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Illuminati - Dan Brown - Kapitel 67

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langen Augenblick und schaute mit festem Blick direkt in die Kamera.

»Wer ist dieser Gott der Wissenschaft? Was ist das für ein Gott, der seinem Volk Macht anbietet, aber kein moralisches Rahmenwerk, das ihm sagt, wie diese Macht benutzt werden soll? Was ist das für ein Gott, der seinem Kind Feuer in die Hand drückt, ohne es zu warnen, dass es sich verbrennen kann? Die Sprache der Wissenschaft ist frei von Wegweisern; es gibt keine Abgrenzung von Gut und Böse. Wissenschaftliche Bücher zeigen uns, wie man eine nukleare Reaktion in Gang setzt, doch es gibt kein Kapitel, in dem wir gefragt werden, ob es eine gute oder eine schlechte Idee ist!

An die Adresse der Wissenschaftler sage ich: Die Kirche ist müde. Wir sind erschöpft von dem Versuch, Ihnen den Weg zu weisen. Unsere Ressourcen sind verbraucht von unseren Anstrengungen, eine Stimme des Ausgleichs zu sein, während Sie blindlings weitereilen auf Ihrer Suche nach immer kleineren Chips und immer größerem Profit. Wir fragen nicht, warum Sie nicht selbst die Verantwortung für Ihr Tun übernehmen – aber wie könnten Sie auch? Ihre Welt dreht sich so schnell, dass Sie nicht eine Sekunde anhalten können, um über die Folgen Ihres Tuns nachzudenken. Sie entwickeln Massenvernichtungswaffen, doch es war der Papst, der durch die Welt reisen und die nationalen Führer um Zurückhaltung anflehen musste. Sie klonen lebende Wesen, doch es ist die Kirche, die uns alle daran erinnert, die moralischen Folgen solchen Handelns nicht aus den Augen zu verlieren. Sie ermutigen die Menschen, an Videoschirmen und Computern zu kommunizieren, doch wieder ist es die Kirche, die ihre Türen öffnet und uns anhält, persönlich miteinander zu reden, wie es unserer Natur entspricht. Sie ermorden Ungeborene im Namen einer Wissenschaft, die Leben retten soll. Und allein die Kirche wehrt sich dagegen.

Trotzdem behaupten Sie, die Kirche sei ignorant. Wer ist unwissender, frage ich Sie? Der Mensch, der nicht weiß, wie ein Blitz zustande kommt, oder derjenige, der die furchtbare Kraft des Blitzes nicht respektiert? Die Kirche hat Ihnen stets die Hand entgegengestreckt. Sie hat jedem die Hand entgegengestreckt – und doch, je mehr wir helfen wollen, desto mehr schieben Sie uns von sich weg. Zeigen Sie uns den Beweis, dass es einen Gott gibt, fordern Sie von uns. Ich antworte Ihnen: Nehmen Sie Ihre Teleskope und schauen Sie hinauf zu den Sternen, und dann sagen Sie mir, wie es keinen Gott geben kann!« Der Camerlengo hatte Tränen in den Augen. »Sie fragen uns, wie Gott aussieht. Ich antworte, woher kommt diese Frage? Sehen Sie Gott denn nicht in Ihrer Wissenschaft? Wie können Sie ihn übersehen? Sie verkünden, dass die kleinste Änderung in der Gravitation oder dem Gewicht eines Atoms unser Universum zu einem leblosen Nebel gemacht hätte statt zu einem endlosen Meer aus Himmelskörpern, und doch können Sie darin die Hand Gottes nicht sehen? Ist es tatsächlich so viel einfacher zu glauben, dass wir zufällig die eine richtige aus Abermillionen Karten gezogen haben? Sind wir spirituell bankrott gegangen, dass wir lieber an eine mathematische Unmöglichkeit glauben als an eine Macht, die größer ist als wir?

Ob Sie an Gott glauben oder nicht«, sagte der Camerlengo mit einer Stimme, die ganz leise und beschwörend wurde, »eines müssen Sie glauben. Wenn wir als Spezies den Glauben an eine Macht aufgeben, die über uns steht, geben wir zugleich unser Verantwortungsgefühl auf. Glaube … jeder Glaube ist eine Mahnung, dass es dort draußen etwas gibt, das wir nicht verstehen, etwas, dem gegenüber wir verantwortlich sind. Solange wir glauben, empfinden wir Verantwortung füreinander – und gegenüber einer höheren Wahrheit. Die Religion ist fehlerhaft, doch das liegt nur daran, dass der Mensch nicht vollkommen ist. Wenn die Welt dort draußen die Kirche sehen könnte, wie ich sie sehe … wenn sie hinter die Rituale in diesen Mauern sehen könnte … würde sie ein modernes Wunder erblicken … eine Bruderschaft einfacher, unvollkommener Seelen, die nichts weiter sein wollen als eine Stimme des Mitgefühls in einer Welt, die außer Kontrolle gerät.«

Der Camerlengo deutete auf das Kardinalskollegium, und die Kamerafrau folgte ihm instinktiv in einem weiten Schwenk.

»Sind wir überflüssig geworden?«, fragte der Camerlengo. »Sind diese Männer wie Dinosaurier? Braucht die Welt wirklich jemanden, der für die Armen, die Schwachen, die Unterdrückten und die ungeborenen Kinder Partei ergreift? Brauchen wir Seelen, die, obwohl sie unvollkommen sind, ihr ganzes Leben damit verbringen, die Wegweiser der Moral zu studieren, damit wir anderen uns nicht verirren?«

Mortati wurde bewusst, dass der Camerlengo, ob es nun bewusst geschah oder nicht, einen brillanten Schachzug machte. Indem er die Kardinäle gezeigt hatte, machte er die Kirche menschlich. Die Vatikanstadt war nicht länger ein anonymes Gemäuer, es waren Menschen – Menschen wie der Camerlengo oder die Kardinäle, die ihr Leben dem Dienst an Gott gewidmet hatten.

»Heute Nacht stehen wir vor dem Abgrund«, sagte der Camerlengo. »Keiner von uns kann es sich leisten, untätig zuzusehen. Ob Sie das alles als satanisch, korrupt oder unmoralisch betrachten … die Macht des Bösen ist lebendig und wächst jeden Tag. Ignorieren Sie diese Tatsache nicht.« Der Camerlengo senkte die Stimme zu einem Flüstern, und die Kamera zoomte ganz nah heran. »Das Böse ist mächtig«, sagte er, »doch es ist nicht unbesiegbar. Das Gute kann siegen. Hören Sie auf Ihre Herzen. Hören Sie auf Gott. Gemeinsam können wir von diesem Abgrund zurücktreten.«

Jetzt verstand Mortati. Das also war der Grund. Das Konklave war verletzt worden, doch es war die einzige Möglichkeit. Es war eine dramatische, eine verzweifelte Bitte um Hilfe. Der Camerlengo sprach zu seinen Feinden und seinen Freunden zugleich. Er flehte alle Menschen an, das Licht zu sehen und mit dem Irrsinn aufzuhören. Irgendjemand würde vortreten und dem Wahnsinn dieser Verschwörung Einhalt gebieten.

Der Camerlengo kniete vor dem Altar. »Beten Sie mit mir …«

Das Kollegium der Kardinäle kniete nieder und folgte seinem Beispiel. Draußen, auf dem Petersplatz, in Rom und überall auf der Welt taten andere Menschen es ihnen gleich.

95.

Der Hashishin legte seine bewusstlose Trophäe hinten in den Lieferwagen und nahm sich ein paar Sekunden Zeit, um ihren makellosen Körper zu bewundern. Sie war nicht so wunderschön wie die Frauen, die er kaufte, doch sie besaß eine animalische Kraft, die ihn faszinierte. Ihr Körper strotzte vor Gesundheit und war feucht vom Schweiß. Sie duftete nach Moschus.

Der Hashishin stand da und bewunderte seine Beute, ohne den pochenden Schmerz in seinem Arm zu beachten. Die Schwellung stammte von dem herabfallenden Sarkophag, schmerzhaft, jedoch unbedeutend. Sie war den Preis, der dort im Lieferwagen vor ihm wartete, mehr als wert. Außerdem tröstete es ihn, dass der Amerikaner, der ihm das angetan hatte, wahrscheinlich tot war.

Der Hashishin starrte auf seine reglose Gefangene und stellte sich vor, was als Nächstes kommen würde. Er schob eine Hand unter ihre Bluse. Ihre Brüste unter dem BH fühlten sich perfekt an. Ja. Er grinste. Du bist den Preis mehr als wert. Er kämpfte gegen das Verlangen an, sie gleich hier zu nehmen, schloss die Tür und fuhr in die Nacht davon.

Nicht nötig, die Presse über diesen Mord zu informieren … das würden die Flammen für ihn übernehmen.

Die Sekretärin Sylvie Baudeloque saß wie betäubt vor der Fernsehansprache des Camerlengos. Nie zuvor hatte sie sich so stolz gefühlt, Katholikin zu sein, und nie zuvor hatte sie sich so sehr dafür geschämt, bei cern zu arbeiten. Sie verließ den Korridor mit den Fernsehräumen und stellte fest, dass die Stimmung überall gleichermaßen gedrückt und ernst war. Als sie zurück in ihrem Büro war, läuteten sämtliche sieben Telefone gleichzeitig. Anfragen der Medien wurden niemals hierher durchgestellt; sie landeten stets bei der Presseabteilung, also konnte es sich nur um eines handeln: Geld.

Die Antimaterietechnologie hatte also bereits Interessenten gefunden.

Gunther Glick ging wie auf Wolken, als er dem Camerlengo aus der Sixtinischen Kapelle folgte. Er und Chinita hatten soeben die Liveübertragung des Jahrzehnts gemacht. Was für eine Übertragung! Der Camerlengo hatte alle in seinen Bann gezogen.

Draußen im Korridor wandte der Camerlengo sich zu Gunther und Chinita um. »Ich habe die Schweizergardisten gebeten, mehrere Fotos für Sie herauszusuchen. Bilder von den gebrandmarkten, ermordeten Kardinälen sowie ein Bild von Seiner Heiligkeit. Ich muss Sie allerdings warnen – es sind keine angenehmen Bilder. Furchtbare Brandwunden, eine schwarze Zunge. Trotzdem möchte ich Sie bitten, diese Bilder in die ganze Welt auszustrahlen.«

Gunther fühlte sich, als wäre im Vatikan die ewige Weihnacht ausgebrochen. Er will, dass ich ein Exklusivbild des toten Papstes ausstrahle? »Sind Sie sicher, Monsignore?«, fragte er, bemüht, sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen.

Der Camerlengo nickte. »Die Schweizergarde wird Ihnen außerdem das Livebild von der Überwachungskamera zeigen, auf dem der Antimateriebehälter mit dem Countdown zu sehen ist.«

Gunther starrte den Geistlichen an. Weihnachten. Weihnachten. Weihnachten!

»Die Illuminati werden bald herausfinden«, erklärte der Camerlengo, »dass sie diesmal entschieden zu weit gegangen sind.«

96.

Die erstickende Dunkelheit war einmal mehr zurückgekehrt, wie ein sich wiederholendes Thema in einer dämonischen Symphonie.

Kein Licht. Keine Luft. Kein Ausweg.

Langdon lag gefangen unter dem umgekippten Sarkophag. Er versuchte, seine Gedanken irgendwohin zu lenken – nur nicht auf die erdrückende Dunkelheit des engen Raums, in dem er gefangen war. Er zwang sich zu logischen Überlegungen, Mathematik, Musik, irgendetwas. Doch seine Gedanken fanden keine Ruhe.

Ich kann mich nicht bewegen! Ich kann nicht atmen!

Sein eingequetschter Ärmel war glücklicherweise freigekommen, als der Sarkophag gänzlich heruntergefallen war, und er konnte jetzt beide Arme bewegen. Trotzdem war es ihm selbst unter Einsatz aller Kräfte nicht gelungen, den steinernen Sarkophag auch nur einen Millimeter anzuheben. Er wünschte beinahe, sein Jackenärmel wäre noch unter dem Stein – wenigstens hätte ich dann einen Spalt, durch den ich atmen könnte.

Als Langdon gegen den Sarkophag drückte, fiel der Jackenärmel nach unten und gab

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Religion, Suspense, Thriller
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