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Das verlorene Symbol - Kapitel 12

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– positiver Gedanken – in einem Erlenmeyerkolben Eiskristalle von makelloser Symmetrie erschaffen. Unglaublicherweise ließ sich auch die gegenteilige Wirkung erzielen: Bei negativen Gedanken bildeten sich Kristalle, die keinerlei Struktur und Ordnung aufwiesen: das Chaos.

Der menschliche Geist konnte im wörtlichen Sinne die stoffliche Welt verwandeln.

Je kühner Katherines Experimente wurden, desto erstaunlicher wurden ihre Ergebnisse. Ihre Laborversuche hatten ohne jeden Zweifel bewiesen, dass der Spruch: ›Der Geist triumphiert über die Materie‹ nicht bloß das Mantra irgendeiner New-Age-Selbsthilfegruppe war. Der Geist besaß tatsächlich die Fähigkeit, den Zustand der Materie zu verändern. Wichtiger noch – er verfügte über die Macht, die physische Welt anzuregen, sich in eine bestimmte Richtung zu bewegen.

Wir sind die Herren unseres eigenen Universums.

Auf subatomarer Ebene hatte Katherine bewiesen, dass Teilchen erscheinen und wieder verschwinden konnten – und dies allein aufgrund ihrer Absicht, diese Partikel beobachten zu wollen. In gewissem Sinne ließ erst Katherines Wunsch, ein bestimmtes Teilchen zu sehen, dieses entstehen. Der Physiker Heisenberg hatte dieses Phänomen schon vor Jahrzehnten konstatiert; nun war es zu einem der grundlegenden Prinzipien der Noetischen Wissenschaften geworden. Mit den Worten Lynne McTaggarts: »Das lebendige Bewusstsein ist der Einfluss, der eine Möglichkeit in eine Wirklichkeit verwandelt. Die wichtigste Zutat bei der Erschaffung unseres Universums ist das Bewusstsein, das es beobachtet.«

Der erstaunlichste Aspekt von Katherines Arbeit jedoch war die Erkenntnis gewesen, dass die Fähigkeit des menschlichen Geistes, die stoffliche Welt zu beeinflussen, durch Übung verstärkt werden konnte. Absicht war eine erlernte Fähigkeit. Und wie bei der Meditation, bedurfte auch die Beherrschung der wahren Macht des ›Gedankens‹ der Übung.

Manche Menschen hatten von Natur aus eine größere Begabung als andere, die physische Welt zu beeinflussen. Im Lauf der Geschichte hatte es immer wieder Menschen gegeben, die auf diesem Gebiet wahre Meister geworden waren.

Das ist der Missing Link zwischen moderner Wissenschaft und antikem Mystizismus.

So lautete ein Ausspruch von Katherines Bruder Peter. Als ihre Gedanken nun zu ihm zurückkehrten, empfand sie wachsende Besorgnis.

Sie ging zur Forschungsbibliothek des Labors und schaute hinein. Leer.

Die Bibliothek war ein kleiner Leseraum – zwei Morris-Stühle, ein Holztisch, zwei Stehlampen und eine Wand mit Regalen aus Mahagoni, in denen sich an die fünfhundert Bücher befanden. Katherine und Peter hatten hier ihre sämtlichen Lieblingstexte vereint – Schriften, deren Bandbreite von moderner Quantenphysik bis hin zu antikem Mystizismus reichte. Die meisten von Katherines Büchern hatten Titel wie Quantenbewusstsein, Die Neue Physik und Prinzipien der Neuralwissenschaft. Ihrem Bruder wiederum gehörten ältere, eher esoterische Titel wie das Kybalion, der Zohar, Die Tanzenden Wu Li Meister und eine Übersetzung sumerischer Keilschrifttafeln aus dem Britischen Museum.

»Der Schlüssel zu unserer wissenschaftlichen Zukunft«, pflegte Peter oft zu sagen, »ist in unserer Vergangenheit verborgen.« Selbst ein Leben lang Gelehrter in Geschichte, Naturwissenschaften und Mystizismus, hatte Peter seine Schwester dazu ermutigt, ihre Universitätsausbildung mit dem Verständnis früher hermetischer Philosophie zu bereichern. Sie war erst neunzehn Jahre alt gewesen, als Peter ihr Interesse an der Verbindung zwischen moderner Wissenschaft und antikem Mystizismus entfacht hatte.

»Sag mal, Kate«, hatte er sie gefragt, als sie in ihrem zweiten Jahr in Yale auf Urlaub daheim gewesen war, »was lesen die Studenten an den Elite-Unis heutzutage in theoretischer Physik?«

Katherine hatte in der von Büchern überquellenden Familienbibliothek gestanden und ihre Leseliste rezitiert.

»Beeindruckend«, sagte Peter. »Einstein, Bohr und Hawking sind Genies der Neuzeit. Aber liest du auch etwas Älteres?«

Katherine kratzte sich am Kopf. »Du meinst, Schriften von Newton oder Galilei?«

Peter lächelte. »Noch älter.« Trotz seiner erst siebenundzwanzig Jahre hatte Peter sich bereits einen blendenden Ruf in der akademischen Welt erworben, und er und Katherine genossen diese Art von spielerischem intellektuellem Sparring.

Älter als Newton? Vor Katherines geistigem Auge erschienen Namen wie Ptolemäus, Pythagoras und Hermes Trismegistos. Diesen überholten Kram liest doch keiner mehr.

Peter Solomon fuhr mit dem Finger über das lange Regal mit den gesprungenen Lederrücken und den alten, verstaubten Bänden. »Die wissenschaftliche Weisheit der Alten war atemberaubend. Die moderne Physik beginnt erst jetzt, das alles zu verstehen.«

»Peter«, sagte Katherine, »du hast mir ja schon erzählt, dass die alten Ägypter die Hebelgesetze lange vor Newton verstanden haben und dass die frühen Alchimisten auf demselben Niveau gearbeitet haben wie die moderne Chemie … ja, und? Die heutige Physik beschäftigt sich mit Konzepten, die sich die Alten nicht einmal vorstellen konnten.«

»Zum Beispiel?«

»Zum Beispiel das EPR-Paradoxon!« Die Quantenphysik hatte unzweifelhaft bewiesen, dass alle Materie miteinander verbunden war, verschränkt in einem einzigen, vereinheitlichten Geflecht … einer Art universalen Einheit. »Oder willst du mir weismachen, die Alten haben sich zusammengesetzt und über diese Theorie diskutiert?«

»Aber sicher!«, erwiderte Peter und wischte sich das lange, dunkle Haar aus der Stirn. »Das, was du die ›Verschränkung‹ von Teilchen nennst, war die Grundlage ursprünglicher Glaubensformen. Die Namen dafür sind so alt wie die Geschichte selbst … Dharmakaya, Tao, Brahman. Tatsächlich ist die älteste spirituelle Queste des Menschen die Suche nach seiner eigenen ›Verschränkung‹, nach dem Gefühl, mit allen Dingen verbunden zu sein. Der Mensch wollte immer schon eins werden mit dem Universum.« Peter hob die Augenbrauen. »Bis zum heutigen Tag streben Juden und Christen allesamt danach, ihre Schuld zu sühnen … dabei haben die meisten von uns vergessen, dass dieses Ritual nicht der Sühne persönlicher Schuld dient, sondern dem Streben nach dem Eins-Sein mit allen Menschen und dem Universum in seiner Gänze.«

Katherine seufzte. Sie hatte ganz vergessen, wie schwer es war, mit einem Mann zu diskutieren, der sich so gut in der Geschichte auskannte. »Okay, aber du sprichst nur im Allgemeinen. Ich rede von ganz spezifischer Physik.«

»Dann sei auch spezifisch.« In Peters klugen Augen blitzte es herausfordernd.

»Okay, wie wäre es mit etwas so Einfachem wie Polarität? Dem Gleichgewicht zwischen Positiv und Negativ auf der subatomaren Ebene? Offenkundig haben die Alten nicht verstan…«

»Einen Moment!« Peter zog ein großes, verstaubtes Buch aus dem Regal und ließ es mit lautem Knall auf den Lesetisch fallen. »Die moderne Polarität ist nichts anderes als die ›duale Welt‹, wie Krischna sie in diesem Werk hier, in der Bhagavad Gita, vor über zweitausend Jahren beschrieben hat. Hier stehen noch ein Dutzend weitere Bände, einschließlich des Kybalion, in denen von binären Systemen und gegensätzlichen Kräften in der Natur die Rede ist.«

Katherine blieb skeptisch. »Gut, aber wenn wir von neuzeitlichen Entdeckungen in der Quantenphysik sprechen, der Heisenberg’schen Unschärferelation zum Beispiel …«

»Dann müssen wir hier nachsehen«, erwiderte Peter, ging am Regal entlang und holte einen weiteren Band heraus. »Die heiligen vedischen Schriften, die man als die Upanischaden kennt.« Er ließ das schwere Buch neben den anderen Band auf den Tisch fallen. »Heisenberg und Schrödinger haben diesen Text studiert und erklärt, er habe ihnen bei der Formulierung einiger ihrer eigenen Theorien geholfen.«

Der verbale Showdown zog sich noch mehrere Minuten hin, und der Stapel verstaubter Bücher auf dem Tisch wurde immer größer. Schließlich warf Katherine genervt die Hände in die Höhe. »Okay! Du hast deinen Standpunkt klargemacht, aber ich will topaktuelle theoretische Physik studieren. Die Zukunft der Wissenschaft! Ich habe meine Zweifel, dass Krischna und Vyasa viel zur Superstringtheorie oder multidimensionalen kosmologischen Modellen beizutragen hatten.«

»Da hast du recht, das hatten sie nicht.« Peter hielt kurz inne, und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Wenn du über die Superstringtheorie sprichst …« Erneut ging er am Regal entlang. »Dann redest du von diesem Buch hier.« Er zog einen riesigen, in Leder gebundenen Folianten heraus und ließ auch ihn mit lautem Krachen auf den Tisch fallen. »Das ist eine Übersetzung aus dem 13. Jahrhundert, aus dem mittelalterlichen Aramäisch.«

»Die Superstringtheorie, behandelt im 13. Jahrhundert?« Katherine schüttelte den Kopf. »Jetzt komm aber!«

Bei der Superstringtheorie handelte es sich um ein aktuelles kosmologisches Modell. Sie basierte auf neuesten wissenschaftlichen Beobachtungen und ließ den Schluss zu, dass das multidimensionale Universum nicht aus drei, sondern eher aus zehn Dimensionen bestand, die über vibrierende sogenannte Strings interagierten, ähnlich wie die Saiten einer Violine.

Katherine wartete, während ihr Bruder den schweren Buchdeckel aufklappte, das reich verzierte Inhaltsverzeichnis durchging und dann eine Stelle nicht weit vom Anfang aufschlug. »Lies das.« Er deutete auf eine ausgeblichene Seite voller Text und Diagramme.

Pflichtbewusst studierte Katherine die Seite. Die Übersetzung war altmodisch und sehr schwer zu lesen, doch zu Katherines großem Erstaunen beschrieb der Text klar und deutlich das exakt gleiche Universum, wie es auch von der modernen Superstringtheorie postuliert wurde: ein zehndimensionales Universum widerhallender Strings. Als sie weiterlas, schnappte sie mit einem Mal nach Luft und griff sich mit der Hand an die Brust. »Mein Gott, es beschreibt sogar, wie sechs dieser Dimensionen miteinander verschränkt sind und als eine agieren!« Beinahe ängstlich trat sie einen Schritt zurück. »Was ist das für ein Buch?«

Peter grinste. »Eines, von dem ich hoffe, dass du es eines Tages lesen wirst.« Er blätterte zur Titelseite zurück, wo auf einer reich verzierten Vignette drei Worte prangten.

Der vollständige Zohar.

Obwohl Katherine den Zohar nie gelesen hatte, wusste sie, dass er einer der fundamentalen Texte des frühen jüdischen Mystizismus war. Einst hielt man das Werk für so mächtig, dass nur die gelehrtesten Rabbis es lesen durften.

Katherine beäugte den Folianten. »Willst du damit sagen, die alten Mystiker wussten, dass das Universum zehn Dimensionen hat?«

»So ist es.« Peter deutete auf eine Illustration, die zehn ineinander verschlungene Kreise zeigte, den Sepiroth. »Die Nomenklatur ist offensichtlich esoterisch, aber die Physik dahinter ist sehr weit fortgeschritten.«

Katherine wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. »Aber … Warum studieren es dann nicht mehr Leute?«

Ihr Bruder lächelte. »Das wird geschehen.«

»Ich verstehe nicht …«

»Katherine, wir wurden in wunderbaren Zeiten geboren. Eine große Veränderung steht bevor. Die Menschen stehen an der Schwelle einer neuen Epoche, in der sie beginnen werden, ihren Blick wieder auf die Natur und die alten Wege zu richten. Sie werden wieder zu den Ideen zurückfinden, wie sie im Zohar und anderen antiken Schriften überall

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Tags:
Adult, Adventure, Contemporary, Crime, Fiction, Historical, Mystery, Suspense, Thriller
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