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Die Schriften von Accra - Kapitel 2

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kostenloslesen.com Gipfel erklimmen. Einstweilen wirst du dort auf mich warten.‹

Kann ein junger Mann, wenn er von seiner ersten Liebe abgewiesen wird, behaupten, es gebe die Liebe nicht? Der junge Mann sagt sich: ›Ich werde jemandem begegnen, der versteht, was ich fühle. Und dann werde ich für den Rest meines Lebens glücklich sein.‹

Es gibt im Kreislauf der Natur weder Sieg noch Niederlage. Es gibt nur Bewegung.

Der Winter kämpft darum, alleiniger Herrscher zu sein, aber am Ende wird er den Sieg des Frühlings hinnehmen müssen, der Blumen und Freude mit sich bringt.

Der Sommer will, dass seine heißen Tage ewig fortdauern, weil er überzeugt ist, dass nur die Wärme der Erde zuträglich ist. Aber am Ende nimmt er die Ankunft des Herbstes hin, der erlaubt, dass die Erde sich ausruht.

Die Gazelle frisst das Gras und wird vom Löwen verschlungen. Entscheidend ist nicht, wer der Stärkere ist; Gott weist uns damit auf den natürlichen Kreislauf von Leben, Tod und neuem Leben hin.

Und in diesem Kreislauf gibt es weder Sieger noch Besiegte, nur Etappen, die durchlaufen werden müssen. Wenn des Menschen Herz dies begreift, wird es frei. Dann erduldet es klaglos schwierige Augenblicke und lässt sich auch durch Augenblicke des Ruhms nicht täuschen.

Beide werden vorübergehen. Einer wird auf den anderen folgen. Und der Kreislauf wird sich fortsetzen, bis wir uns von allem Fleischlichen befreien und uns mit der göttlichen Kraft vereinigen.

Daher sollte der Kämpfer, wenn er sich in der Arena befindet (aus freien Stücken oder weil das unergründliche Schicksal ihn dorthin geführt hat), seinen Geist mit Freude an dem Kampf erfüllen, den er gleich ausfechten wird. Bewahrt er seine Würde und Ehre, kann er den Kampf verlieren, aber er wird nie ein Besiegter sein, weil seine Seele unverletzt blieb.

Und er wird niemandem die Schuld an dem geben, was mit ihm geschieht. Seit er zum ersten Mal geliebt hat und abgewiesen wurde, hat er dies begriffen, denn seine Fähigkeit zu lieben wurde damit nicht getötet. Was für die Liebe gilt, gilt auch für den Krieg.

Einen Kampf oder alles, was wir zu besitzen glaubten, zu verlieren, mag uns betrüben. Aber wenn diese Augenblicke der Traurigkeit vorübergegangen sind, entdecken wir die unbekannte Kraft, die in jedem von uns wohnt, eine überraschende Kraft, die unsere Selbstachtung steigert.

Wir blicken in die Runde und sagen uns selber: ›Ich habe überlebt.‹ Und das erfüllt uns mit Freude.

Nur jene, die diese Kraft nicht kennen, sagen: ›Ich habe verloren.‹ Und verzagen.

Andere, die ihre Niederlage wurmt und das, was die Sieger über sie erzählen, erlauben sich, ein paar Tränen zu vergießen, ohne allerdings in Selbstmitleid zu zerfließen. Sie wissen, dass der Kampf nur unterbrochen ist und sie in diesem Augenblick im Nachteil sind.

Sie hören ihr Herz schlagen und bemerken, dass sie angespannt sind und Angst haben. Doch dann schauen sie auf ihr Leben zurück und entdecken, dass trotz der Angst, die sie spüren, der Glaube ihnen Kraft gibt weiterzumachen.

Sie versuchen herauszufinden, was sie falsch gemacht haben und was richtig. Sie nutzen den Augenblick, in dem sie am Boden liegen, um auszuruhen, ihre Wunden zu pflegen, neue Strategien zu entwickeln und sich besser zu rüsten.

Und es kommt der Tag, an dem ihnen ein neuer Kampf bevorsteht. Die Angst ist zwar immer noch da, aber sie dürfen nicht untätig bleiben, sonst bleiben sie am Boden liegen. Darum stehen sie wieder auf und stellen sich dem Gegner.

Diesmal müssen sie siegen, da sie keine weitere schmerzliche Niederlage hinnehmen wollen.

Und wenn sie nicht dieses Mal siegen, dann eben das nächste oder übernächste Mal. Das Schlimmste ist, zu fallen und nicht wieder auf die Füße zu kommen.

Besiegt ist nur, wer aufgibt. Alle anderen sind siegreich.

Und es wird der Tag kommen, an dem die schwierigen Augenblicke nur noch Geschichten sind, die wir einander stolz erzählen. Und alle werden ehrfürchtig lauschen und drei wichtige Dinge lernen:

Geduld – um den richtigen Augenblick zum Handeln abwarten zu können.

Klugheit – um eine zweite Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.

Und stolz auf die eigenen Narben zu sein.

Die Narben sind wie mit dem Eisen in unsere Haut gebrannte Auszeichnungen, und sie werden deinen Feinden Angst einflößen und ihnen zeigen, dass der Mensch, der vor ihnen steht, kampferprobt ist. Häufig führt das dazu, dass die Feinde das Gespräch suchen und den Kampf meiden.

Narben sprechen eine deutlichere Sprache als das Schwert, dessen Klinge sie hervorgerufen hat.«

»Und was ist mit den Besiegten?«,

wollte ein Kaufmann wissen, als er

sah, dass der Kopte zum Ende

gekommen war.

Und dieser antwortete:

»Wer besiegt wurde, ist nicht gescheitert.

Besiegt werden bedeutet, dass wir einen bestimmten Kampf oder einen Krieg verlieren. Das Gefühl, gescheitert zu sein, aber nimmt uns jeden Kampfesmut.

Wir fühlen uns als Versager, wenn wir etwas nicht erringen, was wir uns glühend wünschen. Doch das Gefühl, versagt zu haben, nimmt uns die Fähigkeit zu träumen. Nach dem Motto: Wünsche dir nichts, und du wirst niemals leiden.

Die Niederlage endet in dem Augenblick, in dem wir uns einem neuen Kampf stellen. Das Gefühl zu versagen endet nie: Es ist die Wahl einer Lebensform.

Eine Niederlage erleiden diejenigen, die trotz aller Angst weiterhin voller Begeisterung und Glauben leben.

Eine Niederlage erleiden die Tapferen. Nur ihnen wird die Ehre zuteil, zu verlieren und zu gewinnen.

Dass die Niederlage zum Leben gehört, wissen wir alle. Ich stehe nicht hier, um das zu sagen. Nur die Besiegten kennen die Liebe. Denn wir alle fechten im Namen der Liebe unsere ersten Kämpfe aus – und verlieren sie meistens.

Ich stehe hier, um euch auch von jenen zu erzählen, die niemals besiegt wurden.

Es sind jene, die nie gekämpft haben.

Sie haben erfolgreich Verletzungen, Erniedrigungen, das Gefühl von Hilflosigkeit vermieden und jene bitteren Augenblicke, in denen Krieger an der Existenz Gottes zu zweifeln beginnen.

Auch wenn sie sich voller Stolz rühmen können: ›Ich habe nie eine Schlacht verloren‹, können sie sich doch andererseits auch nie sagen: ›Ich habe eine Schlacht gewonnen.‹

Doch das ist ihnen gleichgültig. Sie leben in einer Welt, in der sie scheinbar nichts berühren kann. Sie verschließen die Augen vor Ungerechtigkeit und Leid und wiegen sich in Sicherheit, weil sie sich den alltäglichen Herausforderungen jener nicht stellen müssen, die sich über die eigenen Grenzen hinauswagen.

Sie haben nie ein ›Leb wohl‹ gehört. Aber auch kein ›Da bin ich wieder – umarme mich so, wie jemand, der glaubte, mich verloren zu haben, und mich doch wiedergefunden hat‹.

Die ewig Unbesiegten wirken fröhlich und überlegen, so, als besäßen sie eine Wahrheit, für die sie nie einen Finger gerührt haben. Wie die Hyänen fressen sie nur, was der Löwe übriggelassen hat.

Sie lehren ihre Kinder: ›Lasst euch nicht auf Kämpfe ein, ihr könnt nur verlieren. Behaltet eure Zweifel für euch, und ihr werdet niemals Probleme haben. Greift euch jemand an, tut so, als wäre es nicht geschehen, und lasst euch nicht dazu herab, den Angriff zu erwidern. Es gibt schließlich wichtigere Dinge im Leben.‹

Aber nachts, wenn sie in der Stille allein sind, kämpfen sie imaginäre Schlachten, in denen es um unerfüllte Träume geht, um Ungerechtigkeiten, die sie vorgaben, übersehen zu haben, um Augenblicke von Feigheit, die sie vor allen (nur vor sich selber nicht) verbergen konnten, und um die Liebe, die mit einem Strahlen im Blick ihren Weg kreuzte – jene Liebe, die ihnen von Gott bestimmt war, die sie aber anzusprechen nicht den Mut hatten.

Und sie geloben: ›Morgen wird alles anders.‹

Aber der Morgen kommt und mit ihm die lähmende Frage: ›Und wenn es nicht klappt?‹

Also tun sie nichts.

Wehe denen, die nie besiegt wurden! Sie werden im Leben niemals Sieger sein.«

»Sprich zu uns über das Alleinsein«,

bat eine junge Frau, die kurz vor

ihrer Hochzeit mit einem der reichsten

Männer der Stadt stand und jetzt

gezwungen war zu fliehen.

Und der Kopte antwortete:

»Wenn du nicht allein sein kannst, wird die Liebe nicht lange an deiner Seite verweilen.

Denn auch die Liebe braucht Ruhezeiten, damit sie durch den Himmel reisen und sich auf andere Weise offenbaren kann.

Keine Pflanze und kein Tier überlebt, wenn sie nie allein gelassen werden. Auch das Feld muss hin und wieder allein gelassen werden, damit es fruchtbar bleibt. Kein Kind wird etwas über das Leben lernen, keine Arbeit sich entwickeln und verändern können, wenn ihnen Alleinsein verwehrt wird.

Alleinsein bedeutet nicht die Abwesenheit von Liebe, sondern deren Ergänzung.

Alleinsein heißt nicht, dass man ohne Begleitung ist, sondern es meint den Augenblick, in dem unsere Seele zu uns sprechen und uns helfen kann, Entscheidungen für unser Leben zu treffen.

Daher sind diejenigen gesegnet, die gut mit sich selbst allein sein können und die sich nicht voller Angst in Arbeit vergraben oder mit Zerstreuungen abzulenken versuchen.

Denn wer niemals allein ist, kennt sich selbst nicht.

Und wer sich selbst nicht kennt, fürchtet die Leere.

Doch diese Leere gibt es nicht. Eine ungeheuer große Welt verbirgt sich in unserer Seele und wartet darauf, entdeckt zu werden. Sie ist da mit ihrer ganzen unverbrauchten Kraft, doch sie ist so neu und so mächtig, dass wir uns nicht eingestehen wollen, dass es sie gibt.

Doch wenn wir herausfinden, wer wir sind, kommen wir nicht umhin, die Möglichkeit ins Auge zu fassen, unsere Gewohnheiten aufzugeben. Und das erschreckt uns. Statt ein Risiko einzugehen, sagen wir lieber: ›Ich habe nicht gehandelt, weil man mich nicht gelassen hat.‹

Das ist bequemer. Und sicherer. Doch zugleich bedeutet es, auf ein selbstbestimmtes Leben zu verzichten.

Wehe denen, die vorgeben, sie hätten keine Gelegenheit zum Handeln bekommen. Denn sie werden mit jedem Tag tiefer in den Brunnen der eigenen Beschränkungen hinabsinken und irgendwann keine Kraft mehr haben, wieder zum Licht aufzusteigen, das hoch oben über ihren Köpfen leuchtet.

Gesegnet seien die, die sagen: ›Ich wage es nicht.‹

Denn sie begreifen, dass sie niemand anderem die Schuld in die Schuhe schieben können. Und früher oder später werden sie das notwendige Selbstbewusstsein aufbringen, sich dem Alleinsein und seinen Geheimnissen zu stellen.

Und diejenigen, die sich vor dem Alleinsein nicht fürchten, erwartet ein neues Lebensgefühl.

In der Abgeschiedenheit werden sie der Liebe gewahr werden, die manchmal unbemerkt kommt.

In der Abgeschiedenheit werden sie die Liebe, die gegangen ist, begreifen und achten.

In der Abgeschiedenheit werden sie lernen, dass Neinsagen nicht immer ein Mangel an Großzügigkeit und dass Jasagen nicht immer eine Tugend ist.

Und diejenigen, die in diesem Augenblick allein sind, sind auch gefeit gegen die Worte des Dämons: ›Du vergeudest deine Zeit.‹ Und auch gegen die noch machtvolleren Worte des Obersten Dämons: ›Du bist für niemanden wichtig.‹

Die göttliche Kraft hört uns, wenn wir mit den anderen sprechen, aber sie hört uns auch, wenn wir still dasitzen und das Alleinsein genießen.

In solchen Augenblicken erleuchtet Gottes Licht alles ringsum und lässt uns erkennen, wie sehr wir gebraucht werden, wie entscheidend unsere Anwesenheit auf Erden für seine Arbeit ist.

Und wenn wir diesen Zustand des inneren Einklangs erreichen, erhalten wir mehr als das, worum wir gebeten haben.

Und jene, die das Alleinsein bedrückt, sollten sich in Erinnerung rufen, dass wir in den entscheidenden Augenblicken des Lebens immer allein sind.

Wie das Kind, wenn es aus dem Leib der Mutter kommt. Egal, wie viele Menschen bei seiner Geburt zugegen sind, letztlich entscheidet es allein, ob es leben will.

Wie der Künstler, der allein sein und den Stimmen der Engel lauschen muss, damit seine Arbeit wirklich gut wird.

Wie wir, wenn wir dereinst im wichtigsten und meistgefürchteten Augenblick unseres Lebens allein sein werden – im Angesicht des von uns ungeliebten Todes.

So wie die Liebe zu Gott gehört, gehört das Alleinsein zum Menschen. Und beide bestehen für jene einträchtig nebeneinander, die das Wunder des Lebens begreifen.«

Und ein junger Mann, der

ausgewählt worden war,

die Stadt zu verlassen,

zerriss seine Kleider und sagte:

»Meine Stadt hält mich für

kampfuntauglich. Ich werde

nicht gebraucht.«

Und der Kopte antwortete:

»Es gibt Menschen, die sagen: ›Keiner liebt mich.‹ Doch auch wenn eine Liebe nicht erwidert wird, bleibt immer noch die Hoffnung, dass sie es eines Tages doch wird.

Andere schreiben in ihr Tagebuch: ›Mein Genie wird verkannt, mein Talent nicht gewürdigt, und meine Träume werden nicht ernst genommen.‹ Aber auch für sie besteht Hoffnung, dass sich das Blatt nach langem Ringen wenden wird.

Andere verbringen ihre Tage damit, an Türen anzuklopfen und sich für eine Arbeit zu bewerben, im Wissen, dass ihre Geduld eines Tages belohnt und eine Tür sich öffnen wird.

Aber es gibt auch solche, die Morgen für Morgen mit schwerem Herzen aufwachen und nicht auf der Suche nach Liebe, Anerkennung oder Arbeit sind.

Und sie fragen sich: ›Warum nur werde ich nicht gebraucht?‹ Ich lebe, weil ich überleben muss, aber niemand, wirklich niemand, interessiert sich

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Tags:
Fiction, Historical, Inspirational, Philosophy, Religion, Self-Help, Spirituality
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