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Illuminati - Dan Brown - Kapitel 98

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hinter der Balustrade zusammengebrochen war oder sich in Luft aufgelöst hatte. Außer einer dünnen Rauchwolke, die sich über der Vatikanstadt in den Himmel kräuselte, war nichts mehr zu sehen.

135.

Die Dämmerung setzte spät ein.

Ein frühes Gewitter hatte die Menge vom Petersplatz vertrieben. Die Medien hatten durchgehalten. Reporter duckten sich unter Regenschirme oder hatten sich in ihre Übertragungswagen zurückgezogen, während sie die Ereignisse der vergangenen Nacht kommentierten. Überall in der Welt drängten sich Menschen in den Kirchen. Es war eine Zeit innerer Einkehr und Diskussion … für alle Religionen. Fragen wurden gestellt, doch die Antworten warfen nur noch weitere Fragen auf. Bisher hatte der Vatikan geschwiegen und keinerlei Presseverlautbarung herausgegeben.

Tief in den vatikanischen Höhlen kniete Kardinal Mortati allein vor dem offenen Sarkophag. Er griff hinein und schloss den schwarzen Mund des toten Papstes. Seine Heiligkeit sah nun friedlich aus. In stiller Hoffnung auf die Ewigkeit.

Zu Mortatis Füßen stand eine goldene Urne voller Asche. Mortati hatte sie selbst eingesammelt und hergebracht. »Mögen Sie ihm vergeben, Eure Heiligkeit«, sagte er zu dem toten Papst und stellte die Urne an seine Seite in den Sarkophag. »Keine Liebe ist größer als die eines Vaters zu seinem Sohn.« Mortati zupfte das päpstliche Gewand zurecht, bis es die Urne verdeckte. Die heilige Kaverne war den sterblichen Überresten von Päpsten vorbehalten, doch irgendwie spürte Mortati, dass dieser Ort für den toten Camerlengo angemessen war.

»Monsignore?«, fragte jemand und betrat die Höhle. Es war Leutnant Chartrand. Er wurde von drei Hellebardieren begleitet. »Man erwartet Sie im Konklave.«

Mortati nickte. »Sofort.« Er blickte ein letztes Mal hinunter in den Sarkophag; dann stand er auf. Er wandte sich zu den Schweizergardisten um. »Es ist an der Zeit, dass Seiner Heiligkeit die Ruhe zuteil wird, die er sich verdient hat.«

Die Schweizergardisten traten vor, und mit einer gemeinsamen großen Kraftanstrengung schoben sie den Deckel des Sarkophags wieder auf seinen Platz. Er rastete mit einem Geräusch von Endgültigkeit ein.

Mortati war allein, als er den Borgiahof überquerte und sich der Sixtinischen Kapelle näherte. Ein feuchter Wind verfing sich in seinem Gewand. Ein Kardinalskollege trat aus dem Apostolischen Palast und ging neben ihm her. »Geben Sie mir die Ehre, Sie zum Konklave zu begleiten, Monsignore?«

»Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Monsignore.«

Der Kardinal blickte betreten drein. »Monsignore«, sagte er. »Das Kollegium muss sich wegen gestern Nacht bei Ihnen entschuldigen. Wir waren geblendet von …«

»Bitte«, unterbrach Mortati. »Es gibt Dinge, von denen unsere Herzen wünschen, dass sie wahr wären.«

Der Kardinal schwieg einen Augenblick. »Hat man Sie informiert?«, fragte er schließlich. »Sie sind nicht mehr unser Zeremonienmeister.«

Mortati lächelte. »Ja. Ich danke Gott für kleine Gefälligkeiten.«

»Das Kollegium hat einmütig auf Ihrer Wählbarkeit bestanden, Monsignore.«

»Wie es scheint, ist die Mildtätigkeit in der Kirche noch nicht ausgestorben.«

»Sie sind ein weiser Mann, Monsignore. Sie würden uns alle gut führen.«

»Ich bin ein alter Mann. Ich würde Sie nur kurze Zeit führen.«

Beide lachten.

Als sie das Ende des Borgiahofs erreichten, zögerte der andere Kardinal. Er wandte sich mit besorgter Verwirrung zu Mortati, als wäre die gefährliche Ehrfurcht der vergangenen Nacht in sein Herz zurückgekehrt. »Wussten Sie, Monsignore«, flüsterte er, »dass wir keinerlei sterbliche Überreste des Camerlengos auf dem päpstlichen Balkon gefunden haben?«

Mortati lächelte. »Vielleicht hat der Regen sie weggespült.«

Der Mann blickte hinauf zum stürmischen Himmel. »Ja. Vielleicht …«

136.

Der spätmorgendliche Himmel hing voller schwerer Wolken, als die ersten schwachen Rauchwölkchen aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle quollen. Die runden Schleier kräuselten sich zum Firmament hinauf und lösten sich langsam auf.

Der Rauch war weiß.

Tief unten, auf dem Petersplatz, beobachtete bbc-Reporter Gunther Glick in nachdenklichem Schweigen das Geschehen. Das letzte Kapitel …

Chinita Macri näherte sich von hinten und wuchtete die schwere Kamera auf ihre Schulter. »Es wird Zeit«, erinnerte sie ihn.

Gunther nickte trübselig. Er wandte sich zu ihr um, strich seine Haare glatt und atmete tief durch. Meine letzte Übertragung, dachte er. Eine kleine Menschenmenge hatte sich um sie herum versammelt und beobachtete sie.

»In sechzig Sekunden sind wir auf Sendung«, verkündete Chinita.

Gunther Glick warf einen Blick über die Schulter zur Sixtinischen Kapelle. »Kriegst du den Rauch ins Bild?«, fragte er.

Chinita Macri nickte geduldig. »Ich verstehe meinen Job, Gunther.«

Glick fühlte sich wie ein Dummkopf. Natürlich verstand sie ihr Handwerk. Chinitas Kameraführung in der vergangenen Nacht würde ihr wahrscheinlich den Pulitzer-Preis einbringen. Seine Berichterstattung hingegen … er wollte gar nicht daran denken. Er war sich sicher, dass die bbc ihn feuern würde; ohne Zweifel würde es rechtliche Scherereien mit zahlreichen mächtigen Institutionen geben … unter ihnen cern und George Bush.

»Du siehst gut aus«, neckte Chinita hinter ihrer Kamera. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein Hauch von Sorge. »Ich frage mich, ob ich dir einen …« Sie zögerte.

»Ob du mir einen Rat geben darfst?«

Chinita seufzte. »Ich wollte nur sagen, es ist unnötig, sich mit einem Knaller zu verabschieden.«

»Ich weiß«, erwiderte er. »Du möchtest einen sauberen Schnitt.«

»Den saubersten in der Geschichte, ja. Ich vertraue dir.«

Gunther lächelte. Einen sauberen Schnitt? Ist sie verrückt? Eine Geschichte, wie sie sich gestern Nacht abgespielt hatte, hatte etwas Besseres verdient. Eine überraschende Wendung. Ein letzter Knall. Eine unvorhergesehene Enthüllung von schockierendem Ausmaß.

Zum Glück hatte Gunther das richtige Ass im Ärmel …

»Auf Sendung in fünf … vier … drei …«

Als Chinita durchs Okular ihrer Kamera blickte, bemerkte sie ein verschlagenes Glitzern in Gunthers Augen. Ich muss verrückt gewesen sein, ihm das zu erlauben, dachte sie. Was habe ich mir dabei gedacht?

Doch für bessere Einsicht war es nun zu spät. Sie waren auf Sendung.

»Hier spricht Gunther Glick für bbc«, verkündete Gunther auf ihr Zeichen hin, »live aus der Vatikanstadt.« Er blickte ernst in die Kamera, während hinter ihm der weiße Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg. »Meine Damen und Herren, jetzt ist es offiziell. Kardinal Saverio Mortati, ein neunundsiebzig Jahre alter Progressiver, wurde soeben zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Obwohl Mortati nicht zu den ursprünglichen preferiti gehörte, verlief die Wahl durch das Kollegium der Kardinäle in einer in der Geschichte des Konklaves beispiellosen Einmütigkeit.«

Während Chinita filmte, wurde sie allmählich ruhiger. Gunther schien sich heute überraschend professionell zu verhalten. Sogar nüchtern. Zum ersten Mal in seinem Leben klang er tatsächlich wie ein richtiger Reporter und sah auch so aus.

»Wie wir schon früher berichtet haben«, fuhr Gunther fort, und seine Stimme gewann genau im richtigen Augenblick an Eindringlichkeit, »gibt es seitens des Vatikans noch keinerlei Presseverlautbarung betreffend die wundersamen Ereignisse der vergangenen Nacht.«

Gut. Chinitas Nervosität ließ weiter nach. So weit, so gut.

Gunthers Gesichtsausdruck wurde sorgenvoll. »Obwohl die vergangene Nacht eine Nacht der Wunder war, war sie auch eine Nacht der Tragödien. Vier Kardinäle sind im Verlauf des gestrigen Konflikts gestorben, zusammen mit dem Kommandanten der Schweizergarde, Oberst Olivetti, und seinem Stellvertreter, Hauptmann Rocher. Beide starben in Erfüllung ihrer Pflicht. Außerdem fand Leonardo Vetra den Tod, der berühmte Physiker und Pionier der Antimaterie, sowie Maximilian Kohler, der Generaldirektor von cern, der allem Anschein nach dem Vatikan zu Hilfe kommen wollte und dabei starb. Es gibt noch keinen offiziellen Bericht über Kohlers Tod, doch man geht davon aus, dass er an den Folgen einer langen, schweren Krankheit starb.«

Chinita nickte. Der Bericht gewann an Qualität, genau wie sie es besprochen hatten.

»Infolge der gewaltigen Explosion am Himmel über dem Vatikan in der vergangenen Nacht wurde cerns Antimaterie-Technologie zum Thema Nummer eins unter den Wissenschaftlern weltweit. Es erhitzt die Gemüter und führt zu kontroversen Meinungen. In einer Verlautbarung, verlesen von Mr. Kohlers Sekretärin in Genf, Miss Sylvie Baudeloque, heißt es, dass die Leitung von cern – trotz aller Begeisterung über die Möglichkeiten der Antimaterie – jegliche Forschung und sämtliche Lizenzierungen auf diesem Gebiet suspendieren wird, bis weitere Untersuchungen die Sicherheit betreffend durchgeführt wurden.«

Ausgezeichnet, dachte Chinita. Und jetzt zum Ende.

»Auf den Bildschirmen«, fuhr Gunther Glick fort, »wird jedoch das Gesicht Robert Langdons vermisst. Der berühmte Symbolologe aus Harvard traf gestern in der Vatikanstadt ein, um die Autoritäten mit seinem Fachwissen zu unterstützen. Ursprünglich wurde vermutet, dass er bei der Antimaterie-Explosion ums Leben kam, doch inzwischen gibt es Berichte aus zuverlässiger Quelle, dass Langdon nach der Explosion auf dem Petersplatz gesehen wurde. Wie er dort hingekommen ist, steht noch nicht fest … auch wenn ein Sprecher des Ospedale Tiberina behauptet, dass Mr. Langdon kurz nach Mitternacht vom Himmel in den Tiber gefallen und ans Ufer der Klinik gespült worden sei, wo man ihn kurz behandelt und dann wieder entlassen habe.« Glick blickte mit hochgezogenen Augenbrauen in die Kamera. »Falls diese Geschehnisse sich tatsächlich so zugetragen haben, war gestern ohne jeden Zweifel eine Nacht der Wunder.«

Perfekt! Chinita grinste übers ganze Gesicht. Ein tadelloser Bericht. Jetzt komm zum Schluss!

Doch Glick dachte nicht daran. Stattdessen zögerte er einen Augenblick und trat dann einen Schritt auf die Kamera zu. Auf seinem Gesicht erschien ein geheimnisvolles Lächeln. »Bevor wir uns aus Rom verabschieden …«, begann er.

Nein!

»… würde ich gerne mit einem Gast sprechen, der eigens aus diesem Grunde zu uns gekommen ist.«

Chinita erstarrte hinter der Kamera. Ein Gast? Was hat er vor? Was für ein Gast? Mach Schluss, verdammt! Doch sie wusste, dass es zu spät war. Glick hatte es tatsächlich geschafft!

»Der Gast, den ich Ihnen vorstellen möchte«, fuhr Gunther fort, »ist Amerikaner. Ein bekannter Wissenschaftler.«

Chinita hielt den Atem an, als Glick sich zu der kleinen Menschenmenge hinter ihnen wandte und seinem Gast bedeutete vorzutreten. Chinita sandte ein leises Stoßgebet zum Himmel. Gütiger Gott, lass ihn Robert Langdon gefunden haben … alles, nur nicht einen von diesen verrückten Illuminati-Verschwörungstheoretikern.

Doch als Gunthers Gast vortrat, erkannte Chinita, dass es nicht Robert Langdon war, sondern ein kahlköpfiger Mann in Bluejeans und Flanellhemd. Er ging an einem Stock und trug eine dicke Brille. Chinita spürte, wie Entsetzen in ihr aufstieg. Ein Irrer!

»Darf ich

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Tags:
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