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Illuminati - Dan Brown - Kapitel 36

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meinen Sie das?«

»Haben Sie das wirklich vor?«

Langdon war nicht sicher, ob das Glitzern in ihren Augen nacktes Entsetzen oder heimliche Belustigung war. »Sie meinen die Suche nach Diagramma?«

»Nein, ich meine nicht nur die Suche. Ich meine Diagramma zu finden, ein vierhundert Jahre altes segno aufzuspüren, irgendeinen mathematischen Kode zu entziffern und einer uralten Spur aus Kunstwerken zu folgen, die zu entdecken allein die brillantesten Wissenschaftler in der Geschichte der Menschheit in der Lage gewesen sind … und all das innerhalb der nächsten vier Stunden?«

Langdon zuckte die Schultern. »Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben …?«

50.

Robert Langdon stand vor dem Büchertresor Nummer neun und las die Beschriftungen an den Regalen.

brahe … clavius … COPERNICUS … kepler … newton …

Er las die Namen erneut und spürte ein merkwürdiges Unbehagen. Hier stehen die Wissenschaftler – aber wo ist Galileo?

Er wandte sich zu Vittoria um, die vor einem anderen Container stand. »Ich habe das richtige Gebiet gefunden, aber Galileo fehlt.«

»Nein, er fehlt nicht«, sagte sie mit gerunzelter Stirn, wobei sie auf den nächsten Tresor deutete. »Er steht hier drüben. Ich hoffe nur, Sie haben Ihre Lesebrille mitgebracht, weil dieser ganze Container nur Galileo enthält.«

Langdon eilte zu ihr. Vittoria hatte Recht. Jedes einzelne Schild an den Regalen im Tresor trug die gleiche Aufschrift.

Il Processo Galileano

Langdon stieß einen leisen Pfiff aus, als ihm bewusst wurde, dass Galileo tatsächlich seinen eigenen Tresor besaß. »Die Galileo-Affäre«, übersetzte er recht frei und spähte durch das Glas auf die dunklen Regale. »Der längste und kostspieligste Prozess in der Geschichte des Vatikans. Vierzehn Jahre und sechshundert Millionen Lire. Es steht alles hier.«

»Ein paar Gerichtsakten?«

»Ich schätze, Anwälte haben sich im Lauf der Jahrhunderte nicht weiterentwickelt.«

»Genauso wenig wie Haie.«

Langdon ging zu einem Paneel an der Seite des Containers und drückte auf einen großen gelben Knopf. Im Innern flammte summend eine Reihe von Lichtern auf und tauchte den Tresor in ein tiefes Rot. Ein Labyrinth hoher Regale wurde sichtbar.

»Mein Gott«, sagte Vittoria und erschauerte. »Wollen wir uns hier bräunen oder arbeiten?«

»Pergament und Velin verblassen, deswegen sind Büchertresore immer mit Rotlicht ausgestattet.«

»Man könnte glatt verrückt werden dort drin.«

Oder schlimmer, dachte Langdon und ging zum Eingang des Containers. »Ich muss Sie warnen, Vittoria. Sauerstoff ist ein Oxidationsmittel, deswegen gibt es in den hermetisch versiegelten Tresoren nur sehr wenig davon. Es herrscht Unterdruck im Innern, und das Atmen wird erschwert.«

»Hey, wenn alte Kardinäle es überleben!«

Zugegeben, dachte Langdon. Hoffentlich haben wir genauso viel Glück.

Der Eingang bestand aus einer elektrisch betriebenen Drehtür. Jede der vier Sektionen war mit einem Knopf ausgestattet. Bei Betätigung des Knopfes vollführte die Tür genau eine halbe Umdrehung, bevor sie wieder stillstand – die Standardprozedur, um die Integrität der Schutzatmosphäre im Innern des Tresors zu erhalten.

»Wenn ich drin bin, drücken Sie auf den Knopf und folgen mir«, sagte Langdon. »Im Innern herrschen nur acht Prozent Luftfeuchtigkeit, also richten Sie sich auf eine trockene Nase ein.«

Er betrat die erste Türsektion und drückte auf den Knopf. Die Tür setzte sich laut summend in Bewegung. Er folgte ihrer Bahn und bereitete sich auf den physischen Schock vor, der stets mit den ersten Sekunden in einem hermetischen Büchertresor einherging. Es war, als würde man in einem einzigen Augenblick von Meereshöhe auf sechstausend Meter Höhe katapultiert. Übelkeit und Schwindelgefühl waren nicht selten die Folge. Sobald dir schwindlig wird, musst du dich bücken, rief Langdon sich die erste Regel der Bibliothekare ins Gedächtnis. Er spürte, wie es in seinen Ohren knackte. Ein Zischen ertönte, und die Tür hielt an.

Er war im Tresor.

Sein erster Gedanke war, dass die Luft noch dünner schien, als er erwartet hatte. Der Vatikan schützte seine Archive noch sorgfältiger als andere Einrichtungen. Langdon kämpfte gegen den aufsteigenden Würgereflex und versuchte sich zu entspannen, während seine Lungenkapillaren sich weiteten. Das Beklemmungsgefühl schwand. Also waren die fünfzig Runden, die er jeden Tag schwamm, doch zu etwas nutze. Sein Atem ging fast wieder normal, als er den ersten Blick aus der Nähe auf die hohen Regale warf. Trotz der transparenten Wände spürte er eine vertraute Furcht. Ich bin in einer Kiste eingesperrt, dachte er. Einer verdammten blutroten Kiste.

Die Tür hinter ihm summte, und Langdon wandte sich zu Vittoria um, die in diesem Augenblick den Tresor betrat. Ihre Augen begannen sofort zu tränen, und sie atmete unter größter Mühe.

»Warten Sie einen Moment«, riet Langdon. »Wenn Ihnen schwindlig wird, gehen Sie in die Hocke.«

»Ich … ich fühle mich …«, keuchte Vittoria, »… als würde ich mit der falschen Pressluftmischung tauchen.«

Langdon wartete, bis sie sich akklimatisiert hatte. Sie würde es überstehen. Vittoria war ganz offensichtlich in ausgezeichneter Form, nicht zu vergleichen mit den senilen alten Radcliffe-Alumnen, die Langdon durch den hermetischen Tresor der Widener Library geführt hatte. Die Führung hatte damit geendet, dass Langdon einer alten Frau, die fast ihre dritten Zähne verschluckt hatte, Mund-zu-Mund-Beatmung geben musste.

»Geht es besser?«, fragte er.

Vittoria nickte.

»Ich bin in Ihrem verdammten Flugzeug geflogen und dachte, ich schulde Ihnen was.«

Sie lächelte. »Touché.«

Langdon griff in einen Kasten neben der Tür und zog ein Paar weiße Baumwollhandschuhe hervor.

»So förmlich?«, fragte Vittoria.

»Säure auf der Haut. Wir dürfen die Dokumente nicht ohne Handschuhe anfassen. Nehmen Sie sich auch welche.«

Vittoria zog sich Handschuhe über. »Wie viel Zeit haben wir?«

Langdon warf einen Blick auf seine Mickey-Mouse-Uhr. »Es ist kurz nach sieben.«

»Wir müssen dieses Buch innerhalb einer Stunde finden.«

»Offen gestanden«, erwiderte er, »so viel Zeit bleibt uns nicht.« Er deutete nach oben, wo vor einem Belüftungsrohr ein großer Filter angebracht war. »Normalerweise würde der Bibliothekar die Luftversorgung aktivieren, wenn jemand im Tresor arbeitet. Wir haben maximal zwanzig Minuten, bevor wir ersticken.«

Vittoria erbleichte merklich, trotz der roten Beleuchtung.

Langdon lächelte und streifte die Handschuhe glatt. »Finden wir’s oder sterben bei dem Versuch, Miss Vetra. Alles oder nichts. Mickey Mouse tickt.«

51.

Gunther Glick starrte fast zehn Sekunden wortlos auf das Mobiltelefon in seiner Hand, bevor er es schließlich zuklappte.

Chinita Macri blickte aus dem hinteren Teil des Übertragungswagens neugierig zu ihm. »Was ist los?«, fragte sie. »Wer war das?«

Glick wandte sich um. Er fühlte sich wie ein Kind, das soeben ein Weihnachtsgeschenk erhalten hatte und befürchtete, dass es dieses Geschenk nicht behalten durfte. »Ich hab gerade einen Tipp bekommen. Irgendetwas geht da im Vatikan vor.«

»Man nennt es Konklave«, witzelte Chinita. »Was für ein Mordstipp!«

»Nein, etwas anderes.« Etwas verdammt Großes. Er fragte sich, ob die Geschichte, die ihm der Anrufer am Telefon erzählt hatte, überhaupt möglich war. Glick fühlte sich beschämt, als ihm bewusst wurde, dass er es insgeheim hoffte. »Was, wenn ich dir erzähle, dass vier Kardinäle entführt wurden und heute Nacht in verschiedenen Kirchen ermordet werden sollen?«

»Ich würde sagen, dass dich irgendjemand im Büro mit einem kranken Sinn für Humor auf den Arm zu nehmen versucht.«

»Was, wenn ich dir erzähle, dass der Anrufer uns den genauen Ort des ersten Mordes nennen wird?«

»Mit wem, zur Hölle, hast du da geredet?«

»Er hat seinen Namen nicht genannt.«

»Vielleicht, weil er nur Scheiße im Kopf hat.«

Glick kannte Chinitas Zynismus und hatte damit gerechnet, doch sie vergaß, dass Lügner und Irre fast ein Jahrzehnt lang Gunther Glicks tägliches Brot beim British Tattler gewesen waren. Dieser Anrufer gehörte weder zur einen Gruppe noch zur anderen; der Anrufer war eiskalt gewesen und hatte genau gewusst, worüber er sprach. Kühl und logisch. Ich rufe Sie kurz vor acht wieder an, waren seine Worte gewesen, und verrate Ihnen, wo der erste Mord verübt wird. Die Bilder werden Sie berühmt machen. Glick hatte gefragt, warum der Anrufer ihm diese Information gab, und die Antwort war eisig gewesen. Die Medien sind der rechte Arm des Terrors.

»Er hat mir noch etwas anderes verraten«, fuhr Glick fort.

»Was denn? Dass Elvis Presley zum Papst gewählt worden ist?«

»Geh mal in die bbc-Datenbank, ja?« Adrenalin rauschte in seinen Ohren. »Ich möchte wissen, was wir sonst noch über diese Typen haben.«

»Was für Typen?«

»Immer mit der Ruhe.«

Chinita Macri seufzte und wählte sich in die Datenbank der bbc ein. »Kann ein bisschen dauern.«

Glicks Gedanken überschlugen sich. »Der Anrufer wollte wissen, ob ich einen Kameramann bei mir habe.«

»Ich bin Videografin.«

»Und ob wir Live übertragen können.«

»Auf eins Komma fünf drei sieben Megahertz. Was hat das alles zu bedeuten?« Der Bildschirm wurde hell. »In Ordnung, wir sind drin. Wonach suchst du?«

Glick nannte ihr das Schlüsselwort.

Chinita starrte ihn aus aufgerissenen Augen an. »Ich hoffe sehr, dass das kein Witz ist!«

52.

Büchertresor Nummer zehn war nicht so intuitiv organisiert, wie Langdon eigentlich gehofft hatte, und Diagramma schien nicht bei den anderen gleichartigen Publikationen Galileis zu stehen. Ohne Zugriff auf die Datenbank der Bibliothek und eine Referenzangabe kämen sie nicht weiter.

»Und Sie sind ganz sicher, dass Diagramma hier drin ist?«, fragte Vittoria.

»Ganz sicher. Ich habe einen offiziellen Katalog vom Ufficio della Propaganda della …«

»Wie auch immer. Hauptsache, Sie sind sicher.« Sie suchte die Regale zur Linken ab, während er sich nach rechts wandte.

Langdon musste sich zusammenreißen, um nicht bei jedem der zahllosen Schätze vor seinen Augen innezuhalten und darin zu lesen. Die Sammlung war schlichtweg atemberaubend.

Saggiatore … Sidereus Nuncius … Istoria e dimostrazione intorno alle macchie solari … Apologia pro Galileo … es nahm kein Ende.

Doch es war Vittoria, die schließlich ganz hinten im Tresor den Volltreffer landete. »Diagramma della Verità!«, rief sie mit heiserer Stimme.

Langdon war mit einem Satz bei ihr. »Wo?«

Vittoria deutete auf einen großen Kasten, und Langdon erkannte, warum sie es nicht früher gefunden hatten. Das Manuskript war ungebunden und lagerte, wie für derartige Werke üblich, in einem Foliantenbehälter. Das Etikett auf der Vorderseite ließ keinen Zweifel am Inhalt:

diagramma della verità

Galileo Galilei, 1639

Langdon kniete mit klopfendem Herzen vor dem Kasten nieder. »Diagramma«, flüsterte er und grinste sie an. »Gute Arbeit. Helfen Sie mir, den Kasten herauszuziehen.«

Vittoria kniete neben ihm nieder, und sie zogen.

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Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Religion, Suspense, Thriller
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