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Illuminati - Dan Brown - Kapitel 8

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Männer der Wissenschaft genossen allerhöchstes Ansehen. Sie hätten einen Wissenschaftskollegen wie Leonardo Vetra ganz bestimmt nicht ermordet.«

Kohlers Augen verwandelten sich in Eis. »Vielleicht habe ich noch nicht erwähnt, dass Leonardo Vetra alles andere als ein gewöhnlicher Wissenschaftler war.«

Langdon atmete geduldig durch. »Mr. Kohler, ich bin sicher, Leonardo Vetra war in mancherlei Hinsicht ein brillanter Kopf, doch die Tatsache bleibt …«

Ohne Vorwarnung wirbelte Kohler in seinem Rollstuhl herum und raste aus dem Wohnzimmer. Hinter ihm blieb eine Wolke aufgewirbelten Nebels zurück, als er in einer angrenzenden Diele verschwand.

Gütiger Gott! Langdon stöhnte und folgte dem Generaldirektor. Kohler wartete am Ende der Diele in einem kleinen Alkoven auf ihn. »Vielleicht verstehen Sie, wenn ich es Ihnen zeige«, sagte er und deutete auf eine Schiebetür. »Das hier ist Leonardos Arbeitszimmer.« Kohler drückte auf einen Knopf, und die Tür glitt zur Seite.

Langdon spähte in den Raum und spürte, wie seine Nackenhaare sich augenblicklich aufrichteten. Heilige Mutter Gottes, dachte er.

12.

In einem anderen Land saß ein junger Wachmann geduldig vor einer Reihe von Videomonitoren. Er beobachtete die Bilder auf den Schirmen – live übertragen von Hunderten drahtloser Kameras, die überall in dem ausgedehnten Komplex verteilt waren. Die Bilder wechselten unablässig wie eine endlose Prozession.

Ein reich geschmückter weiter Gang.

Ein privates Büro.

Eine Großküche.

Während die Bilder an ihm vorüberzogen, kämpfte der junge Wachmann gegen einen Tagtraum. Das Ende seiner Schicht war nahe, und doch war er noch immer wachsam. Der Dienst war eine Ehre. Eines Tages würde ihm dafür die höchste aller Belohnungen zuteil werden.

Während seine Gedanken kreisten, erweckte ein Bild seine Aufmerksamkeit. Plötzlich und in einem trainierten Reflex, der ihn selbst überraschte, schoss seine Hand vor und hämmerte auf einen Knopf auf dem Kontrollpult. Das Bild vor ihm erstarrte.

Hellwach beugte er sich vor und betrachtete das Bild aufmerksam. Die Unterschrift sagte ihm, dass das Bild von Kamera Nummer 86 übertragen wurde – eine Kamera, die einen Gang überwachen sollte.

Doch das Bild vor ihm zeigte definitiv keinen Gang.

13.

Befremdet starrte Langdon in das Arbeitszimmer vor ihm. »Was ist das?« Trotz des willkommenen Schwalls warmer Luft trat er zitternd über die Schwelle.

Kohler folgte Langdon schweigend hinein.

Langdons Blicke glitten durch den Raum; er hatte nicht die leiseste Idee, was er davon halten sollte. Das Zimmer enthielt die eigenartigste Mischung von Maschinen und Artefakten, die er jemals gesehen hatte. An der Wand und alles überragend hing ein gewaltiges Holzkreuz, das Langdon als spanisch und aus dem vierzehnten Jahrhundert stammend einordnete. Über dem Kreuz, an der Decke aufgehängt, schwebte ein Metallmobile des Planetensystems. Zur Linken hing ein Ölgemälde der Jungfrau Maria und daneben eine laminierte Periodentafel der Elemente. Auf der Seitenwand flankierten zwei weitere Kreuze, diesmal aus Messing, ein Poster von Albert Einstein mit dem berühmten Ausspruch gott würfelt nicht.

Langdon bewegte sich durch den Raum, während er in sprachlosem Staunen seine Umgebung in sich aufnahm. Auf Vetras Schreibtisch lag eine in Leder gebundene Bibel neben einem Bohr’schen Atommodell aus Plastik und einer Miniaturreplik von Michelangelos Moses.

So viel zum Eklektizismus, dachte Langdon. Die Wärme tat gut, doch die Ausstattung dieses Raums brachte ihn erneut zum Frösteln. Er hatte das Gefühl, als sei er Augenzeuge des Aufeinanderpralls zweier philosophischer Titanen … ein beunruhigender, nebelhafter Eindruck verfeindeter Kräfte. Er überflog die Titel im Bücherregal.

Der Gott-Partikel

Das Tao der Physik

Gott: Der Beweis

Eine Bücherstütze zeigte ein eingraviertes Zitat:

Wahre Wissenschaft findet schnell heraus,

dass Gott hinter jeder neuen Tür wartet.

Papst Pius XII.

»Leonardo war katholischer Priester«, sagte Kohler.

Langdon wandte sich überrascht um. »Ein Priester? Ich dachte, er sei Physiker?«

»Er war beides. Männer der Religion und der Wissenschaft sind in der Geschichte keine Seltenheit. Leonardo war einer von ihnen. Er betrachtete die Physik als ›Gottes Naturgesetz‹. Seiner Meinung nach war Gottes Handschrift überall in der natürlichen Ordnung rings um uns zu erkennen. Er hoffte, den zweifelnden Massen mithilfe der Wissenschaft Gottes Existenz beweisen zu können. Er betrachtete sich selbst als ›Theo-Physiker‹.«

Theo-Physiker? Für Langdons Geschmack klang der Ausdruck unglaublich widersprüchlich.

»Auf dem Gebiet der Teilchenphysik hat es in jüngster Zeit ein paar schockierende Entdeckungen gegeben«, erklärte Kohler. »Entdeckungen, die durch und durch spirituelle Implikationen nahe legen. Leonardo war für viele davon verantwortlich.«

Langdon musterte den Generaldirektor, während er immer noch versuchte, die bizarre Umgebung zu verarbeiten. »Spiritualität und Physik?« Langdon hatte seine gesamte Karriere mit dem Studium der Religionsgeschichte verbracht, und wenn es ein immer wiederkehrendes Thema gab, dann war es die Tatsache, dass Wissenschaft und Religion vom Tag eins an gewesen waren wie Öl und Wasser … Erzfeinde … durch und durch unvereinbar.

»Vetra ist … war an der vordersten Front der Teilchenphysik«, fuhr Kohler fort. »Er hatte angefangen, Religion und Wissenschaft zu verschmelzen … zu zeigen, dass sie sich auf höchst unerwartete Weise gegenseitig ergänzen. Er nannte sein Forschungsgebiet die Neue Physik.« Kohler nahm ein Buch aus dem Regal und reichte es Langdon.

Langdon betrachtete den Einband. Gott, Wunder und die Neue Physik – von Leonardo Vetra.

»Es ist ein eng begrenztes Forschungsfeld«, sagte Kohler, »doch es liefert uns neue Antworten auf ein paar alte Fragen – Fragen über den Ursprung des Universums und die Kräfte, die uns alle binden. Leonardo glaubte, dass seine Forschung das Potenzial besaß, Millionen Menschen zu einem spirituelleren Leben zu führen. Erst letztes Jahr bewies er die Existenz einer energetischen Kraft, die uns alle vereint. Er demonstrierte auf beeindruckende Weise, dass wir alle physisch miteinander in Verbindung stehen … und dass die Moleküle in Ihrem Körper mit den Molekülen in meinem in Wechselwirkung stehen … dass es eine einzige Kraft ist, die uns alle antreibt.«

Langdon war fassungslos. Und die Macht Gottes wird uns alle vereinen. »Mr. Vetra hat einen Weg gefunden, um zu beweisen, dass alle Partikel verbunden sind?«

»Einen schlüssigen Beweis. Eine der letzten Ausgaben von Scientific American nannte die Neue Physik einen Weg, der sicherer zu Gott führt als jede Religion.«

Die Bemerkung saß. Langdon musste an die antireligiösen Illuminati denken. Zögernd zwang er sich zu einem vorübergehenden Abstecher in das Unmögliche. Falls die Illuminati tatsächlich noch immer aktiv waren – hätten sie Leonardo getötet, um zu verhindern, dass er den Massen seine religiöse Botschaft verkündete? Langdon wies den Gedanken von sich. Absurd! Die Illuminati sind Geschichte! Das weiß jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt hat.

»Vetra besaß zahlreiche Feinde in der wissenschaftlichen Welt«, fuhr Kohler fort. »Viele Puristen haben ihn verachtet, selbst hier bei cern. Sie sind überzeugt, dass der Gebrauch analytischer Physik zur Untermauerung religiöser Prinzipien ein Verrat an der Wissenschaft ist.«

»Aber stehen die heutigen Wissenschaftler der Kirche denn immer noch so ablehnend gegenüber?«

Kohler grunzte abfällig. »Warum sollten wir nicht? Die Kirche mag vielleicht niemanden mehr auf dem Scheiterhaufen verbrennen, aber wenn Sie glauben, sie hätte ihre Herrschaft über die Wissenschaft aufgegeben, dann fragen Sie sich doch bitte, wieso die Hälfte aller Schulen in Ihrem Land keine Evolution unterrichten darf! Fragen Sie sich, warum die Christliche Koalition der Vereinigten Staaten die einflussreichste Lobby der Welt gegen wissenschaftlichen Fortschritt ist! Der Krieg zwischen Religion und Wissenschaft ist noch immer in vollem Gang, Mr. Langdon. Er findet nicht mehr auf Schlachtfeldern statt, sondern in Konferenzräumen und Vorstandszimmern, doch er findet noch statt.«

Langdon erkannte, dass Kohler Recht hatte. Erst eine Woche zuvor hatte die Theologische Fakultät von Harvard geschlossen vor dem Gebäude der Biologischen Fakultät gegen die gentechnischen Versuche demonstriert, die dort auf dem Lehrplan standen. Der Dekan der Biologischen Fakultät, der berühmte Ornithologe Richard Aaronian, hatte seinen Lehrplan mit einem großen Banner vor der Fensterfront verteidigt. Auf dem Banner war der christliche Fisch zu sehen gewesen, mit vier kleinen Füßen – als Tribut an die Evolution der afrikanischen Lungenfische, die sich auf das Land vorgewagt hatten. Unter dem Fisch hatte »darwin lebt!« gestanden, nicht »Jesus«.

Ein helles Summen riss Langdon aus seinen Gedanken. Er blickte auf. Kohler nahm einen Pager aus der Halterung am Rollstuhl und las die hereinkommende Nachricht.

»Gut«, sagte er. »Das war Leonardos Tochter. Miss Vetra landet in diesem Augenblick. Wir werden sie beim Hubschrauberlandeplatz empfangen. Ich halte es für besser, wenn sie nicht hierher kommt und ihren Vater so daliegen sieht.«

Langdon stimmte ihm zu. Es wäre ein zu großer Schock für Vetras Tochter.

»Ich werde Miss Vetra bitten, über das Projekt zu sprechen, an dem sie und ihr Vater gearbeitet haben … vielleicht wirft das ein neues Licht auf den Mord an Leonardo.«

»Sie glauben, dass Vetra wegen seiner Arbeit ermordet wurde?«

»Durchaus möglich, ja. Leonardo hat mir verraten, dass er an einer bahnbrechenden Sache arbeitet. Mehr hat er nicht gesagt. Er war sehr geheimnistuerisch mit diesem Projekt. Deswegen dieses private Büro in seiner Wohnung und die Abgeschiedenheit, die ich ihm wegen seiner Genialität nur zu bereitwillig gewährt habe. Leonardo verbrauchte in letzter Zeit irrsinnige Mengen an elektrischer Energie, doch ich habe bewusst darauf verzichtet, ihn nach dem Grund zu fragen.« Kohler wendete den Rollstuhl in Richtung Schiebetür. »Da gibt es allerdings noch eine Sache, die Sie vielleicht wissen sollten, bevor wir diese Wohnung verlassen.«

Langdon war nicht sicher, ob er es hören wollte.

»Der Mörder hat etwas gestohlen.«

»Gestohlen?«

»Folgen Sie mir.«

Der Direktor rollte zurück in das eisige, von Nebelschwaden erfüllte Wohnzimmer. Langdon folgte ihm, ohne zu wissen, was ihn nun schon wieder erwartete. Kohler steuerte seinen Rollstuhl ganz nah an den Leichnam Vetras heran und hielt. Er bedeutete Langdon, zu ihm zu kommen. Zögernd näherte er sich. Übelkeit stieg in ihm auf, als er den gefrorenen Urin des Toten roch.

»Sehen Sie sein Gesicht an«, forderte Kohler ihn auf.

Ich soll sein Gesicht ansehen?, dachte Langdon. Ich dachte, es geht um einem gestohlenen Gegenstand?

Zögernd kniete Langdon nieder. Er versuchte in Vetras Gesicht zu sehen, doch der Kopf war um einhundertachtzig Grad nach hinten verdreht. Das Gesicht war dem Teppich zugewandt.

Kohler kämpfte gegen seine Behinderung und beugte

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Religion, Suspense, Thriller
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