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After Passion - Kapitel 2

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kostenloslesen.comeine Hälfte des Zimmers ist tapeziert mit Musikpostern, von den Bands habe ich noch nie gehört. Die Gesichter sind gepierct und ihre Körper voller Tattoos. Auf dem Bett darunter liegt ein Mädchen mit leuchtend roten Haaren, die Augen dick mit schwarzem Eyeliner umrahmt, und bunten Tattoos auf den Armen.

»Hallo«, sagt sie und lächelt. Überraschenderweise finde ich ihr Lächeln irgendwie sympathisch. »Ich bin Steph.« Sie stützt sich auf die Ellbogen, wodurch wir ziemlich tief in den Ausschnitt ihres geschnürten Tops schauen können. Da ich merke, wie Noah ihre Brust fixiert, stupse ich ihn leicht an.

»H-hallo. Ich bin Tessa«, krächze ich nur. Meine guten Manieren sind plötzlich wie weggeblasen.

»Hi Tessa, nett dich kennenzulernen. Und willkommen an der WCU, wo die Zimmer winzig sind und die Partys gigantisch.« Ihr Grinsen wird breiter. Dann wirft sie lachend den Kopf in den Nacken, als sie unsere drei entsetzten Mienen sieht. Meine Mutter steht der Mund offen, und Noah tritt etwas unsicher von einem Fuß auf den anderen. Steph steht auf, kommt zu uns herüber und umarmt mich zur Begrüßung. Einen Augenblick lang bin ich wie erstarrt, überrumpelt von ihrer Freundlichkeit, aber dann erwidere ich die Umarmung. Als Noah gerade mein Gepäck abstellen will, klopft es an der Tür. Irgendwie hoffe ich immer noch, dass das alles hier eine Art Witz ist.

»Herein!«, schreit meine neue Mitbewohnerin. Noch bevor sie den Mund zugemacht hat, geht die Tür auf, und zwei Typen kommen ins Zimmer.

Männer im Mädchenwohnheim, schon am ersten Tag? Vielleicht war Washington Central doch keine gute Entscheidung. Oder vielleicht hätte ich irgendwie versuchen sollen, im Vorfeld etwas über Steph herauszubekommen? Wenn ich mir die gequälte Miene meiner Mutter so ansehe, gehen ihre Gedanken wohl in dieselbe Richtung. Die Ärmste sieht aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen.

»Hey, bist du Stephs neue Mitbewohnerin?«, erkundigt sich einer der beiden. Er hat seine blonden Haare nach oben gestylt, seine Arme sind bedeckt mit Tattoos und seine Ohrringe so groß wie Fünf-Cent-Münzen.

»Äh … ja. Ich bin Tessa«, bringe ich heraus.

»Ich bin Nate. Guck nicht so ängstlich.« Lächelnd berührt er meine Schulter. »Es wird dir sicher hier gefallen.« Seine Miene ist freundlich und offen trotz seiner eher ungewöhnlichen Erscheinung.

»Ich bin so weit, Jungs«, sagt Steph und schnappt sich eine große schwarze Handtasche vom Bett. Mein Blick wandert zu dem großen Typen im schwarzen T-Shirt, der an der Wand lehnt. Die dichten, lockigen braunen Haare hat er aus der Stirn gestrichen, und in Augenbraue und Lippe hat auch er Metall. Seine Arme sind tätowiert, und zwar so dicht, dass nicht ein Zentimeter Haut dazwischen zu sehen ist. Im Gegensatz zu Steph und Nate scheint er jedoch eher auf schwarz-weiß-graue Tattoos zu stehen. Er ist groß und schmal, und obwohl mir klar ist, dass ich ihn anstarre, kann ich einfach nicht wegblicken.

Ich warte darauf, dass er sich vorstellt wie sein Kumpel, aber er bleibt stumm, verdreht nur genervt die Augen und holt ein Handy aus der Tasche seiner schwarzen Jeans. Er ist definitiv nicht annähernd so freundlich wie Steph und Nate. Aber irgendwie ist er sehr viel anziehender, denn es fällt mir schwer, den Blick von seinem Gesicht zu lösen. Als ich merke, wie Noah mich komisch von der Seite ansieht, tue ich schnell so, als wäre ich schockiert vom Aussehen dieses Typen.

Denn so ist es doch, oder?

»Wir sehen uns sicher noch, Tessa«, ruft Nate mir zu, bevor die drei verschwinden. Zitternd atme ich aus. Die vergangenen paar Minuten als unangenehm zu bezeichnen wäre eine ziemliche Untertreibung.

»Wir besorgen dir sofort ein neues Zimmer!«, schimpft meine Mutter, sobald die Tür ins Schloss gefallen ist.

»Nein, das geht nicht«, seufze ich. »Ich komm schon klar«, versichere ich ihr und versuche, meine Nervosität nicht zu zeigen. Schließlich habe ich selbst auch keine Ahnung, wie das funktionieren soll, aber das Letzte, was ich will, ist, dass meine überfürsorgliche Mutter an meinem ersten Collegetag eine Szene macht. »Ich bin sicher, sie wird sowieso nicht viel da sein«, versuche ich, sie zu überzeugen, und mich selbst gleich mit.

»Kommt gar nicht infrage. Wir tauschen sofort.« Das cleane Äußere meiner Mutter steht in krassem Gegensatz zu ihrem wütenden Gesichtsausdruck. Zwar hängt ihr eine Haarsträhne ins Gesicht, aber ihre Locken sind immer noch perfekt in Form. »Du wirst dir nicht mit jemandem das Zimmer teilen, der einfach so Männer hereinlässt – und dann auch noch Punks!«

Ich sehe erst sie an, dann Noah. »Mutter, bitte lass uns einfach abwarten, wie es läuft. Bitte«, flehe ich. Ich will mir gar nicht ausmalen, was ein Zimmertausch in letzter Minute für ein Chaos verursachen würde. Und wie demütigend sich das anfühlen würde.

Meine Mutter lässt erneut den Blick durch den Raum schweifen, studiert Stephs Seite und schnaubt dramatisch, weil die Deko so dunkel ist.

»Na gut«, zischt sie schließlich zu meiner großen Überraschung. »Aber vorher werden wir beide uns noch miteinander unterhalten.«

3

Nachdem meine Mutter mich eine Stunde lang vor Gefahren wie Partys und männlichen Studenten gewarnt hat – mit Formulierungen, die Noah und mir gleichermaßen unangenehm sind –, ist sie endlich bereit zum Aufbruch. Nach der für sie typischen kurzen Umarmung und einem schnellen Kuss verlässt sie das Zimmer, um im Auto auf Noah zu warten.

»Du wirst mir fehlen, wenn ich dich nicht mehr jeden Tag sehe«, sagt er leise und nimmt mich in den Arm. Seufzend atme ich das Eau de Cologne ein, das ich ihm die letzten zwei Jahre zu Weihnachten geschenkt habe. Der Duft ist nicht mehr ganz so intensiv wie vorhin, und mir wird bewusst, dass ich Noahs Geruch und das Gefühl der Geborgenheit und Vertrautheit, das er mir vermittelt, vermissen werde, egal, wie oft ich mich immer über sein Aftershave beschwert habe.

»Du wirst mir auch fehlen, aber wir telefonieren ja jeden Tag«, verspreche ich, während ich mich an ihn schmiege und die Nase an seinem Hals vergrabe. »Ich wünschte, du wärst jetzt auch schon hier.« Noah ist bloß ein paar Zentimeter größer als ich, aber mir gefällt, dass er mich nicht so überragt. Meine Mutter hat früher immer behauptet, ein Mann würde mit jeder Lüge zwei Zentimeter wachsen. Da mein Vater ziemlich groß war, kann ich ihrer Logik nicht widersprechen.

Sanft berühren Noahs Lippen meinen Mund … und genau in diesem Moment höre ich es draußen auf dem Parkplatz hupen.

Lachend löst er sich von mir. »Deine Mom. Die hat echt ein gutes Timing.« Rasch küsst er mich auf die Wange und läuft mit einem »Ich ruf dich heute Abend an!« hinaus.

Ich bleibe alleine zurück und denke kurz über seinen eiligen Abgang nach. Dann fange ich an, meine Taschen auszupacken. Kurz darauf liegt ein Teil meiner Kleider gefaltet in einer der kleinen Kommoden, der Rest hängt ordentlich in meiner Schrankhälfte. Schon beim Anblick der vielen Ledersachen und Animal Prints daneben wird mir ein bisschen mulmig. Trotzdem siegt die Neugier, und ich streiche vorsichtig über ein Kleid, das aus einer Art Metallstoff zu bestehen scheint. Ein anderes ist so hauchdünn, dass es kaum existiert.

Weil ich langsam die Erschöpfung des langen Tages spüre, lege ich mich aufs Bett. Ein ungewohntes Gefühl der Einsamkeit steigt in mir auf. Irgendwie schade, dass meine Mitbewohnerin jetzt auch weg ist, egal wie unwohl ich mich mit ihren Freunden gefühlt habe. Vermutlich wird sie ständig unterwegs sein oder, schlimmer noch, dauernd Besuch bekommen. Warum bin ich nicht bei jemandem gelandet, der auch gerne liest und lernt? Vielleicht ist es eine gute Sache, dass ich den kleinen Raum oft für mich alleine habe, aber irgendwie habe ich bei alldem kein gutes Gefühl. Bisher ist das College nicht das, was ich erwartet oder mir erträumt hatte.

Aber ich bin ja auch erst seit ein paar Stunden hier. Morgen wird es besser. Bestimmt.

Ich nehme mir meinen Terminkalender und die Bücher und notiere mir die Seminare in diesem Semester sowie die Termine des Literaturzirkels, dem ich vielleicht beitrete. Ich bin mir zwar noch nicht sicher, aber ich habe ein paar Online-Bewertungen gelesen und will auf jeden Fall mal reinschauen, denn es wäre schön, ein paar Leute zu treffen, die das Gleiche interessiert wie mich. Ich rechne gar nicht damit, hier wahnsinnig viele Freunde zu finden. Es würde mir schon reichen, ab und zu mal mit jemandem essen gehen zu können.

Am nächsten Tag will ich in die Stadt, damit ich noch ein paar Sachen für mein Zimmer besorgen kann. Auch wenn ich nicht vorhabe, meine Seite so vollzustopfen wie Steph, hätte ich trotzdem gerne das eine oder andere, um den fremden Ort mehr zu meinem zu machen, ein bisschen mehr zu einem Zuhause. Dass ich noch kein Auto besitze, macht die Sache allerdings schwierig. Je früher ich mir eins zulege, desto besser. Genug Geld dafür habe ich, durch die Geschenke zum Schulabschluss und meine Ersparnisse vom Sommerjob in der Buchhandlung, aber ich weiß nicht, ob ich jetzt den Stress eines eigenen Autos gebrauchen kann. Ich darf alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, weil ich auf dem Campus wohne. Ich habe schon die wichtigsten Busverbindungen herausgesucht. Mit Gedanken an Stundenpläne, rothaarige Frauen und unfreundliche Männer mit Tattoos schlafe ich schließlich mit dem Terminkalender in der Hand ein.

Am nächsten Morgen liegt Steph nicht in ihrem Bett. Ich würde sie ja gerne besser kennenlernen, aber das könnte schwierig werden, wenn sie nie da ist. Vielleicht ist einer der Typen, mit denen sie losgezogen ist, ihr Freund? Ich hoffe für sie, dass es der Blonde ist.

Mit der Kosmetiktasche mache ich mich auf den Weg zu den Duschräumen. Die Duschsituation im Wohnheim wird mir bestimmt nicht so gut gefallen. Ich wünschte, jedes Zimmer hätte ein eigenes Bad. Na ja, wenigstens gibt es getrennte Duschen …

Dachte ich zumindest. Wie wohl jeder andere auch. Aber als ich vor der Tür stehe, sind darauf zwei Strichmännchen abgebildet, ein männliches und ein weibliches. Ihhh. Wie können die so was zulassen? Und wieso habe ich das bei meinen Recherchen zur WCU nirgends gelesen?

Ich gehe schnell an den halb nackten Frauen und Männern vorbei zu einer freien Duschkabine und schließe den Vorhang, bevor ich mich ausziehe. Es dauert viel zu lang, bis warmes Wasser kommt, und die ganze Zeit über habe ich Angst, jemand könnte den dünnen Duschvorhang aufziehen, der meinen nackten Körper vor den anderen da draußen verbirgt. Niemand scheint sich daran zu stören, dass hier halb nackte Männer und Frauen herumlaufen. Bisher ist das Collegeleben wirklich sehr seltsam – dabei ist erst der zweite Tag.

Die Duschkabine ist winzig, mit einer kleinen Ablage für meine frischen Kleider und kaum genug Platz, die Arme auszustrecken. Automatisch muss ich an Noah und zu Hause denken. Als ich mich zerstreut umdrehe, stoße ich mit dem Ellbogen an die Ablage und befördere alle meine Klamotten auf den nassen Boden, wo das Wasser sie komplett durchweicht.

»Das glaub ich nicht!«, stöhne ich leise und drehe hektisch die Dusche ab. Das Handtuch um den Körper gewickelt, packe ich den Haufen schwerer, vollgesogener Kleider und eile den Gang hinunter zu meinem Zimmer, in der Hoffnung, dass mich niemand sieht. Mit zitternden Fingern schließe ich auf und atme erleichtert auf, als ich die Tür hinter mir zugezogen habe.

Bis ich mich umdrehe und den seltsamen Tattoo-Typen mit den braunen Haaren auf Stephs Bett liegen sehe.

4

»Äh … wo ist Steph?« Ich versuche, selbstbewusst zu klingen, aber meine Stimme ist eher ein Quieken. Ich kralle die Finger in den weichen Frotteestoff des Handtuchs und kontrolliere, ob es meinen nackten Körper auch wirklich bedeckt.

Der Typ sieht mich an. Zieht die Mundwinkel ein wenig hoch, sagt aber er kein Wort.

»Hast du mich gehört? Ich habe gefragt, wo Steph ist.« Ich versuche, dieses Mal etwas höflicher zu klingen.

Sein Lächeln wird breiter, und schließlich murmelt er: »Weiß nicht.« Dann schaltet er den kleinen Flachbildfernseher auf Stephs Schränkchen ein. Was macht der überhaupt hier? Hat der kein eigenes Zimmer? Ich beiße mir jedoch auf die Zunge.

»Okay? Könnest du vielleicht … rausgehen oder so, damit ich mich anziehen kann?« Es scheint ihm noch nicht aufgefallen zu sein, dass ich in ein Handtuch gewickelt bin. Oder vielleicht interessiert es ihn einfach nicht.

»Jetzt bilde dir bloß nicht ein, dass ich dir dabei zuschauen will«, spottet er, dreht sich auf die Seite und hält sich die Augen zu. Sein starker britischer Akzent war mir bisher gar nicht aufgefallen. Wahrscheinlich weil

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