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Das verlorene Symbol - Kapitel 20

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schwenkte eine Kamera zu ihr herum, und das Tor öffnete sich selbsttätig. Zögernd fuhr Katherine die Zufahrt hinauf und parkte neben einer Sechsergarage, vor der eine Stretchlimousine stand. Was für ein Arzt ist dieser Mann?

Als sie aus dem Wagen stieg, öffnete sich die Vordertür des Hauses, und eine elegante Gestalt schwebte auf den Treppenabsatz. Dr. Abaddon war ein hochgewachsener, stattlicher Mann und jünger, als Katherine angenommen hätte. Dennoch strahlte er die Kultiviertheit und den Schliff eines Gentlemans in mittleren Jahren aus. Er trug einen dunklen Anzug mit Krawatte, und sein dichtes blondes Haar war tadellos frisiert.

»Miss Solomon, ich bin Dr. Christopher Abaddon«, stellte er sich vor. Seine Stimme war seltsam, kaum mehr als ein Flüstern. Als sie einander die Hände schüttelten, fühlte seine Haut sich glatt und gepflegt an.

»Katherine Solomon«, sagte sie und versuchte nicht auf seine Haut zu starren, die ungewöhnlich faltenlos und gebräunt erschien. Trägt der Kerl etwa Make-up?

Katherine empfand zunehmende Unruhe, als sie in die hübsch eingerichtete Eingangshalle des Hauses trat. Im Hintergrund spielte leise klassische Musik, und es roch nach Weihrauch. »Sehr schön«, sagte sie. »Ich hatte allerdings eher eine Praxis erwartet.«

»Ich habe das Glück, zu Hause arbeiten zu können.« Der Mann führte sie in ein Wohnzimmer, wo im Kamin ein Feuer knisterte. »Bitte machen Sie es sich gemütlich. Ich setze uns rasch einen Tee auf, dann können wir reden.« Er ging zur Küche und verschwand.

Katherine setzte sich nicht. Weibliche Intuition war ein starker Instinkt, auf den zu vertrauen sie gelernt hatte, und irgendetwas an diesem Haus verursachte ihr eine Gänsehaut. Sie sah nichts, das auch nur ansatzweise an die Praxis irgendeines Arztes erinnerte, den sie je aufgesucht hatte. An allen Wänden des mit antiken Möbelstücken eingerichteten Wohnzimmers hingen klassische Kunstwerke, vor allem Gemälde mit eigentümlichen mythischen Themen. Sie blieb vor einem großen Ölgemälde der Drei Grazien stehen, deren nackte Leiber in lebhaften Farben ausgeführt waren.

»Das ist das Original von Michael Parkes.« Dr. Abaddon war neben Katherine getreten, ohne dass sie es bemerkt hatte. In den Händen hielt er ein Tablett mit Tassen und einer dampfenden Teekanne. »Sollen wir uns ans Feuer setzen?« Er führte sie ins Wohnzimmer und bot ihr einen Stuhl an. »Beruhigen Sie sich. Es besteht kein Grund zur Nervosität.«

»Ich bin nicht nervös«, erwiderte Katherine ein wenig zu rasch.

Er lächelte sie an. »Ich muss von Berufs wegen erkennen können, wann jemand nervös ist.«

»Wie bitte?«

»Ich bin Psychiater, Miss Solomon. Das ist mein Beruf. Ich behandle Ihren Bruder nun fast schon ein Jahr lang. Ich bin sein Therapeut.«

Katherine blickte ihn fassungslos an. Peter macht eine Therapie?

»Viele Patienten verschweigen, dass sie in Behandlung sind«, sagte der Mann. »Ich habe einen Fehler begangen, indem ich Sie angerufen habe, auch wenn ich zu meiner Verteidigung anführen kann, dass Ihr Bruder mich in die Irre geführt hat.«

»Ich … also, das hätte ich nie gedacht.«

»Tut mir leid, wenn ich Sie nervös gemacht habe«, fuhr Abaddon verlegen fort. »Mir ist aufgefallen, wie Sie mein Gesicht gemustert haben, als wir uns begegnet sind … ja, ich bin geschminkt.« Er berührte sich an der Wange und wirkte mit einem Mal befangen. »Ich leide an einer Hautkrankheit, die zu kaschieren ich vorziehe. Normalerweise trägt meine Frau das Make-up auf, aber wenn sie nicht da ist, muss ich mit meinen eigenen ungeschickten Fingern vorliebnehmen.«

Katherine, peinlich berührt, nickte bloß.

»Und dieses wundervolle Haar«, er berührte seine üppige blonde Mähne, »ist leider nur eine Perücke. Meine Hautkrankheit hat auch die Haarbälge erfasst.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich fürchte, Eitelkeit ist eine meiner großen Sünden.«

»Offenbar heißt meine große Sünde Unhöflichkeit«, sagte Katherine.

»Keineswegs.« Dr. Abaddon lächelte entwaffnend. »Sollen wir noch einmal von vorn beginnen? Vielleicht mit einer Tasse Tee?«

Sie setzten sich vor den Kamin, und Abaddon schenkte Tee ein. »Ihr Bruder hat mir angewöhnt, während unserer Sitzungen Tee zu servieren. Er sagt, die Solomons seien Teetrinker.«

»Familientradition«, erwiderte Katherine. »Schwarz, bitte.«

Sie tranken Tee und machten ein paar Minuten lang Konversation, doch Katherine brannte darauf zu erfahren, was mit ihrem Bruder war. »Warum kommt Peter zu Ihnen?« Und warum hat er mir nichts davon gesagt? Sicher, Peter hatte in seinem Leben mehr Tragödien erdulden müssen als andere Menschen. Er hatte bereits in frühester Jugend seinen Vater verloren; später hatte er innerhalb von nur fünf Jahren zuerst seinen einzigen Sohn und dann seine Mutter zu Grabe tragen müssen. Dennoch hatte Peter es immer verstanden, mit Schicksalsschlägen umzugehen.

Dr. Abaddon nahm einen Schluck Tee. »Ihr Bruder kommt zu mir, weil er mir vertraut. Zwischen uns besteht ein Band, das über das normale Verhältnis zwischen Arzt und Patient hinausgeht.« Er wies auf ein gerahmtes Schriftstück neben dem Kamin. Auf den ersten Blick wirkte es wie ein Diplom, doch dann erkannte Katherine den doppelköpfigen Phönix.

»Sie sind Freimaurer?« Und noch dazu ein Hochgradfreimaurer des obersten Grades.

»Peter und ich sind in mancher Hinsicht Brüder.«

»Sie müssen etwas Bedeutendes geleistet haben, dass Sie in den 33. Grad aufgenommen wurden.«

»Eigentlich nicht«, erwiderte er. »Ich verfüge über ererbtes Geld und spende viel für freimaurerische Wohltätigkeitseinrichtungen.«

Katherine begriff nun, wieso ihr Bruder diesem jungen Arzt vertraute. Ein Freimaurer mit ererbtem Geld, Interesse an klassischer Mythologie, und zudem ein Philanthrop? Dr. Abaddon hatte mehr mit Peter Solomon gemein, als Katherine ursprünglich angenommen hatte.

»Damit Sie mich nicht missverstehen«, sagte sie, »ich wollte nicht wissen, weshalb mein Bruder gerade zu Ihnen kommt. Ich wollte wissen, weshalb er überhaupt einen Psychiater besucht.«

Dr. Abaddon lächelte. »Das ist mir bewusst. Ich habe versucht, der Frage höflich auszuweichen, denn darüber sollte ich nun wirklich nicht sprechen.« Er schwieg kurz. »Ich bin allerdings erstaunt, dass Ihr Bruder Ihnen unsere Gespräche verheimlicht hat. Schließlich hängen unsere Unterhaltungen unmittelbar mit Ihrer Arbeit zusammen.«

»Meiner Arbeit?«, fragte Katherine verwirrt. Peter redet über meine Arbeit?

»In jüngster Zeit hat Ihr Bruder mich nach meiner professionellen Meinung über die psychologischen Auswirkungen der wissenschaftlichen Durchbrüche befragt, die Sie in Ihrem Labor erzielt haben.«

Katherine hätte sich beinahe am Tee verschluckt. »Wie bitte? Also, das überrascht mich nun wirklich«, brachte sie hervor. Was denkt Peter sich dabei’? Er erzählt seinem Seelenklempner von meinen Forschungen? Ihre Sicherheitsbestimmungen untersagten jedes Gespräch über die Versuche, an denen Katherine arbeitete – egal mit wem. Diese Geheimhaltung war zudem Peters eigene Idee gewesen.

»Gewiss sind Sie sich bewusst, Miss Solomon, dass Ihr Bruder sich viele Gedanken darüber macht, was geschehen wird, wenn Sie mit Ihren Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit gehen. Er sieht die Möglichkeit einer beträchtlichen philosophischen Wende … und er kam zu mir, um über die möglichen indirekten Folgen zu sprechen … aus einer psychologischen Perspektive.«

»Ich verstehe«, sagte Katherine. Ihre Teetasse zitterte leicht.

»Die Fragen, die wir diskutieren, sind die herausfordernden Aspekte: Was geschieht mit dem Menschen, wenn die großen Geheimnisse des Lebens letztendlich enthüllt werden? Was geschieht, wenn die Vorstellung, die wir als Glauben noch akzeptieren, plötzlich zu unwiderlegbar bewiesenen Tatsachen werden? Oder endgültig ins Reich der Legende verwiesen werden können? Man könnte anführen, dass bestimmte Fragen existieren, die man am besten für immer unbeantwortet lässt.«

Katherine konnte nicht fassen, was sie hörte, doch sie bezwang ihre Gefühle. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, Dr. Abaddon, aber ich würde es vorziehen, die Details meiner Arbeit nicht zu diskutieren. Ich habe nicht die Absicht, in nächster Zukunft irgendetwas davon zu veröffentlichen. Vorerst bleiben diese Entdeckungen in meinem Labor unter Verschluss.«

»Interessant.« Abaddon lehnte sich im Sessel zurück und wirkte für einen Moment tief in Gedanken versunken. »Wie auch immer«, sagte er dann. »Ich habe Ihren Bruder gebeten, heute zurückzukommen, weil er gestern eine Art Zusammenbruch hatte. Wenn so etwas geschieht, möchte ich, dass meine Patienten …«

»Zusammenbruch?« Katherines Herz pochte. »Sie meinen … einen Nervenzusammenbruch?«

Abaddon hob beide Hände. »Oh, ich sehe, dass ich Sie erschreckt habe. Ich bitte um Verzeihung. Angesichts dieser unangenehmen Umstände kann ich gut verstehen, wieso Sie glauben, ein Recht auf Antworten zu besitzen.«

»Ob ich nun ein Recht darauf habe oder nicht«, erwiderte Katherine, »mein Bruder ist mein einziger lebender Verwandter. Niemand kennt ihn besser als ich, und wenn Sie mir sagen, was geschehen ist, kann ich Ihnen vielleicht helfen. Schließlich möchten wir alle das Gleiche, nämlich das, was für Peter am besten ist.«

Dr. Abaddon schwieg; schließlich nickte er bedächtig, als wäre er zu der Auffassung gelangt, Katherine könnte recht haben. »Nur um es einmal deutlich festzuhalten, Miss Solomon«, fuhr er fort, »falls ich beschließe, mein Wissen mit Ihnen zu teilen, dann nur, weil ich überzeugt davon bin, dass Ihre Einsichten mir helfen könnten, Ihrem Bruder beizustehen.«

»Selbstverständlich.«

Abaddon beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Miss Solomon, seit Ihr Bruder mich konsultiert, stelle ich fest, dass er mit Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Ich habe ihn nie gedrängt, darüber zu reden, weil sie nicht der Grund sind, weshalb er zu mir kommt. Doch gestern habe ich ihn aus einer Anzahl von Gründen dennoch danach gefragt.« Abaddon hielt ihren Blick fest. »Ihr Bruder hat sich geöffnet, und zwar in recht dramatischer und unerwarteter Manier. Er hat mir Dinge erzählt, die zu hören ich nie erwartet hätte … einschließlich allem, was an dem Abend geschah, an dem Ihre Mutter zu Tode kam.«

Heiligabend vor fast zehn Jahren. In meinen Armen ist sie gestorben.

»Er hat erzählt, dass Ihre Mutter bei einem versuchten Raubüberfall auf Ihr Haus ermordet wurde … Von einem Einbrecher, der etwas gesucht hat, von dem er glaubte, Ihr Bruder verstecke es, nicht wahr?«

»Das ist richtig.«

Abaddon taxierte sie. »Ihr Bruder sagte, er hätte den Mann erschossen?«

»Ja.«

Abaddon strich sich übers Kinn. »Erinnern Sie sich noch, wonach der Einbrecher gesucht hat, als er in Ihr Zuhause eindrang?«

Katherine hatte zehn Jahre lang vergeblich versucht, die Erinnerung zu verdrängen. »Ja, seine Forderung war sehr exakt. Leider wusste keiner von

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Suspense, Thriller
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