer Höhle, einer riesigen Kaverne. Der Boden schien einzig aus Wasser zu bestehen und wirkte wie ein unterirdischer See. Eigenartigerweise schien das Wasser von innen heraus zu glühen.

Knowlton hatte so etwas noch nie gesehen. Der gesamte Raum leuchtete in einem unheimlichen dunklen Rot, und über die farblosen Wände huschten tentakelartige Spiegelungen von sich kräuselndem Wasser. Was ist das für ein Ort?

Unter leisem Plätschern neigte sich die Kamera langsam vor und sank tiefer, dem Wasser entgegen, bis sie die illuminierte Oberfläche durchdrang. Das plätschernde Geräusch wich einer unheimlichen Stille. Die Kamera sank tiefer und tiefer hinab, bis sie schließlich innehielt und auf den mit Schlick bedeckten Kavernengrund fokussierte.

Dort am Boden war eine rechteckige Tafel aus glänzendem Titan verankert.

Die Tafel trug eine Inschrift.

AN DIESEM ORT UND AN DIESEM TAG

WURDE DIE WELT FÜR IMMER VERÄNDERT.

Am unteren Rand der Tafel waren ein Name und ein Datum eingraviert.

Der Name war der ihres Klienten.

Das Datum … morgen.

KAPITEL 6

Langdon wurde aus seinem Delirium gerissen, als ihn kräftige Händen packten und aus dem Taxi zogen. Das Pflaster fühlte sich kalt an unter seinen nackten Füßen.

Gestützt auf die schlanke Gestalt von Dr. Brooks stolperte Langdon den menschenleeren Gehweg zwischen zwei Wohngebäuden entlang. Die morgendliche Luft war frisch, und eine Brise ließ sein Krankenhaus-Nachthemd flattern. Er spürte Kälte an Stellen, wo er sie nicht spüren wollte.

Das Sedativum, das man ihm im Krankenhaus verabreicht hatte, benebelte seinen Verstand ebenso wie seine Sicht. Er fühlte sich wie unter Wasser, als versuchte er, sich einen Weg durch eine schwach erleuchtete, viskose Welt zu bahnen. Sienna Brooks zog ihn weiter und stützte ihn zugleich mit überraschender Kraft.

»Jetzt kommt eine Treppe«, sagte sie, und Langdon erkannte, dass sie den Seiteneingang eines Gebäudes erreicht hatten.

Mit einer Hand am Geländer mühte er sich benommen nach oben, eine Stufe nach der anderen. Sein Körper reagierte schwerfällig. Dr. Brooks schob ihn weiter. Als sie oben angekommen waren, tippte sie eine Ziffernfolge in ein verrostetes altes Tastenfeld, und ein elektrischer Summer ertönte. Die Tür öffnete sich.

Die Luft im Innern des Hauses war nicht viel wärmer, doch der geflieste Boden unter seinen Fußsohlen fühlte sich weich wie ein Teppich an im Vergleich zum rauen Straßenpflaster. Dr. Brooks führte Langdon zu einem winzigen Aufzug und zog eine Falttür auf. Sie bugsierte ihn in die Kabine, die nicht größer als eine Telefonzelle war. Die Luft im Innern roch nach MS-Zigaretten – ein bittersüßes Aroma, das in Italien so allgegenwärtig schien wie das von frischem Espresso. Es half Langdon ein wenig, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Die Ärztin drückte einen Knopf, und irgendwo hoch über ihnen setzte sich eine Reihe müder alter Zahnräder klackend und surrend in Bewegung.

Nach oben …

Der klapprige Lift vibrierte und wackelte, als er seinen Aufstieg begann. Weil die Wände nur aus Metallgittern bestanden, starrte Langdon auf die langsam vorbeigleitenden Innenseiten des Aufzugsschachts. Selbst in seinem halb bewusstlosen Zustand war die alte Angst vor dunklen, beengten Räumen wach und lebendig.

Sieh nicht hin.

Er lehnte sich an die Wand und versuchte seinen Atem zu kontrollieren. Sein Unterarm schmerzte, und als er an sich hinabsah, stellte er fest, dass Dr. Brooks den Ärmel seines Harris-Tweeds zweckentfremdet hatte, um die Wunde provisorisch zu verbinden. Den Rest des ruinierten, verdreckten Jacketts zog er auf dem Boden hinter sich her.

Langdon schloss die Augen in der Hoffnung, den pochenden Kopfschmerz zu lindern. Sofort umfing ihn die Schwärze.

Eine inzwischen vertraute Vision erschien vor seinem inneren Auge – die statuengleiche verschleierte Frau mit dem Amulett und dem silbernen Haar. Sie sah Langdon an. Suche, und du wirst finden, sagte sie mit flehender Stimme.

Langdon verspürte das überwältigende Gefühl, sie retten zu müssen … sie alle retten zu müssen. Die emporragenden Beinpaare der eingegrabenen Gestalten erschlafften, eines nach dem anderen.

Wer bist du?, rief er im Geiste nach der Frau. Was willst du von mir?

Ihr dichtes silbernes Haar wehte in einer heißen Brise, und sie berührte das Amulett an ihrer Halskette. Die Zeit drängt, flüsterte sie. Ohne jede Vorwarnung ging sie in einer blendend grellen Flammensäule auf, die über den Fluss wehte und sie beide umfing.

Langdon stieß einen erschrockenen Schrei aus und riss die Augen auf.

Dr. Brooks musterte ihn besorgt. »Was ist?«

»Ich habe immer wieder diese Halluzinationen!«, rief er. »Jedes Mal die gleiche Szene!«

»Die silberhaarige Frau? Und all die vielen Toten?«

Langdon nickte. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen.

»Sie werden wieder gesund«, sagte Dr. Brooks beruhigend. »Wiederkehrende Halluzinationen sind völlig normal bei Amnesien. Die Hirnfunktionen, die Ihre Erinnerungen sortieren und katalogisieren, sind vorübergehend durcheinandergeraten, und deswegen wird alles in einem großen Bild vermischt.«

»Kein sehr schönes Bild«, stieß er hervor.

»Ich weiß, aber bis Sie wieder gesund sind, werden Ihre Erinnerungen durcheinander und wirr sein, Vergangenheit, Gegenwart und Imagination, alles zusammen. Das gleiche geschieht übrigens auch in Träumen.«

Der Aufzug hielt ruckend an, und Dr. Brooks zog die Falttür auf. Dann stolperten sie weiter, einen dunklen, schmalen Korridor entlang. Sie passierten ein Fenster. Draußen tauchte die Silhouette von Florenz langsam im ersten fahlen Licht der Morgendämmerung auf. Am anderen Ende des Korridors bückte sich die junge Ärztin, nahm unter dem Topf einer durstig aussehenden Pflanze einen Schlüssel hervor und schloss damit die Tür vor sich auf.

Die Wohnung dahinter war winzig. Die Luft roch nach altem Teppichboden und einer mit Vanille aromatisierten Kerze. Das Mobiliar war bestenfalls als spärlich zu bezeichnen – zusammengewürfelt, als stammte es von einem Flohmarkt oder einem Hinterhofladen. Dr. Brooks drehte an einem Thermostaten, und die Radiatoren erwachten laut zum Leben.

Sie blieb einen Moment stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Dann drehte sie sich um und half Langdon in eine bescheidene Kochnische mit einem Resopaltisch und zwei wackligen Stühlen.

Langdon machte einen Schritt auf einen Stuhl zu, um sich zu setzen, doch Dr. Brooks packte ihn mit einer Hand beim Arm, während sie mit der anderen eine Schranktür öffnete. Der Schrank war fast leer … ein paar Cracker, ein paar Beutel Pasta, eine Dose Cola und eine Flasche NoDoz.

Sie nahm das NoDoz und schüttete Langdon sechs Kapseln in die Hand. »Koffein«, sagte sie. »Ich nehme es, wenn ich Nachtschicht habe wie heute.«

Langdon steckte sich die Kapseln in den Mund und sah sich suchend nach einem Schluck Wasser um.

»Sie müssen sie kauen«, sagte sie. »Dann geht das Koffein schneller ins Blut und hilft, das Sedativum zu neutralisieren.«

Langdon zerbiss die Kapseln und verzog das Gesicht. Sehr bitter. Das Medikament war eindeutig dazu gedacht, unzerkaut eingenommen zu werden. Dr. Brooks öffnete den Kühlschrank und reichte Langdon eine halbleere Flasche San Pellegrino. Dankbar trank er einen großen Schluck.

Die Ärztin griff nach seinem rechten Arm und löste den improvisierten Verband, der einmal Langdons Jacke gewesen war. Dann untersuchte sie die Wunde behutsam. Langdon spürte das Zittern ihrer schlanken Hände.

»Sie werden es überleben«, verkündete sie.

Langdon hoffte, dass das auch für die junge Ärztin galt. Er konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was ihnen beiden in

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Suspense, Thriller
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